Eishockey-Weltmeisterschaft 2017 – Deutschland schlägt USA zum Auftakt / Russland gewinnt Duell gegen Schweden
Die Eishockey-Weltmeisterschaft 2017 in
Köln (Deutschland) und Paris (Frankreich) hat am Freitagnachmittag
begonnen. Es ist die insgesamt 81.Weltmeisterschaft der International
Ice Hockey Federation (IIHF). Die Spiele der Gruppe A finden in Köln
statt und die Partien der Gruppe B werden in Paris ausgetragen.
Insgesamt gab es vier Partien, jeweils zwei pro Gruppe.
Mit dabei war zum Auftakt natürlich
auch Gastgeber Deutschland. Das DEB-Team bestritt das offizielle
Eröffnungsspiel gegen die USA, wie es schon im Jahr 2010 der Fall
war, als die Weltmeisterschaft zuletzt in Deutschland ausgespielt
wurde. Damals bezwang man die Nordamerikaner nach Verlängerung vor
über 77.000 Zuschauern auf Schalke. Am Freitagabend waren es 18.688
Fans in Köln und wieder konnte Deutschland als Sieger vom Eis gehen.
Dank einer disziplinierten Vorstellung und einer bärenstarken
Leistung von Torhüter Thomas Greiss bezwang das Team von
Bundestrainer Marco Sturm starke US-Amerikaner mit 2:1. Obwohl die
USA von Beginn an drückte die Deutsche Defensive rund um Thomas
Greiss mehrfach unter Druck setzte, zeigte sich auch Deutschland
offensiv durchaus mutig und hatte mehrere Ansätze. Nach 11 Minuten
wurde einer dieser Ansätze belohnt und Deutschland ging überraschend
in Führung. Nachdem Dominik Kahun den Puck in die Angriffszone
beförderte, setzte Patrick Reimer nach und brachte den Puck von der
rechten Seite scharf zum Tor. Dort wurde das Spielgerät zu Tobias
Rieder abgefälscht, der um Torhüter Jimmy Howard herum zog und zum
1:0 einschob. Nachdem man die knappe Führung in die erste
Drittelpause retten konnte, hielt man dem ständigen Druck der
US-Boys auch im Mittelabschnitt stand und führte nach 40 Minuten
weiterhin mit einem Tor. Im letzten Drittel sollte aber dann doch der
überfällige Ausgleich fallen. Connor Murphy bekam den Puck an der
blauen Linie und hatte dort viel Platz. Er brachte den Puck mit einem
Handgelenkschuss auf das Tor und traf ins lange Eck. Es sollte aber
der einzige Gegentreffer bleiben, den Thomas Greiss, der 42 Schüsse
abwehren konnte, an diesem Abend kassierte. Die Partie neigte sich
dem Ende zu, aber dann erhielten die Nordamerikaner eine Strafzeit
und das folgende Powerplay nutzte Deutschland zur erneuten Führung.
Dennis Seidenberg beförderte den Puck von der blauen Linie zum Tor
und im Slot fälschte Patrick Hager den Puck erfolgreich ins Netz ab
und brachte die ausverkaufte Lanxess Arena in Köln zum beben. Der
Treffer fiel sechs Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit. In
den letzten Spielminuten warf die USA alles vorne rein, doch
Deutschland hielt dagegen und ließ nichts mehr zu. Dementsprechend
sollte der Treffer von Patrick Hager am Ende auch das Siegtor zu
Gunsten der Gastgeber sein. Deutschland bezwang die USA mit 2:1 und
führt die Gruppe A nach dem ersten Tag mit drei punkten an. Jedoch
haben vier der acht Mannschaften aus Gruppe A noch nicht in das
Spielgeschehen eingegriffen.
Bereits am Nachmittag kam es in Köln
zum Gigantentreffen zwischen Russland und Schweden. Mit den Russen
(27 Titel) und den Skandinaviern (9 Titel) trafen zwei internationale
Mächte aufeinander, die bei fast jeder Weltmeisterschaft um den
Titel oder mindestens um Medaillen kämpfen. Insgesamt kommen beide
Nationen auf 45 Medaillen bei Weltmeisterschaften. Nun kam es schon
am ersten Turniertag zum großen Duell dieser beiden Nationen und am
Ende ging Russland als Sieger aus diesem Spiel heraus. Lange Zeit
führte Schweden und setzte die Russen mehrfach unter Druck, aber
kurz nach Beginn des letzten Drittels kam Russland zum Ausgleich und
nachdem die reguläre Spielzeit, sowie die Verlängerung trotz
reichlicher Chancen ohne weitere Tore verlief, musste die
Entscheidung im Penaltyschießen fallen, wo sich die „Sbornaja“
gegen die „Tre Kronor“ durchsetzte. Schweden fand gut in die
Begegnung und erspielte sich die Mehrzahl an guten Möglichkeiten. In
der 15.Spielminute folgte der Führungstreffer. Victor Rask
behauptete den Puck in der Angriffszone an der Bande gegen zwei
Gegenspieler und legte den Puck in die Mitte zu Elias Lindholm, der
viel Platz hatte und den Puck durch die Beine von Goalie Andrei
Vasilevsky ins Tor. Im folgenden Spielverlauf wurde Russland stärker
und nachdem man im Mittelabschnitt am Ausgleich scheiterte, gelang
dieser vier Minuten nach Beginn des letzten Durchgangs. Alexander
Barabanov bekam den Puck hinter dem Tor von Ivan Provorov zugespielt
und obwohl er von Oliver Ekman-Larsson bedrängt wurde, sah er Sergei
Andronov, der vor das Tor zog und bediente diesen. Andronov bedankte
sich, indem er den Pass mit einer Direktabnahme im schwedischen
Gehäuse unterbrachte. Im Anschluss drückte Russland auf den Sieg,
doch Viktor Fasth zeigte eine starke Leistung im Tor der Schweden,
ebenso wie sein Gegenüber Andrei Vasilevsky. Dementsprechend ging
es mit 1:1 in die Overtime, wo beide Teams zu guten Chancen und
einigen Kontern kamen. Dennoch blieben die Tore erneut aus und es
ging ins Penaltyschießen. Dort blieb Andrei Vasilevsky gegen alle
drei schwedischen Schützen der Sieger, während Viktor Fasth auf der
anderen Seite die ersten beiden Schüsse parieren konnte, sich jedoch
dem dritten Schützen geschlagen geben musste. Dieser Schütze war
Artemi Panarin, der somit für den Sieg der Russen sorgte. Dennoch
erhält Schweden einen Punkt, da man nicht während der regulären
Spielzeit verlor. Derweil bekommt Russland für diesen Sieg nur zwei
anstatt drei Punkte zugesprochen.
Im zweiten Nachmittagsspiel konnte sich
Finnland mit 3:2 gegen Weißrussland durchsetzen. Das Parallelspiel
zu Deutschland gegen USA um 20.15 Uhr war Tschechien gegen Kanada,
welches die Kanadier mit 4:1 für sich entschieden.
Am Samstag kommt es zu folgenden
Begegnungen in Köln und Paris:
Köln – Gruppe A:
Lettland vs. Dänemark (12.15 Uhr)
Slowakei vs. Italien (16.15 Uhr)
Deutschland vs. Schweden (20.15 Uhr)
Paris – Gruppe B:
Schweiz vs. Slowenien (12.15 Uhr)
Weißrussland vs. Tschechien (16.15
Uhr)
Frankreich vs. Norwegen (20.15 Uhr)
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