Europa League – Frankfurt gewinnt Geisterspiel trotz Unterzahl / Niederlage im Schwesterduell für Leipzig / Leverkusen zeigt Mega-Comeback


Nach der Champions League hat am Donnerstag nun auch die neue Saison in der Europa League begonnen. Insgesamt treten 48 Mannschaften aus 27 verschiedenen Ländern an, die sich in 12 Gruppen mit je vier Teilnehmern aufteilen. Auch drei deutsche Vereine nehmen an diesem Wettbewerb teil und bestritten ihr Auftaktspiel.


Als erster der drei Bundesligisten kam Eintracht Frankfurt zum Einsatz. Die Hessen mussten nach Frankreich reisen und trafen dort auf Olympique Marseille. Damit gastierte man zum Auftakt bei einem der beiden Finalisten des Vorjahres und es war ein besonderes Duell.

Aufgrund von Ausschreitungen bei vorherigen Spielen der Franzosen wurde diese Partie zu einem sogenannten „Geisterspiel“ ernannt und aus diesem Grund fand das Spiel ohne Zuschauer statt. Anhänger aus Frankfurt hatten für den gesamten Tag sogar ein Platzverbot für die Stadt Marseille. Sportlich lief die Rückkehr der Eintracht nach fünf Jahren zurück auf die europäische Bühne erfolgreich, denn trotz Rückstand und einem Platzverweis sicherte man sich am Ende drei Punkte. Die Partie begann für die Gäste jedoch denkbar ungünstig, denn es dauerte lediglich drei Minuten, bis man gegen Marseille in Rückstand geriet. Auf der rechten Außenbahn zog Bouna Sarr das Tempo kurz an und ließ seinen Gegenspieler dadurch stehen, bevor er auf Florian Thauvin durchsteckte. Kurz vor der Grundlinie spielte der Flügelspieler den Ball scharf vor das Tor, wo sich Lucas Ocampos gegen Danny da Costa durchsetzen konnte und das Leder aus kürzester Entfernung über die Linie drückte. Spielerisch hatte Marseille die Begegnung im Griff, doch es kamen Chancen für die Frankfurter zu Stande, welche aber nicht genutzt wurden. Nach dem Seitenwechsel waren die Gäste dann bemüht, nicht schon wieder früh überrascht zu werden. Stattdessen kam man druckvoll aus der Kabine zurück und schon in Minute 52 sollte der Ausgleich gelingen. Jonathan de Guzman brachte eine Ecke in den Strafraum und am ersten Pfosten stieg Lucas Torro hoch und köpfte die Kugel ins lange Eck. Aufgrund des mutigen Auftritts nach der Pause war der Ausgleich verdient und man konnte auch im weiteren Spielverlauf mit den Franzosen mithalten. Wenige Minuten nach dem Ausgleich musste man auf Seiten der Eintracht jedoch einen Rückschlag hinnehmen, denn trotz Verwarnung ging Jetro Willems in der 59.Minute zu ungestüm in einen Zweikampf hinein und sah aufgrund dessen die gelbrote Karte. Die letzte halbe Stunde musste Frankfurt somit in unterzahl agieren und für die Hausherren bot dies mehr Räume, die sich ausnutzten. Eintracht Frankfurt verteidigte aber diszipliniert und ging weiterhin aggressiv in die Zweikämpfe, wodurch man mehrfach in Ballbesitz kam und immer wieder Nadelstiche nach vorne setzen konnte. Eine Minute vor dem Ende der regulären Spielzeit sollte den Frankfurtern dann auch tatsächlich in Unterzahl der Siegtreffer gelingen. Kurz vor dem Sechzehner fing Simon Falette einen missglückten Befreiungsschlag der Hausherren ab und nach einem Doppelpass mit Filip Kostic legte er den Ball flach in den Strafraum zu Luka Jovic, der viel Platz hatte und den Ball mit dem Vollspann unter die Latte setzte. In der Nachspielzeit versuchte Marseille noch einmal, auf den Ausgleich zu drücken, doch Frankfurt spielte die Zeit konzentriert herunter und feierte einen Sieg zum Auftakt. Im zweiten Spiel der Gruppe H konnte sich Lazio Rom derweil mit 2:1 gegen Apollon Limassol durchsetzen.

Am nächsten Spieltag gastiert Olympique Marseille bei Apollon Limassol, während Eintracht Frankfurt ein Heimspiel gegen Lazio Rom bestreiten wird.


Für RB Leipzig war der Auftakt in die zweite Saison, in der man am internationalen Wettbewerb vertreten ist, ein Besonderer. Zumindest für Besitzer Dietrich Mateschitz war es etwas ganz Spezielles, denn die Leipziger trafen auf den „Schwesterverein“, den FC Red Bull Salzburg.

