Eishockey-WM 2019 – Norwegen fügt Österreich fünfte Niederlage zu / Entscheidungsspiel gegen Italien droht


Seit einer Woche läuft die Eishockey-Weltmeisterschaft 2019 in der Slowakei. In zwei Gruppen spielen jeweils acht Mannschaften darum, nach sieben Gruppenspielen ins Viertelfinale einzuziehen. Gleichzeitig wird der Letzte in jeder Gruppe am Ende absteigen. Während Gruppe A ihre Partien in Kosice austrägt, spielt Gruppe B in Bratislava.


Im letzten Jahr hielt sich Österreich als Aufsteiger mit vier Punkten als Vorletzter der Gruppe in der Top-Division und tritt damit erstmals seit 2005 wieder in zwei aufeinanderfolgenden Weltmeisterschaften als eine der besten 16 Nationen an. Bei dem heutigen Gegner aus Norwegen schaute dies anders aus. Die Skandinavier spielen seit 2006 ununterbrochen in der Top-Division, jedoch schaffte man es seit sieben Jahren nicht mehr über die Gruppenphase hinaus.

Dies wird sich auch in diesem Jahr nicht ändern, denn Österreich und Norwegen haben eine Gemeinsamkeit. Beide Teams konnten in den ersten vier Gruppenspielen keine Punkte einfahren. Zwar kann Norwegen noch mit Schweden gleichziehen, wenn man die beiden letzten Spiele in der regulären Spielzeit gewinnt und Schweden noch drei Mal regulär verliert, jedoch entscheidet bei Punktegleichheit der direkte Vergleich und dieser ging deutlich mit 9:1 an Schweden. Auch die Österreicher werden nicht an der K.O Phase teilnehmen. Da man noch gegen Tschechien spielt, hätte man bei einem Sieg gegen Norwegen und einer Pleite der Tschechen am Abend gegen Italien noch eine minimale Chance gehabt, doch beides traf nicht ein. Für beide Mannschaften ging es maßgeblich darum, wichtige Punkte im Kampf gegen den Abstieg zu holen und diese sicherte sich Norwegen mit einem 5:3.

Die Norweger erwischten einen perfekten Start und gingen nach nur zwei Minuten in Führung. Tobias Lindström gewann ein Bully vor dem österreichischen Tor und spielte den Puck zurück an die blaue Linie, von wo aus Christian Bull direkt abzog. Die Scheibe schlug im kurzen Eck unter der Latte ein. Von dem frühen Gegentreffer ließ sich Österreich aber nicht schocken, sondern bot den Skandinaviern ein enges, hart umkämpftes Kräftemessen. Dieses ging über das erste Drittel hinaus und im Mittelabschnitt erwischte man selbst einen guten Start. Drei Minuten nach Wiederbeginn war es Peter Schneider, der bei doppelter Überzahl für den Ausgleich sorgte. Er positionierte sich auf linker Position und bekam einen Pass von Dominique Heinrich, welchen er mit einer Direktabnahme ins kurze Eck verwertete. Mit einer Führung ging aber auch dieses Mal Norwegen in die Drittelpause. Grund dafür war ein Treffer von Johannes Johannesen in der 37.Spielminute. Thomas Valkvae Olsen startete aus der eigenen Zone heraus einen schnellen Gegenangriff und legte sich den Puck hinter den eigenen Körper, um einen Querpass zu spielen. Peter Schneider war noch zwischen Valkvae Olsen und Johannesen, drehte aber im gleichen Moment auf rückwärts und konnte den Puck nicht annehmen, weshalb er auf Johannes Johannesen durchrutschte, der Bernhard Starkbaum das Spielgerät mit der Rückhand durch die Beine schob. Norwegen konnte auch dieses Mal die Führung weder verwalten, noch ausbauen und stattdessen glich Österreich im Laufe des letzten Durchgangs erneut aus. Peter Schneider zog hinter das Tor und wollte Thomas Raffl bedienen. Der Pass wurde abgefälscht und landete im Slot bei Alexander Pallestrang. Dessen Schussversuch missglückte, kam aber zu Konstantin Komarek, der frei am Pfosten stand und die Scheibe über den Schoner von Henrik Holm. Der Spielstand sollte jedoch lediglich 56 Sekunden Bestand haben, denn dann schlug Norwegen zum dritten Mal zu. An der Bande verschaffte sich Michael Haga mit einer schnellen Körperdrehung Platz und brachte den Puck zur Mitte. Dort bekam Clemens Unterweger den Puck nicht unter Kontrolle, was Alexander Reichenberg dazu nutzte, um das Hartgummi aufzunehmen und ins Netz zu befördern. Statt sich einmal Mehr den Ausgleichstreffer einzufangen, war Norwegen diesmal darauf bedacht, nachzulegen und dies gelang ihnen in der 54.Minute. Eine Strafe gegen Österreich war angezeigt und Norwegen brachte Mathis Olimb als sechsten Feldspieler aufs Eis. Alexander Reichenberg ließ den Puck für Olimb liegen und der Routinier bediente Christian Bull, der am langen Pfosten nur noch einschieben musste. In den Schlussminuten warf Österreich alles in die Waagschale und nahm den Goalie vom Eis, was sich 51 Sekunden vor dem Ende vorerst auszahlen sollte. Mit einem Mann mehr auf dem Eis versuchte es Dominique Heinrich mit einem Handgelenkschuss von der blauen Linie und der Puck schlug hinter Henrik Holm, dem die Sicht von mehreren Akteuren genommen wurde, ein. Die Austria ließ ihren Schlussmann weiterhin auf der Bank, jedoch ging das Bully an Norwegen und aus der eigenen Zone heraus beförderte Christian Bull den Puck über die Bande ins leere Tor. Christian Bull verbuchte damit als Verteidiger einen Dreierpack und trug maßgeblich zum Sieg der Norweger bei.

Schon am Samstag kann Norwegen den Klassenerhalt gegen Italien sichern, während Österreich am Sonntag auf Tschechien trifft. Alles deutet darauf hin, dass es am letzten Spieltag zum Showdown zwischen Österreich und Italien um den Klassenerhalt kommen wird.


In einem der beiden Spiele am Abend setzte sich Finnland mit 5:0 gegen Großbritannien durch und konnte sich als erste Mannschaft für das Viertelfinale qualifizieren.


Diese Ergebnisse gab es am Freitag:

Frankreich 3:6 Slowakei (Gruppe A / 16.15 Uhr)
Österreich 3:5 Norwegen (Gruppe B / 16.15 Uhr)

Finnland 5:0 Großbritannien (Gruppe A / 20.15 Uhr)
Tschechien 0:8 Italien (Gruppe B / 20.15 Uhr)


Am Samstag wird es folgende Paarungen geben:

Dänemark vs. USA (Gruppe A / 12:15 Uhr)
Lettland vs. Russland (Gruppe B / 12:15 Uhr)

Kanada vs. Deutschland (Gruppe A / 16.15 Uhr)
Italien vs. Norwegen (Gruppe B / 16.15 Uhr)

Großbritannien vs. Slowakei (Gruppe A / 20.15 Uhr)
Schweden vs. Schweiz (Gruppe B / 20.15 Uhr)

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