Feldhockey-WM 2022 (Frauen) – Deutschland verpasst Platz 3 knapp // Titel geht wieder an die Niederland

Zwischen dem 01.Juli und dem 17.Juli 2022 fand in Terrassa (Spanien) und Amstelveen (Niederlande) die 15.Feldhockey-Weltmeisterschaft der Frauen statt. Am FIH Women´s Hockey World Cup 2022 nahmen 16 Nationen von sechs Kontinenten teil.


 

DER MODUS

Die Teilnehmer teilten sich auf vier Gruppen zu jeweils vier Mannschaften auf. Die Gruppensieger qualifizierten sich nach drei Spielen direkt für das Viertelfinale. Für die Plätze 2 & 3 ging es in einer Zwischenrunde gegen Teams aus anderen Gruppen. So kam es in der Zwischenrunde zu vier Duellen (A2 vs.D3 // A3 vs. D2 // B2 vs. C3 // B3 vs. C2). Die Verlierer der Zwischenrunde starteten in der Platzierungsrunde um die Ränge 9 bis 16 gegen einen der vier Gruppenletzten und spielten letztlich zu acht Mannschaften die hinteren acht Plätze aus.

Währenddessen trafen die vier Gruppensieger und die vier Gewinner der Zwischenrunde im Viertelfinale aufeinander. Die Verlierer spielten anschließend keine Platzierungsrunde um die Plätze 5 bis 8 aus, sondern wurden anhand ihrer Bilanz aus der Gruppenphase platziert. Für die Gewinner der Viertelfinals ging es weiter ins Halbfinale und nachdem die zwei Halbfinal-Verlierer den dritten Platz ausspielten, kam es am Sonntagabend in Terrassa zum großen Finale um den WM-Titel.

 

KEINE MEDAILLE FÜR DIE DEUTSCHEN DAMEN

Auch zum sechsten Mal in Folge sollte es für Deutschland nicht für eine Medaille bei der Frauen-Weltmeisterschaft reichen. Zum insgesamt sechsten Mal standen die zweifachen Weltmeisterinnen (1976, 1981) und sechsmaligen Medaillengewinnerinnen im Spiel um Bronze bei einer WM. Dort hatte am Sonntag dann aber Australien knapp die Nase vorn und schlug die „Danas“ mit 2:1. Zuvor unterlag Deutschland nach engen Siegen über Südafrika und Neuseeland erst im Penaltyschießen gegen Argentinien und verpasste das erste WM-Finale seit 1986. Für die Australierinnen war hingegen im Halbfinale gegen die Niederlande (0:1) erst Endstation, nachdem sie zuvor den Teil-Gastgeber aus Spanien bezwingen konnten.

Vor vier Jahren ging Australien im Spiel um Platz 3 noch als Verlierer vom Feld und verpasste die insgesamt siebte Medaille bei einer Weltmeisterschaft. Diese sollte nun in diesem Jahr gegen das deutsche Team eingefahren werden. Dabei brachte Lena Micheel die Damen des DHB-Teams nach 14 Minuten noch mit 1:0 in Führung. In der eigenen Hälfte gab es ein Foul und Deutschland bekam den Ball. Sofort schaltete Nike Lorenz und schlug den Ball lang auf die Außenbahn. Die DHB-Damen spielten den Konter gut aus und der Ball kam im Zentrum zu Lena Micheel. Deren Schuss aus zehn Metern schlug kurz vor der ersten Pause im kurzen Eck ein.

Die knappe Führung hatte bis zum letzten Viertel bestand. Doch dann schlug Australien doppelt zu. In der 49.Spielminute näherte sich Australien über Außen an den Strafraum der Deutschen an. Stephanie Kershaw kam an der Grenze an den Ball und zog nach innen. Gleich zwei Mal verlor sie beinahe das Spielgerät, konnte sich aber insgesamt gegen fünf verschiedene Gegenspielerinnen auf engstem Raum durchsetzen, bevor sie sich freispielen und abschließen konnte. Der Schuss war für Nathalie Kubalski trotz freier Sicht nicht zu parieren. Das Tor wurde nochmals vom Videoschiedsrichter geprüft, aber am Ende für gültig erklärt. Es ging dementsprechend mit 1:1 in die Schlussphase und dort war es vier Minuten vor Schluss erneut Stephanie Kershaw, die den Ball im deutschen Gehäuse unterbrachte. Einen flachen Schuss von Claire Colwill aufs lange Eck wehrte Nathalie Kubalski noch stark mit dem Fuß ab, jedoch stand Stephanie Kershaw direkt bereit und staubte aus kürzester Distanz zum 2:1 für die Australierinnen ab. Deutschland erholte sich von diesen Rückschlägen innerhalb der kurzen Restzeit nicht mehr und musste sich zum dritten Mal im laufenden Turnier geschlagen geben.

 

DRITTER TITEL IN SERIE FÜR DIE NIEDERLANDE

Wenige Stunden später war es Zeit für das große Finale. Es traf der Teil-Gastgeber und Rekordweltmeister aus der Niederlande im spanischen Finalstadion auf den zweifachen Weltmeister aus Argentinien. Es war die Neuauflage des Finalspiel der Olympischen Sommerspiele vor elf Monaten. Damals setzte sich bei Olympia die Niederlande mit 3:1 durch und tatsächlich sollte es bei der Weltmeisterschaft nicht nur den gleichen Sieger, sondern auch das exakt gleiche Resultat von 3:1 geben.

Die Niederländerinnen machten ihre Aussichten auf Gold und den Titel deutlich. Bereits nach zwei Vierteln stand es 2:0 und noch vor dem Ende des dritten Viertels erhöhte das Team in Orange auf 3:0. Die Torschützinnen waren Maria Verschoor nach einer Strafecke in Minute 17, Frederique Matla in Minute 24 und Felice Albers in Minute 36. Direkt nach Beginn des letzten Viertels konnte Argentinien nur noch in Person von Agustina Gorzelany im Anschluss an eine Strafecke auf 1:3 verkürzen. Für mehr reichte es aber nicht und die Südamerikanerinnen mussten sich erneut der Niederlande geschlagen geben, die den insgesamt neunten WM-Titel und die dritte Weltmeisterschaft in Serie feiern durfte.

 

DIE GESAMTPLATZIERUNG DER WM 2022

PLATZ

TEAM

GRUPPENPHASE

 

1

Niederlande

A1

Weltmeister

2

Argentinien

C1

Silber

3

Australien

D1

Bronze

4

Deutschland

A2

Halbfinale

5

Neuseeland

B1

Viertelfinale

6

Belgien

D2

Viertelfinale

7

Spanien

C2

Viertelfinale

8

England

B2

Viertelfinale

9

Indien

B3

 

10

China

B4

 

11

Japan

D4

 

12

Irland

A4

 

13

Chile

A3

 

14

Südkorea

C3

 

15

Südafrika

D3

 

16

Kanada

C4

 

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