PDC Darts-Weltmeisterschaft 2018 – Phil Taylor und Raymond van Barneveld marschieren ins Achtelfinale / Überraschendes Aus für Daryl Gurney
Am 14.Dezember 2017 startete die 25.Auflage der World Darts
Championship. Das Turnier, welches von der Professional Darts Corporation (PDC)
ausgetragen wird und im Alexandra Palace in London, England stattfindet, geht
bis zum 01.Januar 2018 und beinhaltete zu Turnierbeginn 72 Spieler (inkl. 16
Akteure, die sich in der Vorrunde qualifizieren müssen). Nun stehen 32 Spieler
in der 2.Runde.
Die 2.Runde der Darts-Weltmeisterschaft hat am 22.Dezember
begonnen und wird am 27.Dezember enden. Die zweite Runde wird im Modus „Best of
7 Sets“ gespielt.
In der Abendsession der 2.Runde kam es am Samstag zu drei
Matches mit Beteiligung von Spieler aus der Top 10 in der Order of Merit. Den
Anfang machte Daryl Gurney, der nach seinem Sieg gegen Ronny Huybrechts nun in
der zweiten Runde auf John Henderson traf.
Gegen den bulligen Schotten war Gurney der deutliche
Favorit, hatte jedoch große Probleme gegen seinen stark aufspielenden Gegner
und am Ende unterlag der Nordire ihm tatsächlich mit 2:4 und scheidet
frühzeitig aus dem Turnier aus. Vor allem aufgrund der Tatsache, dass Daryl
Gurney in diesem Jahr vollends überzeugen konnte, ist das As in Runde 2 eine
große Überraschung. Erst ein Mal gelang ihm damit in fünf Versuchen der Sprung
unter die letzten 16. Am Ende spielte Daryl Gurney einen 3-Dart Average von
95,58 und eine Doppelquote von 40%. In die einzelnen Legs kam er meist besser
rein, verspielte aber mehrere Vorsprünge und verlor in den ersten beiden Sätzen
das entscheidende Leg. Sein Potential zeigte sich, als er sich von einem 0:2
bis zu einem 2:2 zurückkämpfen konnte, doch anschließend zog John Henderson das
Tempo an und sicherte sich den Erfolg. Der „Highlander“ traf die Doppelfelder
mit einer Sicherheit von 46,67% und im Schnitt warf er 95,89 Punkte. Für die
John Henderson ist es das erste Mal im Achtelfinale. Zuvor gelang ihm lediglich
im Jahr 2014 der Schritt in Runde 2. Bei seinen restlichen vier Auftritten scheiterte
er jeweils im ersten Match.
Auf John Henderson wartet Rob Cross in der nächsten Runde.
Der WM-Debütant bezwang Michael Smith am Nachmittag in einer intensiven Paarung
mit 4:3 und steht ebenfalls zum ersten Mal im Achtelfinale.
Daraufhin war es Zeit für den zweiten Auftritt von Phil
Taylor. Der Auftakt des Rekordweltmeisters war holprig, aber dennoch im
Resultat deutlich. Nun bestritt er sein nächstes Match und zeigte sich – trotz erneut
anfänglicher Schwierigkeiten – deutlich besser.
