NFL Playoffs – Comeback der Ravens kommt zu spät / Vergebenes Field Goal entscheidet Eagles gegen Bears (Wild Card Round)
Die Playoffs der National Football League sind eröffnet und die erste
Runde liegt bereits hinter uns. In der Wild Card Round gab es vier Spiele und
je eines aus der AFC und eines aus der NFC gab es in der Nacht von Sonntag auf
Montag, nachdem einen Abend zuvor schon die anderen beiden Begegnungen
absolviert wurden.
Den Bericht zu den ersten beiden Partien der Wild Card Round gibt es HIER.
AMERICAN FOOTBALL CONFERENCE
BALTIMORE RAVENS (4.) 17-23 LOS ANGELES CHARGERS (5.)
Im Voraus auf die Playoffs wurde ein spannendes Spiel zwischen Baltimore
Ravens und den Los Angeles Chargers erwartet. Erst vor zwei Wochen gab es
dieses Aufeinandertreffen in der Regular Season und in Los Angeles holte sich
Baltimore den Sieg. Nun traf man in Baltimore aufeinander und dieses Mal ging
der – weitaus wichtigere Erfolg – an die LA Chargers.
Es war ein kurioses Game, denn in den ersten drei Vierteln gab es keinen
Touchdown. Während die Baltimore Ravens in der ersten Halbzeit gleich zwei Mal
durch einen Fumble und eine Interception das Angriffsrecht abgaben, verwandelte
Michael Badgley gleich vier Field Goals für die Gäste, die damit mit 12:0 in
die Pause gingen. Aus der Kabine kam Los Angeles nicht ganz so gut heraus, denn
erst wurde ein Field Goal geblockt und einen Drive später unterlief auch ihnen
ein Fumble, aus dem ein Ballverlust resultierte. Die Ravens nutzten diese
Chancen aber nicht aus und konnten lediglich ein Field Goal durch Justin Tucker
erzielen. Kurz darauf erhielt der beste Kicker der NFL erneut eine Möglichkeit,
vergab das nächste Field Goal aber und im Gegenzug wurde Melvin Gordon am Ende eines
Drives für einen Yard in die Endzone geschickt. Es war zu Beginn des letzten
Quarters der erste Touchdown des Spiels. Auch die Two-Point Conversion gelang
den Chargers, die souverän mit 20:3 führten und den Vorsprung wenig später durch
ein fünftes Field Goal erneut ausbauten. In der Schlussphase wurde die
Offensive der Baltimore Ravens dann aber wach und man kam durch zwei Touchdown-Pässe
von Lamar Jackson auf Michael Crabtree noch auf 17:23 heran. Nachdem vor dem zweiten
Touchdown ein Onside Kick missglückte, übergab man den Ball zwei Minuten vor dem
Ende noch an Los Angeles. Die Defensive der Gastgeber hielt aber und man kam
mit einer Restzeit von 54 Sekunden noch einmal zu einem Drive. Jedoch unterlief
Lamar Jackson erneut ein Fumble und da der Ball von Melvin Ingram aufgenommen
wurde, war die Begegnung dadurch zu Gunsten der Chargers entschieden.
Insgesamt war der Tag für Lamar Jackson gebraucht und die Fans ließen ihn
das vor allem im letzten Viertel spüren und forderten den Einsatz von Joe Flacco.
Der Rookie-QB blieb aber auf dem Feld und steuerte immerhin noch zwei
Touchdowns für die Baltimore Ravens hinzu. Jedoch warf er aber auch eine Interception
und verursachte zwei Fumbles. Von seinen 29 Passversuchen kamen am Ende 14
Pässe für 194 Yards bei den Teamkollegen an.
Von einem erfolgreichen Tag kann Philipp Rivers auf Seiten der Los
Angeles Chargers auch nur aufgrund des Resultats sprechen. Seine Leistung war
solide, doch seine Offensive konnte kaum glänzen. Von 32 Ballabgaben brachte er
22 Pässe an und überbrückte dadurch 160 Yards. An einem Touchdown war er nicht
beteiligt, er sorgte aber auch nicht für Turnovers.
Erstmals seit 2013 stehen die Los Angeles Chargers in der Divisional
Round und dort trifft man auswärts auf die New England Patriots. Damit haben in
der AFC die beiden Teams in der ersten Runde gewonnen, die mit einer Wild Card in
die Playoffs gegangen sind.
NATIONAL FOOTBALL CONFERENCE
CHICAGO BEARS (3.) 15-16 PHILADELPHIA EAGLES (6.)
