Eishockey-WM 2019 – Deutschland springt durch dritten Erfolg an die Tabellenspitze


Seit Freitag läuft die Eishockey-Weltmeisterschaft 2019 in der Slowakei. In zwei Gruppen spielen jeweils acht Mannschaften darum, nach sieben Gruppenspielen ins Viertelfinale einzuziehen. Gleichzeitig wird der Letzte in jeder Gruppe am Ende absteigen. Während Gruppe A ihre Partien in Kosice austrägt, spielt Gruppe B in Bratislava.



In den vergangenen Jahren hat sich Frankreich in der Top-Division etabliert und ist nun schon seit 2007 ununterbrochen ein Teil der besten 16 Nationen. Auch die Resultate und die ein oder andere höhere Platzierung zeigt, dass die „Equipe Tricolore“ schon längst keine Schießbude mehr ist. Dementsprechend war nicht zu erwarten, dass Deutschland dieses Spiel problemlos für sich entschieden würde und dies war letztlich auch nicht der Fall.

Zwar holte sich das DEB-Team den wichtigen dritten Sieg, doch die Franzosen machten es den Deutschen alles andere als einfach. Im ersten Drittel zeigte sich Frankreich hartnäckig und zwang Deutschland zu einigen Fehlern. Vor allem das Aufbauspiel war auch im dritten Gruppenspiel noch ausbaufähig. Zu einem psychologisch wichtigen Zeitpunkt sollte dann aber doch der Führungstreffer für Team Germany fallen. Kurz nachdem er von der Strafbank kam, nahm Patrick Hager Thomas Thiry in der neutralen Zone den Puck ab und überließ diesen Gerrit Fauser. In der Mitte lief Moritz Seider durch, während die Franzosen durch einen Wechsel unsortiert waren und der vermutlich bald im NHL-Draft zu findende Verteidiger wurde von Gerrit Fauser mit einem Flip-Pass bedient und konnte Florian Hardy kurz vor der ersten Pause für sein zweites WM-Tor überwinden. Auch zu Beginn des zweiten Durchgangs waren auf beiden Seiten noch einige Verständnisprobleme unter den jeweiligen Mitspielern und individuelle Unachtsamkeiten festzustellen und in Minute 25 waren es die Franzosen, die als erste Mannschaft nach dem Seitenwechsel einen Angriff erfolgreich abschlossen. Nach einem langen Pass zog Tim Boson in die Angriffszone und spielte kurz hinter der blauen Linie quer zu Damien Fleury. Der französische Kapitän nahm die Scheibe direkt und beförderte sie ins Netz. Für Philip Grubauer, der nach dem Ausscheiden seiner Colorado Avalanche in den Playoffs der National Hockey League in die Slowakei gereist ist und sich nun erstmals wieder das deutsche Trikot überstreifte, war es das erste Gegentor und es sollte auch sein Letztes bleiben. Der Grund war jedoch wenig erfreulich, denn der Goalie hatte mit muskulären Problemen zu kämpfen und wurde kurz nach dem 1:1 durch Niklas Treutle ersetzt. Diese beiden Rückschläge schienen Deutschland aber nicht geschockt zu haben, denn infolgedessen riss man die Partie zunehmend an sich und holte sich auch während des zweiten Drittels die Führung zurück. Marco Nowak verpasste das Gehäuse noch mit einem Schlagschuss, doch Jonas Müller setzte nach und über ihn und Markus Eisenschmid kam das Spielgerät an die blaue Linie zu Matthias Plachta, der direkt abzieht. Die Sicht für Florian Hardy war frei, aber die Scheibe prallte von der Innenseite seines Schoners durch seine Beine hindurch ins Tor. Noch vor der zweiten Drittelpause legte die deutsche Auswahl nach und baute den Vorsprung auf zwei Tore aus. Leon Draisaitl legte an der blauen Linie für Dominik Kahun ab und Kahun lief über außen bis hinter das Tor. Dort bremste er und bediente den sich vor dem Torraum einlaufenden Leon Draisaitl, der die Kombination der beiden NHL-Spieler mit einem Schuss ins lange Eck erfolgreich abschloss. Im Schlussabschnitt ging es mehrfach hin und her und die Intensität des Spiels nahm zu. Niklas Treutle hielt seinen Kasten nach seiner Einwechslung bis zum Spielende sauber und nachdem Frankreich in der Schlussphase den Goalie vom Eis nahm und mit sechs Spielern agierte, traf Korbinian Holzer aus der eigenen Zone heraus ins leere Tor und sorgte für den Schlusspunkt zum 4:1. Damit war auch der dritte Feldspieler der deutschen Mannschaft, der bei einem NHL-Team unter Vertrag steht, mit einem Scorerpunkt ausgestattet. Neben Russland und der Schweiz ist Deutschland eines von drei Teams, welches bisher alle Spiele gewinnen konnte. Man ist jedoch die einzige Mannschaft, der dies in Gruppe A gelungen ist.

Durch den dritten Sieg steht Deutschland an der Spitze von Gruppe A. Erstmals seit 2011 ist man Tabellenführer bei einer Weltmeisterschaft. Bereits am Mittwoch trifft das DEB-Team auf den Gastgeber aus der Slowakei. Mit einem Punkt bleibt Frankreich hingegen Vorletzter und muss eigentlich schon im nächsten Spiel gegen Kanada punkten, um noch realistische Chancen auf das Viertelfinale zu haben.



Diese Ergebnisse gab es am Dienstag:

Großbritannien 0:9 Dänemark (Gruppe A / 16:15 Uhr)
Italien 0:3 Lettland (Gruppe B / 16:15 Uhr)

Deutschland 4:1 Frankreich (Gruppe A / 20:15 Uhr)
Schweiz 3:0 Österreich (Gruppe B / 20:15 Uhr)


Am Mittwoch wird es folgende Paarungen geben:

Schweiz vs. Norwegen (Gruppe B / 16:15 Uhr)

Deutschland vs. Slowakei (Gruppe A / 20:15 Uhr)
Russland vs. Italien (Gruppe B / 20:15 Uhr)

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