Eishockey-WM 2019 – In letzter Minute! Deutschland schockt Gastgeber


Seit Freitag läuft die Eishockey-Weltmeisterschaft 2019 in der Slowakei. In zwei Gruppen spielen jeweils acht Mannschaften darum, nach sieben Gruppenspielen ins Viertelfinale einzuziehen. Gleichzeitig wird der Letzte in jeder Gruppe am Ende absteigen. Während Gruppe A ihre Partien in Kosice austrägt, spielt Gruppe B in Bratislava.



Für Deutschland ging es am Mittwochabend gegen den Gastgeber aus der Slowakei. Das DEB-Team ging als Tabellenführer von Gruppe A mit drei Siegen aus drei Spielen in die Partie, während die Slowaken zuletzt trotz herausragender Leistung durch ein Gegentor in letzter Sekunde gegen Kanada verloren und nach drei Partien zwei Niederlagen auf dem Konto hatten. Jedoch hatte die Slowakei die schwierigen Teams aus Kanada, Finnland und den USA zum Auftakt, während Deutschland auf vermeintlich leichte Kontrahenten traf.

Es sollte das erwartet enge und umkämpfte Spiel werden. Beide Mannschaften kamen gut aus der Kabine und benötigten kaum Zeit, um ins Spiel zu finden. Schon im ersten Drittel entwickelte sich die Partie schnell in eine intensive und körperbetonte Angelegenheit, in welcher sich Deutschland und die Slowakei nichts geschenkt haben. Defensiv wurde auf beiden Seiten derweil diszipliniert agiert und es wurden nur wenige Fehler gemacht. Ohne Tore sollte es dann auch in die erste Drittelpause gehen, aber auch die Unterbrechung änderte nichts an der Vorgehensweise des DFB-Teams und der Slowaken. Früh im Mittelabschnitt hatte die Slowakei dann erstmals eine längere Druckphase und konnte sich in der Zone von Deutschland festsetzen. Zum Glück für Deutschland traf David Buc in Mitten dieser Phase aus aussichtsreicher Position nur den Pfosten und nur eine Minute später schockte Deutschland den Gastgeber, indem man selbst zu einem überraschenden Zeitpunkt in Führung ging. Markus Eisenschmid zog hinter das slowakische Tor und hatte den Blick für Marc Michaelis, den er mit einem Pass vor das Tor bediente. Der junge Center von der Minnesota State University wurde im Slot nicht gedeckt und beförderte die Scheibe mit einer Berührung zum 1:0 an Marek Ciliak vorbei. Die Slowakei blieb aber auch in Rückstand weiter hartnäckig und in der 28.Spielminute war das DEB-Team erneut im Glück, denn wieder landete der Puck am Pfosten. Christian Jaros legte quer und Richard Panik zog direkt ab. Er hatte freie Bahn und auch das halbe Tor frei vor sich, setzte das Hartgummi jedoch gegen den Pfosten, bevor der Puck zurück sprang. Der Druck von der Slowakei erhöhte sich und nach zwei Strafzeiten spielte Deutschland in doppelter Überzahl, welche die Slowaken umgehend nutzten. Nach einem gewonnen Bully legte Erik Cernak quer und von der blauen Linie traf Andrej Sekera halbhoch zum Ausgleich. Das deutsche Team blieb aber weiterhin in Unterzahl und kassierte einen weiteren Treffer. Am eigenen Tor spielte Benedikt Schopper den Puck unglücklich auf die Kelle von Richard Panik, der das Spielgerät übergab und Libor Hudacek gab den Schuss ab. Der Puck rutschte Matthias Niederberger über den Arm und landete hinter der Linie. Der Druck baute auch nach dem Führungstreffer nicht ab, doch nach einem hohen Stock, bei dem sich Patrick Hager eine Platzwunder zugezogen hatte, erhielt Deutschland ein vierminütiges Powerplay. Welches das DEB-Team jedoch nicht zu nutzen wusste. Kurz darauf war der zweite Durchgang vorbei und die Slowakei ging mit einer zu diesem Zeitpunkt verdienten Führung in die Pause. Im Schlussdrittel war Slowakei dem 3:1 lange Zeit näher als Deutschland dem Ausgleich und obwohl das DEB-Team zunehmend wieder mehr ins Spiel fand, strich die Zeit runter. Nach einem unglücklichen Check von hinten verlor man auch noch verletzungsbedingt Moritz Seider. Zwei Minuten vor Schluss nahm Deutschland den Goalie vom Eis und mit einem Mann mehr auf dem Eis gelang der Mannschaft von Toni Söderholm der Ausgleich. In einer Powerplay-Aufstellung stehend legte Yannic Seidenberg auf Markus Eisenschmid ab und mit einer Direktabnahme traf er in den kurzen Winkel. Doch für Deutschland wurde es noch besser. Mit einer Restzeit von 32 Sekunden eroberte Frederick Tiffels den Puck in der eigenen Zone und schickte Leon Draisaitl, der in den Slot zog und die Scheibe im kurzen Eck versenkte. Das DEB-Team drehte die Partie in weniger als den letzten beiden Minuten und steht mit 12 Punkten aus vier Spielen weiterhin an der Spitze. Für die Slowaken ist es nach dem Gegentreffer in letzter Sekunde gegen Kanada schon der zweite schwere Rückschlag.

Deutschland geht einen großen Schritt in Richtung Viertelfinale und wird am Samstag mit Kanada einen großen Brocken vor der Nase haben. Für die Slowakei geht es am Freitag gegen Frankreich weiter.



Diese Ergebnisse gab es am Mittwoch:

USA 6:3 Großbritannien (Gruppe A)
Schweiz 4:1 Norwegen (Gruppe B)

Deutschland 3:2 Slowakei (Gruppe A)
Russland 10:0 Italien (Gruppe B)


Am Donnerstag wird es folgende Paarungen geben:

Schweden vs. Österreich (Gruppe B / 16:15 Uhr)

Finnland vs. Dänemark (Gruppe A / 20:15 Uhr)
Tschechien vs. Lettland (Gruppe B / 20:15 Uhr)

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