Spengler Cup 2017 – Dinamo Riga bezwingt HPK Hämeenlinna nach Verlängerung / Gastgeber HC Davos zeigt sich souverän

Am Dienstag, dem 26.Dezember, hat der Spengler Cup 2017 begonnen. Das traditionelle Eishockeyturnier findet zum 91.Mal statt und wird, wie üblich, vom zweiten Weihnachtstag bis zum 31.Dezember im schweizerischen Davos ausgetragen. Es ist das älteste Eishockeyturnier mit internationaler Beteiligung.

Auch in diesem Jahr nehmen sechs Mannschaften, aufgeteilt aus zwei Gruppen, an dem Turnier teil. Der HC Davos und Team Canada sind ständige Teilnehmer dieses Turniers. Die restlichen Mannschaften sind in diesem Jahr Team Schweiz, Dinamo Riga (Lettland), HPK Hämeenlinna (Finnland) und der Mountfield HK (Tschechien).


HPK HÄMEENLINNA vs. DINAMO RIGA (SPIEL 3 / GRUPPE TORRIANI)

Während Dinamo Riga bereits das Auftaktspiel des diesjährigen Turniers bestritt und deutlich mit 1:6 gegen Team Schweiz unterlag, startete der Spengler Cup für den HPK Hämeenlinna erst am Mittwoch. Traditionell haben die Sieger des ersten Tages spielfrei, weshalb das jeweils dritte Team der Gruppe am zweiten Tag auf das unterlegene Team trifft. Dies war in diesem Fall Riga.

Für Hämeenlinna ist es die erste Teilnahme am Spengler Cup und erstmals seit 2004 ist wieder ein Team aus Finnland in Davos dabei. HPK befindet sich seit 1988 durchgängig in Finnlands erster Liga und in der Saison 2005/06 holten sie die erste und einzige Meisterschaft.

Nun debütierten sie am Mittwochnachmittag im Spengler Cup und immerhin holten sie den ersten Punkt. Sie unterlagen Dinamo Riga letztendlich mit 3:4 nach Verlängerung, was ihnen einen Punkt einbrachte, der für das letzte Gruppenspiel noch immens wichtig sein könnte. Schon früh sollte es in dieser Partie furios zugehen. Den ersten Treffer erzielte Riga in der 5.Spielminute. Miks Indrasis bekam den Puck in der neutralen Zone zugespielt und in der Mitte startete Gunars Skvorcovs durch. Den 2 auf 1 Konter spielten die beiden Letten souverän aus, indem Indrasis auf Skvorcovs durchsteckte, der erfolgreich abschloss. Die Antwort der Finnen ließ jedoch nicht lange auf sich warten. Sie zeigten eine überragende Leistung im Powerplay und erzielten dort alle ihrer drei Tore. Der erste Powerplay-Treffer erfolgte in Minute 8, als sie das Bully gewinnen konnten und den Puck über mehrere Stationen laufen ließen, bevor Otto Paajanen querlegte und Teemu Turunen freistehend zum Ausgleich traf. Es war ein ausgeglichenes Spiel im ersten Durchgang und ging mit 1:1 in die erste Drittelpause.

Auch im zweiten Drittel lieferten sich HPK und Riga ein Duell auf Augenhöhe. Wieder war Dinamo Riga die Mannschaft, die den ersten Treffer beisteuern konnte und dieses Mal fanden die Finnen keine passende Antwort binnen der laufenden 20 Minuten. Nach nahezu einer Minute in der eigenen Zone gelang Hämeelinna der Befreiungsschlag, doch diesen fing Guntis Galvins ab und spielte einen langen Pass auf Danny Kristo. Da mehrere finnische Spieler gerade wechselten, hatte der US-Amerikaner viel Platz und beförderte die Scheibe mit einem Handgelenkschuss an Emil Larmi vorbei ins kurze Eck. Kurz vor Drittelende kassierte Oskars Batna jedoch eine 2+2-Strafzeit wegen hohen Stocks und diese Strafe lief auch noch im Schlussabschnitt.

Die Überzahlstärke des HPK wurde bereits angesprochen und auch in der 42.Minute nutzten sie ihr Powerplay, um erneut auszugleichen. Ein Schuss von Matias Porseland von der blauen Linie wurde abgeblockt, aber Oula Palve kam noch an die Scheibe und spielte sie durch den Slot auf die rechte Seite. Dort nahm Joonas Lehtivuori den Puck kurz an und beförderte das Spielgerät aus spitzem Winkel genau unter die Latte. Nur vier Minuten später lag aber wieder Riga in Front. Im Mittelkreis eroberte Danny Kristo den Puck gegen Oula Palve, schaltete anschließend schnell um und traf flach durch die Beine von Goalie Emil Larmi. Zum dritten Mal führte Dinamo Riga die Begegnung an und auch dieses Mal konnten sie den Vorsprung nicht halten. Wenige Minuten vor dem Ende erhielt Riga eine weitere Strafzeit und HPK nahm den Goalie für einen weiteren Feldspieler heraus. Bei 6 gegen 4 fanden die Finnen erneut schnell in ihre Formation und konnten das Viereck der Letten schnell auseinanderziehen. Ein Schuss von Teemu Turunen wurde von dem Schlittschuh eines Verteidigers abgelenkt und landete auf der Kelle von Tomas Vincour musste nur noch einschieben, da Goalie Mantas Armalis nicht rechtzeitig die Ecke zumachen konnte. Mit 3:3 ging es in die Verlängerung und damit hatten beide Mannschaften einen Punkt sicher. Nun ging es um den Extrapunkt und diesen sicherte sich Dinamo Riga. Unmittelbar nach Beginn der Overtime unterlief Hämeenlinna ein Wechselfehler, was eine zweiminütige Strafe zur Folge hatte. Ausgerechnet bei dieser Überzahlsituation war Riga auch erstmals im Powerplay erfolgreich. Miks Indrasis spielte einen verzögerten Doppelpass mit Mikelis Redlihs und schlenzte den Puck daraufhin an der Stockhand von Emil Larmi vorbei ins lange Eck zum Sieg. Trotz des ersten Sieges dürfte sich Riga ärgern, dass man gleich drei Mal eine Führung verspielte und damit nur zwei statt drei Zähler einfuhr.

