Confed Cup – Videobeweis mehrfach im Einsatz / Remis zwischen Portugal und Mexiko / Chile schlägt Kamerun spät

Nach dem Auftaktsieg von Gastgeber Russland bestritten am Sonntag auch Portugal und Mexiko ihr erstes Gruppenspiel im Confederations Cup 2017. Damit komplettierten sie den ersten Spieltag in Gruppe A. Wenig später wurde auch der Spielbetrieb in Gruppe B mit der Begegnung zwischen Kamerun und Chile eingeläutet.


Im Nachmittagsspiel gab es zwischen Portugal und Mexiko eine Premiere. Erstmals wurde der Videobeweis genutzt und er sorgte dafür, dass ein Tor von Portugal anschließend aufgrund einer Abseitsstellung aberkannt wurde. In der 21.Minute verlängerte Nani einen Schuss von Andre Gomes mit dem Kopf ins Netz, nachdem Cristiano Ronaldo mit seiner Direktabnahme nur die Latte traf. Der Treffer wurde nach dem Videobeweis jedoch für ungültig erklärt, da bei einem vorherigen Pass gleich mehrere Spieler im Abseits standen und Pepe daraufhin aktiv eingriff. Wenig später sollte dann aber dennoch das 1:0 für die Portugiesen fallen. Cristiano Ronaldo bekam den Ball durch ein schlechtes Stellungsspiel von Carlos Salcedo und zog im Strafraum zwei Mexikaner auf sich. Durch die Abwehrspieler hindurch schickte er den Ball zu Ricardo Quaresma, der Torhüter Guillermo Ochoa aussteigen ließ und den Ball zur Führung ins Netz schob. Doch mutige und dynamisch aufspielende Mexikaner kämpften sich zurück und kamen noch vor der Pause zum Ausgleich, als eine Hereingabe von Raul Jimenez durch einen Fehler von Raphael Guerreiro bei Carlos Vela landete, der umgehend eine Flanke innerhalb des Sechzehners auf Javier Hernandez schlug. „Chicharito“ drückte den Ball anschließend aus kurzer Distanz über die Linie. Auch nach dem Seitenwechsel blieb es eine offene Begegnung, in welcher Mexiko leichte spielerische Vorteile entwickeln konnte. Der erste Treffer fiel aber erneut zu Gunsten des amtierenden Europameisters und er fiel kurz vor dem Ende. Erst blockte Hector Herrera den Ball nach einer flachen Hereingabe von Gelson Martins genau zu Cedric Soares und dann fälschte der Mexikaner dessen Schuss auch noch entscheidend zum 2:1 für Portugal in der 86.Spielminute ab. Bereits im ersten Durchgang bewies Mexiko Comeback-Qualitäten und dies sollte den Nordamerikanern auch in Halbzeit 2 wieder gelingen. Es lief schon die Nachspielzeit, als Jonathan dos Santos eine Ecke ausführte und Hector Moreno das Spielgerät zum 2:2 ins portugiesische Gehäuse köpfte. Beide Mannschaften haben dementsprechend jeweils einen Punkt nach dem ersten Gruppenspiel.

Während Portugal als Europameister in diesem Jahr das Debüt im Confed Cup feiert, ist es für Mexiko bereits die siebte Teilnahme an diesem Wettbewerb. Damit sind die Mexikaner nun gemeinsam mit Brasilien Rekordteilnehmer dieses Turniers, welches sie im Jahr 1999 gewinnen konnten. Qualifiziert hat sich Mexiko durch den Gewinn des CONCACAF Gold Cups.


Am Sonntagabend begann auch in Gruppe B das Spielgeschehen, als Kamerun und Chile in Moskau aufeinander trafen. Die Kameruner sind als Afrikameister zum insgesamt dritten Mal für den Confed Cup qualifiziert. Im Jahr 2003 schafften es die Afrikaner sogar bis ins Finale, wo man Frankreich durch ein „Golden Goal“ unterlag. Derweil ist Chile zum ersten Mal bei diesem Wettbewerb vertreten. Dennoch gilt der Gewinner der Copa America als einer der größten Favoriten auf den Turniersieg.

Auch während dieser Partie musste der Videobeweis zu Rate gezogen werden und dieses Mal war dies gleich zwei Mal der Fall. Trotz drückender Überlegenheit scheiterte Chile an der Führung. In der Nachspielzeit der ersten 45 Minuten schien die Erlösung dann zu fallen, als Eduardo Vargas mit einem Steilpass von Arturo Vidal bedient wurde und den Ball am herausstürmenden Schlussmann Fabrice Ondoa vorbei drückte, doch der Videobeweis machte dem Jubel der Chilenen einen Strich durch die Rechnung. Eduardo Vargas soll sich beim Zuspiel von Arturo Vidal im Abseits befunden haben und aus diesem Grund zählte das Tor nicht. Nach der Pause wurde Kamerun besser, biss sich an der chilenischen Defensive aber mehrfach die Zähne aus. Die Begegnung schien überraschend mit 0:0 zu enden, doch in der Schlussphase schlug der Favorit aus Chile doch noch zu. Kamerun konnte den Ball nicht klären und dieser kam zum eingewechselten Alexis Sanchez, der eine Flanke in den Strafraum spielte und Arturo Vidal am zweiten Pfosten fand, der die „La Roja“ nach 81 Minuten in Front brachte. In der Nachspielzeit sorgte Eduardo Vargas für die Entscheidung. Alexis Sanchez war nach einem langen Ball frei durch und hätte mit einem Torerfolg der neue Rekordtorschütze von Chile werden können. Er ließ Fabrice Ondoa aussteigen und zog ab. Sein Schuss wurde zwar von Georges Mandjeck vor der Linie abgeblockt, doch der Nachschuss von Eduardo Vargas landete im Netz. Erst zeigte der Assistent eine vermeintliche Abseitsstellung, aber nach dem Videobeweis wurde auf ein reguläres Tor entschieden. Es war das letzte Tor dieser Partie, welches den Auftaktsieg von Chile besiegeln sollte.


Das letzte Spiel des ersten Spieltags der Gruppenphase:

Deutschland vs. Australien (Gruppe B / Montag, 19.Juni / 17.00 Uhr)

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