Eishockey-WM 2019 – USA fügt Finnland erste Niederlage zu / Russland marschiert weiter


Seit Freitag läuft die Eishockey-Weltmeisterschaft 2019 in der Slowakei. In zwei Gruppen spielen jeweils acht Mannschaften darum, nach sieben Gruppenspielen ins Viertelfinale einzuziehen. Gleichzeitig wird der Letzte in jeder Gruppe am Ende absteigen. Während Gruppe A ihre Partien in Kosice austrägt, spielt Gruppe B in Bratislava.



Am Montag stand der vierte Turniertag der Eishockey-WM auf dem Plan und vor allem die beiden Paarungen am Nachmittag waren mit vier Top-Teams besetzt. In Gruppe A standen sich Finnland und die USA gegenüber. Während Finnland beide bisherigen Gruppenspiele nach regulärer Spielzeit für sich entschied, unterlag die USA zum Auftakt Gastgeber Slowakei, kam aber am gestrigen Tag gegen Frankreich ins Rollen.

Auch gegen die Finnen schienen die US-Amerikaner an den Kantersieg gegen Frankreich anknüpfen zu wollen, denn bis zum Führungstreffer dauerte es lediglich 50 Sekunden. Jack Eichel überbrückte die Eisfläche durch die Mitte und schirmte den Puck von seinem Gegenspieler, bevor er ihn von der Grundlinie hochlegte zu Alex DeBrincat. Der Teamkollege von Dominik Kahun bei den Chicago Blackhawks spielte die Scheibe an die blaue Linie und dort hatte Brady Skjei viel Platz und beförderte das Spielgerät mit einer Direktabnahme ins Netz. Für die USA war die Marschroute klar und die Nordamerikaner legten in Minute 11 nach. Jack Eichel gewann ein Bully vor dem finnischen Tor und Johnny Gaudreau schnappte sich den Puck. Er zog um mehrere Akteure herum und gab von hinter der Grundlinie aus überraschend einen Schuss ab. Mit diesem rechnete auch Veini Vehvilainen nicht und von der Maske des Goalies prallte das Hartgummi ins Tor ab. Damit lief Finnland schon früh einem Zwei-Tore-Rückstand hinterher, doch man holte sich für das zweite Drittel das Momentum auf die eigene Seite, da man 54 Sekunden vor der ersten Pause auf 1:2 verkürzen konnte. Die Finnen spielten einen Angriff schnell aus der eigenen Zone heraus und nach einem Zuspiel von Sakari Manninen zog Harri Pesonen über links in die Offensivzone und brachte den Puck auf Höhe des Bullypunktes halbhoch mit einem Handgelenkschuss zum Tor. Eigentlich hatte Cory Schneider das kurze Eck zugemacht, aber dennoch rutschte ihm die Scheibe zwischen Arm und Körper hindurch. Bis dato fand Finnland kaum ins Spiel, doch dieser späte Treffer gab ihnen Aufschwung für den Mittelabschnitt. Auch dort erzielten sie einen späten Treffer und wieder fiel er mit weniger als einer Minute auf der Uhr. In Unterzahl konzentrierten sich zwei US-Amerikaner auf Sakari Manninen und ließen sich aus dem Slot ziehen. Aus diesem Grund stand Niko Ojamaki dort völlig frei, was auch Manninen sah und seinen Mitspieler bediente. Ansatzlos brachte Ojamaki den Puck 32 Sekunden vor der Sirene im amerikanischen Gehäuse unter und sorgte für den Ausgleich. Vor allem im letzten Drittel nahm die Partie mächtig an Fahrt auf und in Kombination mit dem Spannungsfaktor, der technisches Versiertheit und der Intensität beider Mannschaften entwickelte sich dieses Duell zum Schluss noch einmal zu einem Krimi. Für beide Teams ging es letztlich erstmals bei diesem Turnier in die Verlängerung und nachdem sich Finnland für längere Zeit im Drittel der USA festsetzte, aber nicht erfolgreich abschloss, schlugen die US-Amerikaner in der vorletzten Spielminute der Overtime zu. Dylan Larkin bekam den Puck an der blauen Linie von Quinn Hughes zugespielt und hatte Zeit. Er realisierte, dass ihn keiner der drei Gegenspieler angreift und er nutzte die fehlerhafte Zuordnung bei den Finnen, um ein paar schnelle Schritte in Richtung des Tores zu machen und Veini Vehvilainen mit einem Schuss ins lange Eck. Die USA fuhr somit den Extrapunkt ein und Finnland holt immerhin einen Zähler und punktet auch im dritten Spiel. Während die USA auf Rang 3 springt, bleiben die Finnen an der Spitze. Am Dienstag könnte Deutschland aber mit einem Sieg – egal ob nach regulärer Spielzeit oder nach Verlängerung oder Penaltyschießen – an „Suomi“ vorbeiziehen.