Dinamo Riga wird auf jeden Fall an einem Qualifikationsspiel teilnehmen müssen, um ins Halbfinale einzuziehen. Derweil kann HPK Hämeenlinna mit einem Sieg gegen Team Schweiz am Donnerstag direkt ins Halbfinale einziehen. Dafür muss sich die Spielweise bei 5 gegen 5, sowie die Defensivleistung jedoch deutlich steigern.


HC DAVOS vs. MOUNTFIELD HK (SPIEL 4 / GRUPPE CATTINI)

Am Abend stieg auch der Gastgeber in das Turnier ein. Der HC Davos ist als Gastgeber natürlich auch Rekordteilnehmer und mit 15 Titeln sind die Schweizer auch nach wie vor Rekordsieger des Spengler Cups. Das erste Gruppenspiel bestritt Davos nun gegen den Mountfield HK. Die Tschechen mussten sich in einer guten Partie mit 3:5 dem Titelverteidiger, Team Canada, geschlagen geben. Gegen den HC Davos sollte der erste Sieg gelingen und damit die Chance auf ein direktes Halbfinale gewahrt werden.

Dieses Ziel misslang dem Team aus Hradec Kralove jedoch. Gegen Davos geriet der Mountfield HK deutlich unter die Räder und verlor mit 1:5. Der HC Davos kam bestmöglich in die Partie. Nur 37 Sekunden dauerte es, bis der Puck zum ersten Mal im tschechischen Tor landete. Mountfield blieb an der gegnerischen blauen Linie hängen und der Puck prallte in die neutrale Zone zu Jeremy Morin, der daraufhin freie Bahn hatte und zur frühen Führung ins lange Eck traf. Im Anschluss bemühte sich Mountfield mehrfach, den Spielstand wieder auf Null zu stellen, war aber offensiv zu harmlos und scheiterte, wenn die Verteidigung des HC Davos es zuließ, an Joren van Pottelberghe. Mit einer knappen 1:0 Führung für die Hausherren endeten die ersten 20 Minuten.

Auch in Drittel 2 fand Davos gut ins Spiel zurück und die Führung wurde binnen weniger Minuten durch einen Doppelschlag auf 3:0 ausgebaut. Erst fälschte Tomi Sallinen einen Schuss von Magnus Nygren nach 24 Minuten ins Netz ab und kurz darauf passte Mikael Johansson die Scheibe im Powerplay von rechts nach links und Gregory Sciaroni beförderte den Puck mit einer Direktabnahme in die Maschen. Bereits nach 34 Minuten war das Spiel vorzeitig entschieden, denn dann schlug Davos während einer 4 gegen 4 Situation zu und sorgte für einen Pausenstand von 4:0. Brandon Buck wurde mit einem langen Pass von Noah Schneeberger bedient und der ehemalige Ingolstädter spielte Goalie Jaroslav Pavelka aus und schob ihm das Hartgummi durch die Beine. Nur kurz darauf jubelten die Schweizer erneut, nachdem der Puck vom Schlittschuh von Pavelka ins Tor abgefälscht wurde. Jedoch entschieden die Schiedsrichter, dass die Scheibe die Torlinie nicht vollständig überquert hat, als Lukas Cingel klärte, und gaben den Treffer nach einem Videobeweis nicht.

Der Weg von der Kabine zurück aufs Eis lag dem HC Davos an diesem Abend scheinbar, denn auch im Schlussdrittel erzielten die Gastgeber zügig das nächste Tor. In Überzahl kam Davos lange Zeit nicht aus der eigenen Zone heraus, aber dann ließen sie den Puck schnell laufen und brachten ihn zum Tor, wo Jeremy Morin diesen über die Linie stocherte. In der Folgezeit gelang dem Mountfield HK nur noch der Ehrentreffer, um nicht ohne eigenen Treffer aus dieser Begegnung zu gehen. Oskars Cibulskis steckte im Powerplay auf Jiri Simanek durch und der Stürmer schenkte Joren van Pottelberghe sein erstes Gegentor ein. Daraufhin wurde die Zeit heruntergespielt und Davos gewann mit 5:1.

Während der HC Davos am Donnerstag gegen Team Canada die Chance hat, sich den Gruppensieg zu sichern und sich somit für das direkte Halbfinale zu qualifizieren, ist schon sicher, dass der Mountfield HK in die Qualifikation muss.


Die Spiele am Donnerstag im Überblick:

Team Schweiz vs. HPK Hämeenlinna (Spiel 5 / Gruppe Torriani)
Team Canada vs. HC Davos (Spiel 6 / Gruppe Cattini)

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

FUSSBALL-EM 2024 – 21 Mannschaften sicher qualifiziert / DAS sind die Playoffs um die letzten 3 Tickets

WWE Total Divas Staffel 1

CHAMPIONS HOCKEY LEAGUE 23/24 – Wieder kein Titel für Deutschland: DEL-Teams verpassen Viertelfinale