U21-EURO 2017 – Deutschland schlägt England im Elfmeterschießen / Spanien komplettiert Finale
Die U21-Europameisterschaft 2017 hat am
Freitag, dem 16.Juni 2017 begonnen. Das Turnier wird bis zum 30.Juni
in Polen ausgetragen und umfasst 12 Mannschaften, die auf drei
Gruppen aufgeteilt sind. Die beiden Halbfinal-Paarungen wurden am
Dienstag ausgetragen und nun stehen die zwei Teams, die am Freitag im
Finale aufeinander treffen werden.
Die erste Mannschaft, die sich für das
Endspiel der U21-Europameisterschaft 2017 qualifizieren konnte war
Deutschland. Nachdem sich als bester Gruppenzweite den letzten Platz
für die K.O Runde sicherte, traf das DFB-Team nun im Halbfinale auf
den großen Rivalen aus England und konnte die Briten nach einer
spannenden Begegnung im Elfmeterschießen bezwingen. Es war zugleich
die erste Niederlage für die „Young Lions“, die als
Gruppensieger der Gruppe A hervorgingen.
Für Deutschland war es erst das dritte
Mal, dass man es ins Halbfinale geschafft hat. Zuvor gelang dies
lediglich im Jahr 2009, als man die Europameisterschaft gewinnen
konnte, und im vergangenen Turnier vor zwei Jahren. Im Jahr 2009 hieß
der Finalgegner übrigens England. Die Engländer standen derweil
nach 2007 und 2009 ebenfalls zum dritten Mal unter den Top 4 des
Turniers. Zwischen 1978 und 1988 konnte England zwar immer das
Halbfinale erreichen und den Wettbewerb zwei Mal gewinnen, doch in
der Wertung zählt dies nicht, da die erste reine U21-EM erst 1994
ausgetragen wurde. Nun trafen Deutschland und England im Halbfinale
aufeinander und kämpften im polnischen Tychy um den ersten
Finalplatz. Schlussendlich ging dieser Platz an Deutschland. Den
besseren Beginn erwischten die Engländer, doch das DFB-Team wurde
von Zeit zu Zeit stärker und konnte nach 35 Minuten verdient in
Führung gehen. Max Meyer steckte im Strafraum für Jeremy Toljan
durch. An der Grundlinie flankte der Verteidiger den Ball in den
Rückraum des Sechzehners und dort stand Davie Selke frei, der das
Leder ins Netz köpfte. Kurz vor der Flanke von Toljan rutschte Selke
noch aus, kam aber rechtzeitig wieder auf die Beine. Noch vor der
Pause sollte England jedoch zum Ausgleich kommen, denn nach einer
Ecke von James Ward-Prowse herrschte vor dem deutschen Gehäuse viel
Verkehr und der Ball kam zu Demarai Gray. Mit einer Direktabnahme
konnte er Julian Pollersbeck überwinden. Nach der Pause fand
Deutschland besser zurück ins Spiel, aber der nächste Treffer
gehörte den Engländern. Am eigenen Strafraum spielte Serge Gnabry
einen Fehlpass und Will Hughes spielte den Ball flach vor das Tor, wo
Tammy Abraham nur noch einschieben musste. Damit führte England nach
50 Minuten mit 2:1, doch die Briten konnten nicht nachlegen.
Stattdessen hatte Deutschland die Partie mehr und mehr unter
Kontrolle und der fällige Ausgleich sollte in der 70.Spielminute
fallen. Maximilian Arnold führte eine Ecke aus und Felix Platte
köpfte den Ball kurz nach seiner Einwechslung in die Maschen. Da die
Deutschen trotz weiterer Möglichkeiten keine Tore mehr erzielten und
auch England weit von einem dritten Torerfolg entfernt war, ging es
in die Verlängerung. Dort blieb Deutschland das überlegene Team,
fand aber wieder nicht den Weg ins Tor. Dementsprechend musste die
Entscheidung im Elfmeterschießen fallen.