Weiter geht es für die USA am Mittwoch gegen Großbritannien und Finnland trifft einen Tag später auf Dänemark.



Im zweiten Nachmittagsspiel griff der Rekordweltmeister zum dritten Mal in Turniergeschehen ein. Russland bekam es mit Tschechien zu tun und damit trafen in Bratislava insgesamt 39 Weltmeister-Titel aufeinander. Der Sieg ging schlussendlich an Russland, die „Sbornaja“ schlug die Tschechen souverän mit 3:0.

Momentan ist Russland das einzige Team, welches die volle Punkteausbeute von neun Punkten aus drei Spielen erreicht hat. Diese Chance besteht neben den Russen nur noch bei Deutschland und der Schweiz. Beide Mannschaften bestreiten ihre dritte Partie morgen Abend parallel zueinander. In der Begegnung zwischen Russland und Tschechien war ein Favorit schwer auszumachen, da die Russen mit Norwegen und Österreich ein vermeintlich leichtes Programm hatten. Eine enge Begegnung wurde zuvor erwartet. Schließlich hatten auch die Tschechen aus ihren ersten beiden Spielen sechs Punkte holen und mit Schweden zum Auftakt immerhin den Titelverteidiger bezwingen können. Diese spannend erwartete Partie wurde es letztlich auch und während Russland durchaus auch einen höheren Sieg einfahren hätte können, wäre gleichzeitig auch ein knapperes Resultat oder gar ein Erfolg für Tschechien im Bereich des Möglichen gewesen. Im Abschluss waren die Russen letztendlich aber abgezockter, während Andrei Vasilevsky sein Gehäuse mit einer herausragenden Leistung sauber hielt. Der erste Treffer des Spiels fiel nach 14 Minuten. Nikita Nesterov schoss den Puck tief, damit die Russen wechseln konnten. Einzig Ivan Telegin lief zum Forechecking und brachte Filip Hronek an der Bande durch Körperkontakt aus dem Konzept. Der Puck kam zu Dinar Khafizullin und er bediente Sergei Andronov, der direkt abzog und Patrik Bartosak überwinden konnte. Nachdem Tschechien die statistischen Vorteile im ersten Durchgang auf der eigenen Seite hatte, übernahm Russland im Mittelabschnitt das Kommando und nach 33 Minuten erhöhte die „Sbornaja“ auf 2:0. Nikita Gusev bekam die Scheibe in der neutralen Zone und lief in die Angriffszone. Kurz hinter der blauen Linie zog er nach innen und kreuzte mit Nikita Kucherov, für den er den Puck auch liegen ließ. Anschließend lief sich Nikita Gusev ein und bekam im Slot einen Pass von Kucherov. Alleine vor Patrik Bartosak legte er sich den Puck auf die Rückhand und hob die Scheibe mit etwas Glück über den Schoner des Torhüters. Im Schlussabschnitt entwickelte sich die Partie wieder zu einem Duell auf Augenhöhe, jedoch scheiterten die Tschechen nach wie vor an einem starken Vasilevsky. In der Schlussphase nahm Tschechien den Torwart für den sechsten Spieler vom Eis und in der letzten Spielminute traf Nikita Zaitsev aus der eigenen Zone heraus zum 3:0 Endstand ins leere Tor. Durch die erste Niederlage fällt Tschechien auf Rang 3 ab und könnte am Abend auch noch von Schweden überholt werden.

In zwei Tagen bestreitet Russland das nächste Gruppenspiel gegen Italien. Tschechien hat hingegen einen Tag länger Zeit, um sich zu erholen und bekommt es am Donnerstag mit Lettland zu tun.



Diese Ergebnisse gab es am Montag-Nachmittag:

USA 3:2 n.V. Finnland (Gruppe A)
Russland 3:0 Tschechien (Gruppe B)

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