Spengler Cup 2018 – Trinec unterliegt auch KalPa / Nürnberg beginnt mit Pleite gegen Gastgeber Davos


Zum 92.Mal wird das Jahr zwischen Weihnachten und Silvester mit einem Eishockeyturnier im schweizerischen Davos ausklingen gelassen. In der Vaillant Arena treten sechs Mannschaften aus verschiedenen Ländern in zwei Gruppen an und kämpfen um den begehrten Spengler Cup. Neben dem gesetzten HC Davos als Gastgeber und dem gesetzten Team Kanada sind vier Teams aus Deutschland, Tschechien, Russland und Finnland mit von der Partie.


Im ersten Gruppenspiel verlor der HC Ocelari Trinec im Penaltyschießen gegen Metallurg Magnitogorsk und auch in der nächsten Partie musste der tschechische Vizemeister das Eis in Davos als unterlegenes Team verlassen. Trinec traf auf Kalevan Pallo und gegen die Finnen unterlag man letztlich mit 1:3. Für KalPa war es der erste Auftritt beim Spengler Cup in der langen Vereinsgeschichte.

Einen großen Leistungsunterschied gab es zwischen den beiden Mannschaften nicht, ganz im Gegenteil war es über weite Strecken ein vollkommen offenes Game, in welchem beide Teams als Sieger hervorgehen konnten. Am Ende erzielte KalPa jedoch zwei Tore mehr, als Ocelari Trinec. Das erste Tor der Partie fiel in der 13.Minute und es fiel zu Gunsten der Finnen. Nachdem KalPa ein Bully vor dem gegnerischen Tor gewann, schien man den Puck bereits wieder verloren zu haben, doch mit dem Schlittschuh lenkte David Musil die Scheibe unglücklich zu Jaakko Rissanen ab, dessen Querpass Alexander Ruuttu mit einer Direktabnahme verwertete. Kurz vor der Pause jubelte KalPa erneut, aber der Videobeweis zeigte, dass Verteidiger Martin Gernat einen Schuss von Miiko Nuutinen auf der Linie blockte, als sein Goalie bereits geschlagen war. Dementsprechend ging es mit einem 1:0 in die Kabine. Nach dem Seitenwechsel nahmen beide Teams ein wenig das Tempo raus und kreierten nur wenige Torchancen. Dennoch sollten aus diesen wenige Möglichkeiten insgesamt zwei weitere Tor entstehen. Erst gelang Trinec der Ausgleich in Minute 33, als ausgerechnet Martin Gernat, der im ersten Drittel noch das 0:2 verhinderte, an der blauen Linie einen Gegenspieler aussteigen ließ und Denis Godla daraufhin mit einem Handgelenkschuss überwinden konnte, aber lediglich 53 Sekunden später stellte Kalevan Pallo die Führung wieder her. Bei einem hohen Befreiungsschlag von Alexander Ruuttu verschätzte sich Marian Adamek im Mittelkreis, als er den Puck mit der Hand runterholen wollte und verlor die Scheibe an Alexandre Texier. Der junge Franzose war daraufhin alleine auf dem Weg zum Tor und das Duell gegen Lukas Danecek konnte er für sich entscheiden. Da es nach dem Ende des zweiten Drittels noch zu Ausschreitungen zwischen den Mannschaften kam, ging es mit Strafzeiten auf beiden Seiten weiter und bei nur je vier Feldspielern auf dem Eis erwischte KalPa einen perfekten Start in den Schlussabschnitt. Nur 32 Sekunden waren gespielt, als Alexander Ruuttu den Puck kurz vor dem Tor gegen Martin Gernat eroberte, anschließend Lukas Danecek ausspielte und den Puck über die Linie schob. Man hatte daraufhin ein wenig den Anschein, dass Trinec resignierte und die Partie abgeschrieben hatte, denn offensiv kam von den Tschechen nicht mehr viel. Dazu sei aber auch gesagt, dass Kalevan Pallo die Führung nach dem 3:1 souverän über die Zeit brachte.

