ZU GAST BEI... Cologne Crocodiles gegen Hildesheim Invaders - German Football League (Erfahrungsbericht)
Seit einigen Jahren bin ich großer Fan
des American Football und beschäftige mich regelmäßig mit der
National Football League (NFL). Seit geraumer Zeit habe ich zudem
auch ein Auge auf die German Football League (GFL) geworfen, ebenso
wie auf die Geschehnisse rund um die Falcons und die Crocodiles in
meiner Heimatstadt Köln. Dennoch hat es sich bisher erst ein Mal
ergeben, dass ich ein Football-Spiel live vor Ort miterlebt habe und
das ist bereits einige Jahre her.
Nun sind die Cologne Crocodiles in die
GFL aufgestiegen und tragen ihre Heimspiele fortan im Sportpark
Höhenberg in Köln-Höhenberg aus. Aufgrund der kurzen Anreise und
der Tatsache, dass ich mich am Wochenende regelmäßig in Höhenberg
befinde und zudem noch abends in umittelbarer Nähe zum Sportpark
eingeladen war, entschied ich mich dazu, dass erste Saisonspiel der
Crocodiles zu besuchen.
Dieses Spiel fand am Sonntag, dem
30.April 2017 gegen die Hildesheim Invaders statt. Nachdem ich mir
für 12€ eine Karte (ermäßigte Karten kosten lediglich 6€)
gekauft hatte, stellte ich fest, dass man auf der Tribüne eine frei
Platzwahl hat. Mit einem Blick von der Eintrittskarte in Richtung
Innenraum folgte der nächste positive Aspekt an diesem Football-Tag.
Es gab reichlich Stände, wo es alles zu kaufen gab, was das Herz
eines wahren Football-Fans begehrt. Neben Fanbekleidung der Cologne
Crocodiles gab es einen weiteren Stand, an dem Merchandise aller
NFL-Teams, aber auch neutrale Football-Artikel angeboten wurden. Des
Weiteren konnten sich die Zuschauer bei bestem Wetter mit Popcorn,
Currywurst, Bratwurst, Hamburgern, Bier und alkoholfreien Getränken
eindecken. Aufgrund der langen Wartezeiten vor den einzelnen Ständen
entschieden sich meine zwei Begleiter und ich jedoch dazu, uns erst
einmal auf die Tribüne zu begeben und uns die möglich besten Plätze
zu suchen. Wir entschieden uns für die oberste Reihe in Block 1 und
hatten eine perfekte Sicht auf das gesamte Spielfeld.
Nach einer Wartezeit von 50 Minuten, in
der wir unter Anderem das Warm-Up beobachteten und uns mit Bier
eindeckten, begann das Spiel. Bereits durch den Auftritt der
Cheerleader, den ich an dieser Stelle aus Höflichkeit nicht
kommentieren möchte, wurde einmal mehr deutlich, dass es sich bei
einem Football-Spiel um ein Event handelt. Dies ist aber keineswegs
eine negative Wertung. Viel muss ich zu dem Spiel gar nicht sagen.
Die Crcocodiles erwischten einen sehr guten Tag und setzten sich mit
41:26 gegen die Hildesheim Invaders durch. Sowohl die Offense, als
auch die Defense konnte aber vor allem im ersten Viertel überzeugen.
Bereits die ersten beiden Angriffe sollten zu Touchdowns führen und
zugleich konnte man im zweiten Angriff der Gäste einen Fumble
erzwingen und in Ballbesitz kommen. Im gesamten Spielverlauf konnte
Hildesheim zwar mehrfach verkürzen, aber Köln blieb über die
gesamte Distanz in Führung und sicherte sich souverän die ersten
zwei Punkte der Saison. Besonders gefallen hat mir dabei Running Back
Kevin Anthony Parks, der sich mehrfach gegen die Abwehr der Gäste
durchsetzte und vier der fünf Touchdowns auf Seiten der Gastgeber
erzielte. Auf der Gegenseite war ich von den Invaders recht
enttäuscht. Einzig Quarterback Zachary Cavanaugh konnte teilweise
überzeugen. Zwar war sein Passspiel nahezu unterirdisch, jedoch
hatte er ein starkes Laufspiel, welches ein wenig an den Stil von
Russell Wilson erinnerte.
Die Stimmung im Sportpark Höhenberg
war in Ordnung. Natürlich kann man die Situation nicht mit Spielen
beim Fußball oder Eishockey vergleichen, aber es war auf jeden Fall
positiv zu vermerken. Man muss natürlich auch schauen, wie sich
alles entwickelt, da es das erste Spiel der Cologne Crocodiles seit
dem Umzug von Chorweiler nach Höhenberg war. Insgesamt waren
offiziell 1.265 Zuschauern anwesend und davon reisten einige Fans aus
Hildesheim an, die unter Anderem versuchten, mit einer Trommel für
Stimmung zu sorgen. Bei den Heimfans versuchten des Öfteren die
Cheerleader, die Zuschauer zu animieren.
Insgesamt war es ein langer, aber
toller Nachmittag bei den Cologne Crocodiles, der auf jeden Fall im
Laufe der Saison mehr als nur ein Mal wiederholt werden sollte. Von
dem Umfeld und der Mannschaft war ich vollkommen begeistert. Einzig
zwei Dinge störten mich persönlich. Zum einen hätte ich es gerne
gesehen, wenn der Head-Referee über die Lautsprecher verbunden
gewesen wäre und seine Entscheidungen hätte übermitteln können.
So musste der Stadionsprecher diese Entscheidungen mitteilen. Wobei
ich bereits beim zweiten Kritikpunkt bin und das ist ein sehr großer
Kritikpunkt. Der Stadionsprecher hat an diesem Tag mit der Zeit nicht
nur mich tierisch genervt. Ich finde es in Ordnung, wenn er ab und an
erklärt, was auf dem Feld passiert, aber er muss nicht permanent
reden. Es wurden zum einen Dinge erwähnt, die jeder Football-Laie
ohne jegliches Verständnis gesehen hat und zum anderen wurde während
der Plays ununterbrochen gesprochen, wie man es kennt, wenn man vor
dem Fernseher sitzt und gerade das möchte man schließlich nicht,
wenn man ins Stadion geht. Wenn der Stadionsprecher unbedingt über
jeden Spielzug sprechen möchte, dann soll er dies bitte machen,
sobald der Spielzug beendet ist. Hinzu kam noch, dass regelmäßig
ungenaue Angaben zu den Entfernungen bis zu einem neuen First Down
kamen. Ansonsten war es dennoch ein Sonntag, der sich auf jeden Fall
gelohnt hat.
Nachdem wir uns noch einmal die Stände mit den Fanartikeln angeschaut haben, machten wir uns
allmählich auf den Weg.
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