Im Elfmeterschießen machte Deutschland
den Anfang und Kapitän Maximilian Arnold traf sicher. Auch Lewis
Baker verwandelte auf Seiten der Engländer daraufhin souverän. Der
nächste deutsche Schütze war Yannick Gerhardt und der Abwehrspieler
scheiterte an Jordan Pickford. Der Vorteil der „Young Lions“
wurde jedoch umgehend zunichte gemacht, denn Julian Pollersbeck
parierte den folgenden Elfmeter von Tammy Abraham. Anschließend
konnten die nächsten zwei Spieler beider Mannschaften verwandeln und
mit Nadiem Amiri beförderte auch der fünfte und vorerst letzte
deutsche Spieler den Ball ins Netz. Daraufhin musste Nathan Redmond
treffen, doch er scheiterte an Julian Pollersbeck, was dafür sorgte,
dass Deutschland ins Finale einzog und England ausschied.
Während Deutschland nach 2009 erst zum
zweiten Mal im Endspiel steht und am kommenden Freitag im Finale der
U21-Europameisterschaft antreten wird, muss England weiterhin auf das
zweite Finalspiel seit 2009 warten.
Der Finalgegner der DFB-Junioren lautet
Spanien. Die „La Furia Roja“ konnte sich im zweiten Halbzeit
gegen Rekordsieger Italien durchsetzen und ebenfalls ins Endspiel
einziehen. Gegen die „Squadra Azzurra“ gingen die Spanier am Ende
mit einem 3:1 Erfolg vom Feld. Mit Spanien und Italien trafen die
beiden besten Mannschaften in der U21-Historie aufeinander. Insgesamt
steht italien bei bisher fünf Titeln und Spanien sammelte zwei
Europameisterschaften. Seit der Einführung des aktuellen Modus im
Jahr 1994 gelangen den Italienern drei und den Spaniern zwei
Titelgewinne.
Beide Mannschaften zogen lange Zeit die
Handbremse an und gingen nur selten Risiko ein. Dementsprechend war
es nicht verwunderlich, dass die Begegnung nach 45 Minuten ohne Tore
in die Pause ging. Auch nach dem Seitenwechsel ließen sich Spanien
und Italien viel Zeit und bedachten sich hauptsächlich auf die
defensive Stabilität. Dann ging es jedoch nahezu Schlag auf Schlag
mit den Ereignissen. In Spielminute ging Spanien zu dem Zeitpunkt
überraschend in Front, als Saul Niguez am Sechzehner von Dani
Ceballos bedient wurde, sich gegen seinen Gegenspieler durchsetzte
und den Ball im langen Eck unterbrachte. Nach 58 Minuten folgte der
nächste Rückschlag für die Italiener, denn Roberto Gagliardini sah
aufgrund eines wiederholten Foulspiels die gelb-rote Karte. Italien
musste die restliche halbe Stunde somit in Unterzahl agieren, doch
nur kurz nach der Hinausstellung von Gagliardini kam der
Rekordeuropameister, der sich im letzten Gruppenspiel erst den Sieg
in Gruppe C gesichert hat, zum Ausgleich. Einen Freistoß im
Mittelfeld führte Lorenzo Pellegrini schnell zu Federico
Bernardeschi aus, der einige der überraschten Spanier stehen ließ
und kurz vor dem Strafraum abzog. Der Schuss wurde noch entscheidend
von Jesus Vallejo abgefälscht und wurde dadurch unhaltbar für
Torhüter Kepa Arrizabalaga. Geschockt zeigte sich Spanien aber nicht
von der Antwort der Italiener und ging wiederum nur drei Minuten
später erneut in Führung. Torschütze war erneut Saul Niguez. Im
Mittelfeld spielte Kapitän Gerard Deulofeu quer und Saul Niguez traf
ansatzlos aus über 25 Metern zum 2:1. In der 73.Minute war es dann
auch Saul Niguez, der für die Vorentscheidung sorgte. Auf der linken
Seite steckte Dani Ceballos für Marco Asensio durch, der kurz vor
der Grundlinie flach in den Rückraum des Stauraums legte. Dort kam
Saul Niguez zum Abschluss und schob das Leder ins kurze Eck, um
seinen Dreierpack zu schnüren und für den späteren Endstand von
3:1 zu sorgen.
Damit bleibt Spanien als einzige
Mannschaft in diesem Turnier ungeschlagen und kann die Siegesquote
auch nach vier Spielen weiterhin auf 100%. Zum ersten Mal seit 2013
und zum insgesamt fünften Mal stehen die Spanier im Finale dieses
Turniers, während die Europameisterschaft für Italien nun beendet
ist.
Das Finale zwischen Deutschland und
Spanien findet am kommenden Freitag, dem 30.Juni 2017 um 20.45 Uhr in
Krakau statt.
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