Damit wird der HC Ocelari Trinec die Gruppe Torriani auf jeden Fall auf dem letzten Platz abschließen und im Viertelfinale auf den Zweiten der Gruppe Cattini treffen. Währenddessen geht es am Freitag zwischen Kalevan Pallo und dem HK Metallurg Magnitogorsk um den Gruppensieg und zugleich den Platz im Halbfinale.


Als letztes Team griffen am Abend dann auch die Thomas Sabo Ice Tigers in das Turniergeschehen ein. Die Nürnberger feierten ihr Debüt beim Spengler Cup mit einem Auftritt gegen den HC Davos. Der Gastgeber stand nach der Pleite gegen Team Kanada nun in der Pflicht und man konnte gegen den Vertreter aus der Deutschen Eishockey Liga tatsächlich den ersten Erfolg einfahren.

Zu Beginn des Spiels machten die Ice Tigers Druck auf den HC Davos, doch durch eine grandiose Einzelleistung brachte Inti Pestoni die Schweizer Hausherren nach sechs Minuten in Front und Nürnberg lief trotz ordentlichem Anfang schon früh einem Rückstand hinterher. An der Mittellinie bekam Inti Pestoni den Puck zugespielt und zog über rechts in die Offensivzone. Dort ließ er einen Nürnberger mit einem Move stehen, zog vor das Tor und hob die Scheibe über den Schoner von Niklas Treutle ins Netz. Für die Thomas Sabo Ice Tigers sollte der Auftakt in ihren ersten Spengler Cup noch bitterer werden, denn lediglich eine Minute später baute Davos die Führung bereits aus. Die Gastgeber eroberten den Puck in der neutralen Zone und über Andres Ambühl und Linus Klasen kam der Puck zu Dario Simion, der nach einem Querpass von Klasen nur noch einschieben musste. Einen Abend zuvor lief der HC Davos einem 0:2 Rückstand hinterher, bevor man spät im zweiten Drittel verkürzen konnte. Nun war man selbst in der Position des Führenden und kassierte wenige Minuten vor der zweiten Drittelpause den Anschlusstreffer. Nürnberg gewann ein Bully vor dem eigenen Tor und nach einem schlechten Aufbaupass erhielt man den Puck aber erneut zurück und schaltete dann schnell um, was zu einem Konter führte. Schlussendlich legte Jason Bast quer und Brandon Buck vollendete den Angriff mit dem Anschlusstreffer. Das Momentum war somit für den Start des Schlussdrittels auf Seiten der Franken und tatsächlich bestimmte Nürnberg das Spiel auch im letzten Drittel. Dementsprechend gerechtfertigt war auch der Ausgleich in der 49.Spielminute. Im Powerplay wurde ein Schlagschuss von Tom Gilbert geblockt, aber der Rebound kam zu Leonhard Pföderl und der beste Scorer der Thomas Sabo Ice Tigers in der aktuellen Saison schlenzte das Hartgummi in den Winkel. Nach dem Ausgleich lag laut Spielverlauf des bisherigen dritten Drittels auch die Wende zu Gunsten von Nürnberg in der Luft, doch drei Minuten später ging der HC Davos überraschend wieder in Führung. Linus Klasen behauptete die Scheibe neben dem gegnerischen Gehäuse und verschaffte sich Platz. Anschließend sah er Julian Payr sich am zweiten Pfosten freistehend einlaufen und bediente den Verteidiger. Der Rookie nahm den Puck noch an und brachte ihn daraufhin aufs Tor. Die Scheibe prallten och gegen den Schoner von Niklas Treutle, wurde von diesem aber ins Tor abgelenkt. Für den 18-jährigen Österreicher war es der erste Profitreffer und da Davos die knappe Führung über die Zeit brachte, war dies zugleich auch der Siegtreffer für den schweizerischen Rekordmeister.

Zum Abschluss der Gruppenphase treffen die Thomas Sabo Ice Tigers am Freitagabend auf Team Kanada. Dort muss Nürnberg gewinnen, um im direkten Vergleich am Ende noch eine Chance zu haben und vielleicht als Gruppensieger direkt einen Platz im Halbfinale erhält.

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