Der Gegner von „The Power“ war Justin Pipe und diese Begegnung
sollte eine ziemlich verrückte werden. In Runde 1 kam es zu einem Vorfall rund
um Justin Pipe, der mehrfach während Check-Out-Möglichkeiten von seinem Kontrahenten,
Bernie Smith, in dessen Richtung hustete. Dementsprechend verärgert zeigten
sich die Fans im Duell gegen Taylor und quittierten nahezu jede Aktion des
Engländers mit Pfiffen. Da Justin Pipe die Fans im „Ally Pally“ mehrfach
provozierte, sollte sich die Gemütslage während des Matches auch nicht ändern. Zu
Beginn spielte Pipe dennoch ein gutes Match, während sich Phil Taylor noch an
die besondere Atmosphäre gewöhnen musste. Mit zunehmender Spielzeit wurde „The
Power“ aber treffsicherer und ließ seinem Gegner, der immer mehr an Boden verlor,
nur noch wenige Chancen. Letztendlich konnte justin Pipe lediglich zwei Legs im
ersten Satz gewinnen und verlor anschließend jedes Leg und kassierte eine 0:4
Pleite. Dabei spielte er durchschnittlich 90,30 Punkte und blieb deutlich
hinter Phil Taylor mit einem Average von 99,37. Auch auf die Doppelfelder war
Taylor (54,55%) um einiges souveräner, als „The Force“ mit nur 12,50%. Seit
2011 nimmt Justin Pipe jedes Jahr an der Weltmeisterschaft teil, konnte es
jedoch nur im Jahr 2012 ins Achtelfinale schaffen, was sein bisher größer
Erfolg in der PDC war. Für Phil Taylor geht es hingegen auch bei seiner letzten
Weltmeisterschaft ins Achtelfinale. Bei 25 Teilnahmen schied er lediglich zwei
Mal in der zweiten Runde aus.
Im Achtelfinale trifft Phil Taylor auf Keegan Brown. In seinem
Zweitrundenmatch setzte sich der junge Engländer gegen Zoran Lerchbacher durch
und qualifizierte sich erstmals für die dritte Runde.
Zum Abschluss des Abends trafen Raymond van Barneveld und
Kyle Anderson im letzten Match vor der dreitägigen Weihnachtspause aufeinander.
Erstmals seit seinem Debüt verpasste Kyle Anderson im letzten Jahr die
Weltmeisterschaft. Grund dafür war, dass das Visum des Australiers nicht
rechtzeitig verlängert wurde.
Jetzt nahm er wieder an der Darts-WM teil und traf auf den
mehrfachen Weltmeister Raymond van Barneveld. Unterstützt von seiner „Barney
Army“ fand der Niederländer perfekt in das Match und gewann den ersten Satz mit
3:0. Daraufhin wurde auch Anderson besser und schickte den zweiten Satz erst
noch in das entscheidende, fünfte Leg und sicherte sich anschließend Satz 3
ohne Verlust eines Legs. Jedoch sollte der dritte Satz sein einziger Sieg
bleiben, denn in den folgenden beiden Sätzen gab Van Barneveld nur noch ein Leg
an „The Original“ ab und bezwang ihn souverän mit 4:1. Barney brachte es im
Schnitt auf 102,78 Punkte pro Aufnahme und verbuchte eine Quote von 42,86% im
Check-Out. Auf der anderen Seite legte Kyle Anderson mit einem 3-Dart Average
von 95,95 ebenfalls einen guten Auftritt hin, konnte seinem Kontrahenten mit
einer Doppelquote von 33% aber auf lange Sicht nicht gefährlich werden. Während
Raymond van Barneveld zum sechsten Mal in Folge unter den besten 16 Spielern
der Welt steht, muss Kyle Anderson weiterhin auf sein erstes Achtelfinale
warten.
Damit kommt es im Achtelfinale zum niederländischen Duell
zwischen Raymond van Barneveld und Vincent van der Voort. Gegen Steve Beaton
gewann VdV sicher mit 4:0.
Die Ergebnisse vom 23.Dezember (2.Runde) im Überblick:
Keegan Brown 4:2 Zoran Lerchbacher
Rob Cross 4:3 Michael Smith
Jermaine Wattimena 1:4 Steve West
Daryl Gurney 2:4John Henderson
Phil Taylor 4:0 Justin Pipe
Raymond van Barneveld 4:1 Kyle Anderson
Am Mittwoch, dem 27.Dezember 2017, kommt es in Runde 2 zu
diesen Begegnungen:
Simon Whitlock vs. Darren Webster
Alan Norris vs. James Richardson
Kevin Münch vs. Toni Alcinas
Peter Wright vs. Jamie Lewis
Michael van Gerwen vs. Gerwyn Price
Raymond van Barneveld vs. Vincent van der Voort
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