DFB-Pokal – Holstein Kiel beendet Träume von Rot-Weiss Essen / Wolfsburg scheitert an Angstgegner im Pokal

Die Viertelfinals des DFB-Pokals sind zum Großteil gespielt und drei der vier Halbfinalisten sind gefunden. Eine Partie musste am Dienstag aufgrund mehrerer positiver Corona-Tests abgesagt werden. Ein weiteres Spiel wurde am Dienstag gespielt und am Mittwochabend wurden die anderen beiden Partien ausgetragen. Obwohl das Viertelfinale zwischen dem SSV Jahn Regensburg und dem SV Werder Bremen noch zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt werden muss, wird die nächste Runde am kommenden Sonntag ausgelost.

 

KEINE WEITERE RWE-SENSATION

Als einziger Verein, der nicht in der Fußball-Bundesliga oder der 2.Bundesliga spielt, hat es Rot-Weiss Essen ins Viertelfinale des Pokals geschafft. Nach Siegen über Arminia Bielefeld, Fortuna Düsseldorf und Bayer Leverkusen ging es für den Traditionsverein aus der viertklassigen Regionalliga West nun im eigenen Stadion gegen Holstein Kiel. Damit war der Tabellenzweite aus der 2.Bundesliga und gleichzeitig Bezwinger des FC Bayern München zu Gast an der Hafenstraße und ein viertes Mal sollte es den Essenern nicht gelingen, eine Mannschaft aus einer höheren Spielklasse zu bezwingen.

Ein Selbstläufer war es für Kiel auch trotz eines auf der Anzeigetafel deutlichen 3:0 am Ende nicht, denn Essen hielt gut dagegen und versteckte sich nicht. Es war ein offenes Duell und den Gästen viel nur wenig ein, um die Hintermannschaft von RWE zu überwinden. Dementsprechend war es wenig überraschend, dass der Zweitligist erst durch einen Elfmeter nach 26 Minuten zur Führung kam. Zudem war die Elfmeterentscheidung letztlich mehr als fraglich. Im Sechzehner wollte Dennis Grote vor Finn Porath an en Ball kommen und versuchte dies mit einer Grätsche. Dabei ging Porath zu Boden und der Schiedsrichter entschied auf Strafstoß. Weder der Unparteiische noch der Videoassistent revidierten diese Entscheidung, obwohl in sämtlichen Wiederholungen deutlich erkennbar war, dass sich Finn Porath bereits ein gutes Stück vor dem Kontakt fallen ließ. Es hätte eine gelbe Karte für den Kieler wegen einer Schwalbe geben müssen, aber stattdessen gab es einen Elfmeter und diesen verwandelte Alexander Mühling sicher. Diese Szene brachte Rot-Weiss Essen ein wenig aus dem Konzept und das nutzten die „Kieler Störche“, um nur zwei Minuten später nachzulegen. Nach einer vorerst geklärten Ecke kam der Ball aus dem Mittelfeld hoch zurück in den Strafraum. Dort löste sich Fin Bartels im Rücken der Defensive und legte freistehend mit dem Kopf für Janni Serra ab, der die Kugel aus kurzer Distanz an Daniel Davari vorbei bugsierte. An diesem Abend kam die Offensive der Hausherren nicht zur Entfaltung und an die Effektivität aus dem letzten Pokalspiel gegen Leverkusen konnte ebenfalls nicht angeknüpft werden. So war ein Comeback für Essen nicht möglich und in der 90.Minute fiel nach einem Fehlpass von Alexander Hahn im Aufbauspiel auch noch das 0:3 aus Sicht der Essener. Joshua Mees fing den Ball ab und bestrafte diesen Fehler wenige Augenblicke später mit dem Tor. Es war der Schlusspunkt dieser Begegnung und damit auch das Ende der Pokalträume des RWE.

Es sollte für Rot-Weiss Essen nicht für die erste Halbfinal-Teilnahme seit 1994 reichen, aber der Regionalligist kann dennoch auf einen erfolgreichen und unvergesslichen Wettbewerb zurückblicken. Für Holstein Kiel geht die Pokalreise aber weiter. Die Mannschaft aus dem hohen Norden der Republik steht erst zum zweiten Mal überhaupt unter den letzten vier Teams. Das bisher einzige Halbfinale spielte Kiel im DFB-Pokal 1940/41.

 

WOLFSBURG VERGIBT ELFMETER UND VERLIERT

Im letzten Viertelfinale dieser Woche standen sich mit RB Leipzig und dem VfL Wolfsburg zwei Bundesligisten gegenüber, die in der Liga direkte Tabellennachbarn auf den Plätzen 2 und 3 sind und damit bereits in zwei Wettbewerben gleichzeitig um das gleiche Ziel kämpfen. Im Ligabetrieb belegt Leipzig den höheren Rang in der Tabelle und auch im Pokal sollten die „Roten Bullen“ den Erfolg davontragen.

Mit 2:0 konnte sich RB Leipzig im eigenen Stadion gegen die „Wölfe“ durchsetzen und ins Halbfinale einziehen. Dabei hatten die Gäste aus Niedersachsen nach unter einer halben Stunde beim Stand von 0:0 die große Chance, um in Führung zu gehen. Im Strafraum wurde Kevin Mbabu bei einem Schussversuch von Christopher Nkunku mit der Sohle getroffen und nach dem Videobeweis gab es Elfmeter für die Gäste. Wout Weghorst trat an und wie schon gegen Schalke 04 in der vorherigen Runde scheiterte der Niederländer vom Punkt. Gegen Schalke wurde sein Versuch gehalten und er staubte im Nachschuss ab, doch nun rutschte er beim Abschluss weg und zog den Ball weit über das Tor. Beide Mannschaften hatte in dieser Partie gute Chancen, um in Führung zu gehen und schlussendlich waren es die Leipziger, die das erste Tor erzielten. Im Mittelfeld wurde Yussuf Poulsen von Alexander Sörloth freigespielt und behauptete sich im Laufduell gegen Xaver Schlager, bevor er im Sechzehner abzog. Sein Schuss wurde noch entscheidend von Maxence Lacroix abgefälscht und schlug im kurzen Eck ein. Zu diesem Zeitpunkt waren 63 Minuten gespielt und es war der erste Gegentreffer für Wolfsburg seit dem 16.Januar 2021. Damals spielte man in der Bundesliga ebenfalls gegen Leipzig. Für die Entscheidung zu Gunsten der Gastgeber sorgte Hee-chan Hwang in der 88.Spielminute. Der eingewechselte Südkoreaner stand frei am zweiten Pfosten und beförderte das Leder ins leere Tor, nachdem Koen Casteels zuvor noch einen Schuss von Emil Forsberg aus kurzer Distanz abwehrte. Damit scheitert Wolfsburg im dritten Jahr nacheinander im Pokalwettbewerb an den Leipzigern.

Zum zweiten Mal nach der Finalteilnahme 2019 steht RB Leipzig im Halbfinale des DFB-Pokals und gilt als Favorit auf den Titelgewinn in diesem Jahr. Der VfL Wolfsburg konnte den Pokal vor sechs Jahren zum ersten Mal gewinnen. Seitdem schafften es die „Wölfe“ nicht mehr über das Viertelfinale hinaus.

 

DIE PAARUNGEN IM ÜBERBLICK

HEIMMANNSCHAFT

 

GASTMANNSCHAFT

SSV Jahn Regensburg

Abgesagt

SV Werder Bremen

Borussia Mönchengladbach

0:1

Borussia Dortmund

Rot-Weiss Essen

0:3

Holstein Kiel

RB Leipzig

2:0

VfL Wolfsburg

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