Der Geldgeber aus Österreich hätte beinahe vollends zufrieden sein können, weil es in der Schlussphase nach einer Punkteteilung zwischen den Leipzigern und den Salzburgern ausgesehen hatte. Jedoch schlug Salzburg kurz vor dem Ende noch einmal eiskalt zu. Zur Pause sah es schon nach einem Sieg der Gäste aus, aber Leipzig kämpfte sich im zweiten Durchgang zurück und machte die Begegnung nochmal spannend. Dabei verlief der erste Durchgang für RB Leipzig katastrophal. Nach einem Doppelschlag der Gäste lag man nach 22 Minuten bereits mit 0:2 zurück und benötigte für de zweite Halbzeit einiges, um das Ruder noch einmal umreißen zu können. Den ersten Treffer erzielte Salzburg nach 20 Minuten, indem ein Rückpass von Stefan Ilsanker durch die Abwehrspieler hindurch ging und zur Vorlage für Munas Dabbur wurde. Der israelische Stürmer scheiterte im ersten Versuch noch an Yvon Mvogo, bekam das Leder aber zurück und köpfte es über die Linie. Nur zwei Minuten später legten die Gäste auch schon nach, als Hannes Wolf auf Andreas Ulmer durchsteckte und daraufhin gleich drei Salzburger den freien Weg zum Tor hatten. Im Sechzehner legte Ulmer quer und Amadou Haidara musste nur noch einschieben. Neben den Toren kam von den Salzburgern offensiv nur wenig, aber sie nahmen den Schwung aus den Angriffsversuchen der Gastgeber heraus und führten zur Pause souverän. Auch in der zweiten Halbzeit bot sich ein ähnliches Bild, jedoch erhöhte Leipzig den Druck immer mehr und in der Schlussphase kam RB Leipzig dann auch zum Zug. Auslöser dafür war ein Fehler der ansonsten gut auftretenden Defensive von Salzburg. In der 70.Spielminute nahm Andreas Ulmer eine misslungene Flanke aus dem Mittelfeld mit der Brust an, zögerte daraufhin aber, diesen mit einem Befreiungsschlag zu entfernen, und Konrad Laimer schnappte sich das Leder und schob den Ball durch die Beine von Alexander Walke ins Tor. Der Torerfolg gab den Hausherren zusätzlichen Aufschwung und in Minute 82 gelang ihnen sogar noch der Ausgleich. Auf der linken Seite hatte Kevin Kampl viel Platz und brachte den Ball mit einer hohen Hereingabe in den Strafraum. Vor dem Tor fehlte die Zuteilung für Yussuf Poulsen und der Däne drückte das Spielgerät mit dem Kopf über die Linie. Es deutete sich ein Unentschieden zwischen den Partnerclubs an mit leichten Vorteilen für RB Leipzig in den letzten Minuten, aber ein schneller Gegenangriff sorgte in der 89.Minute für die erneute Führung des FC Red Bull Salzburg. An der Mittellinie leitete Zlatko Junuzovic den Ball im Fallen mit der Hacke in die Spitze und angegangen von zwei Leipzigern konnte Hannes Wolf den Ball auch noch auf Frederik Gudbrandsen durchstecken, der anschließend frei vor Yvon Mvogo auftauchte und die Kugel zum Sieg der Gäste ins lange Eck einschob. Parallel dazu spielten auch noch Celtic Glasgow und Rosenborg Trondheim gegeneinander und dort gewann Celtic schlussendlich mit 1:0.

Der nächste Gegner von RB Leipzig, zu dem die Sachsen reisen müssen, ist Rosenborg Trondheim und der FC Red Bull Salzburg empfängt Celtic Glasgow.


Das dritte deutsche Team im Bunde war Bayer Leverkusen und die „Werkself“ bestritt ein Auswärtsspiel bei Ludogorets Razgrad. Beim bulgarischen Serienmeister war eine schwierige Begegnung zu erwarten und die wurde es am Ende auch. Durch eine deutliche Leistungssteigerung im zweiten Durchgang konnte Leverkusen schlussendlich auch einen Dreier einfahren.

Danach sah es im Laufe der ersten 45 Minuten jedoch ganz und gar nicht aus. Acht Minuten dauerte es, bis die Gastgeber erstmals zuschlugen und die Rheinländer dadurch ins Hintertreffen gerieten. Razgrad erhielt 20 Meter vor dem Tor aus halbrechter Position einen Freistoß und diesen zirkelte Claudiu Keserü direkt ins Netz. Von diesem Rückschlag zeigte die Bayer Leverkusen aber kaum beeindruckt und riss die Partie immer mehr an sich. Dementsprechend überraschend erfolgte nach rund einer halben Stunde auch der zweite Torerfolg der Hausherren. Mit einem Doppelpass hebelten Claudiu Keserü und Wanderson die Abwehr von Leverkusen aus und Letzterer legte vor dem Tor für Marcelinho quer, der das Leder nur noch über die Linie drücken musste. Vor der Pause gelang den Rheinländern aber immerhin noch der Anschlusstreffer, was ihnen für die zweite Halbzeit wieder Hoffnung gab. Ein Schuss von Julian Brandt wurde in der 38.Minute geblockt, doch Kai Havertz setzte nach und drehte den Ball flach ins lange Eck. In Halbzeit 2 erhöhte Leverkusen den Druck auf die Bulgaren immens und der Ausgleich sollte nach 63 Minuten fallen. Nach einem Einwurf spielte Kevin Volland seinen Mitspieler Lars Bender frei, der auf links für Julian Brandt ablegte. Dessen scharfen Pass vor das Tor konnte Renan im Gehäuse der Gastgeber nicht festhalten und Isaac Kiese Thelin staubte erfolgreich ab. Für Leverkusen wurde es noch besser, denn kurz nach dem Ausgleich ging man in Front. An der Mittellinie eroberte Dominik Kohr den Ball und schaltete schnell um, was ihm viel Platz verschaffte. Kurz vor der Strafraumgrenze legte er ab und Kai Havertz schlenzte die Kugel in die Maschen. Razgrad verlor zunehmend die Fassung und bot den Gästen deutliche Räume. Nachdem man dann auch noch in Rückstand geriet, konnte man keine passende Antwort mehr finden und musste sich Bayer Leverkusen geschlagen geben. In Gruppe A kam es auch noch zu einem weiteren Duell und in diesem unterlag der AEK Larnaka dem FC Zürich mit 0:1.

Für Ludogorets Razgrad geht es im nächsten Gruppenspiel zum FC Zürich. Derweil trifft Bayer Leverkusen im eigenen Stadion auf den AEK Larnaka.

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