Das letzte Match der Wild Card Round gab es zwischen den Chicago Bears
und den Philadelphia Eagles. Chicago marschierte als Überraschungsteam durch
die Saison, während Philadelphia als Titelverteidiger startete, aber erst am
letzten Spieltag die zweite Wild Card der NFC ergatterte.
Auch in diesem Spiel gab es keine Touchdowns in der ersten Halbzeit. Nur
neun Punkte sahen die Zuschauer in den ersten beiden Vierteln. Gleich zwei Mal
gelang es der Defensive der Chicago Bears, einen Pass von Nick Foles
abzufangen. Roquan Smith und Adrian Amos waren die Spieler, die für den
Ballbesitz der Hausherren sorgten. Aber umgemünzt hatte Chicago dieses Momentum
lediglich ein Mal in ein Field Goal von Cody Parkey, nachdem Philadelphia
bereits den ersten Drive des Spiels mit einem Field Goal von Jake Elliott
abschloss. Spät im zweiten Viertel legte Chicago noch einmal einen ordentlichen
Angriff hin, doch auch dieser endete damit, dass Cody Parkey ein Field Goal
verwandelte, was zu einer 6:3 Pausenführung für die Gastgeber führte. Auch nach
der Pause blieb es ein von der Defensive geprägtes Game, doch spät im dritten
viertel sollte dann auch der erste Touchdown der Partie fallen. Nach einer
Strafe wegen Pass Interference platzierte sich Philadelphia tief in der
gegnerischen Endzone und der Pass von Nick Foles landete in eben dieser Endzone
und wurde von Dallas Goedert gefangen. Die Antwort der Chicago Bears erfolgte
zu Beginn des letzten Viertels, aber statt mit einem Touchdown fiel die Antwort
in Form eines weiteren Field Goals aus. Für Spannung war somit gesorgt, denn
mit einer Restzeit von 14 Minuten stand es 10:9 für die Philadelphia Eagles.
Der folgende Drive der Eagles endete mit einem Punt und anschließend erzielte
auch Chicago erstmals einen Touchdown. Ein langer Pass von Mitchell Trubisky
landete in den Armen von Allen Robinson. Die Bears versuchten es mit einer
Two-Point Conversion, weil Philadelphia dann selbst mit einem Touchdown und
folgendem Extrapunkt nur ausgleichen könnte, aber der Versuch missglückte und
Chicago ging mit 15:10 in die Schlussphase. Am Ende sollte sich diese vergebene
Chance auf zwei weitere Punkte rächen, denn eine Minute vor Schluss fand Nick
Foles bei 4th & GOAL an der 2-Yard-Linie Golden Tate und somit gingen die
Eagles wieder in Front. Daraufhin versuchte es auch Philadelphia mit der
Two-Point Conversion und man täuschte das berühmte „Philly Special“ an,
schickte Wendell Smallwood aber mit einem Sprung in Richtung der Endzone und er
verpasste mit dem Ball die Linie. Chicago bekam mit 48 Sekunden auf der Uhr noch
einmal den Ball und hätte mit einem Field Goal gewinnen können. Durch einen
starken Punt-Return startete man kurz vor der Mittellinie und benötigte noch rund
20 Yards, um in die Reichweite eines Field Goals zu gelangen. Diese Distanz
überbrückte man und mit einer Restzeit von 10 Sekunden schickte man Cody Parkey
aufs Feld. Der Kicker verwandelte drei seiner drei Field Goals im vorherigen
Spielverlauf und aus 43 Yards beförderte er den Ball an den Pfosten. Damit
vergab er die Chance auf den Sieg und die Chicago Bears schieden aus. Es war
das sechste Mal in dieser Saison, dass Cody Parkey den Pfosten bei einem
Versuch des Field Goals traf. Damit sind drei von vier Wild Card Teams in der
nächsten Runde.
Für Nick Foles standen neben den beiden Interceptions aus der ersten
Halbzeit letztlich auch zwei Touchdowns zu Buche. Der MVP des letzten Super
Bowl gab 40 Würfe ab und brachte 25 Pässe für 266 Yards an. Derweil blieb
Mitchell Trubisky in seinem ersten Playoff-Spiel ohne Fehlpass und konnte einen
Touchdown beisteuern. Der Spielführer der Chicago Bears vollendete 26 seiner 43
Pässe für insgesamt 303 Yards.
Für die Philadelphia Eagles geht es mit einem Auswärtsspiel bei den New
Orleans Saints weiter.
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