Eishockey-WM 2019 – Sensation! Großbritannien schafft Klassenerhalt / Frankreich steigt ab


Seit einer Woche läuft die Eishockey-Weltmeisterschaft 2019 in der Slowakei. In zwei Gruppen spielen jeweils acht Mannschaften darum, nach sieben Gruppenspielen ins Viertelfinale einzuziehen. Gleichzeitig wird der Letzte in jeder Gruppe am Ende absteigen. Während Gruppe A ihre Partien in Kosice austrägt, spielt Gruppe B in Bratislava.



Der 20.Mai war für mehrere Mannschaften ein Tag der Entscheidung. Zwar werden am Dienstag noch einige Teams ihr letztes Gruppenspiel bestreiten, jedoch endete die Gruppenphase und auch gleichzeitig die Weltmeisterschaft für so manche Nation bereits am Montag. In beiden Gruppen kam es am Montag zum Duell zwischen dem Tabellenletzten und dem Vorletzten und für das unterlegende Team musste den Abstieg hinnehmen.

Den ersten „Showdown“ gab es am Nachmittag in Gruppe A zwischen Frankreich und Großbritannien. Während die Franzosen mit einem Punkt in das letzte Gruppenspiel gingen, holte der Aufsteiger aus dem vereinigten Königreich zuvor in sechs Begegnungen noch keinen Zähler.

Am Ende wurde es auch zu einem wirklichen Abstiegskrimi, obwohl es zwischenzeitlich ganz anders aussah, und dieser Krimi endete auch noch spektakulär. In den vorherigen Spielen bewies Großbritannien große Moral und hielt zeitweise über längere Strecken mit einigen Teams mit. Nun bot man den Franzosen ein Spiel auf Augenhöhe und ging mit einem 0:0 in die erste Pause, wurde dann aber im zweiten Durchgang innerhalb weniger Minuten gleich drei Mal böse erwischt. Über Tim Bozen kam Frankreich in die Zone der Briten und Bozon übergab die Scheibe an Antonin Manavian, der über außen bis zur Grundlinie lief und hinter das Tor zog. Kurz, bevor er hinter dem Tor verschwand, spielte er den Puck durch den Torraum und im Rücken der britischen Akteure stand Anthony Rech völlig frei und traf zur Führung. Zu diesem Zeitpunkt waren 24 Minuten gespielt und in der 28.Spielminute legte die „Equipe Tricolore“ mit einem Doppelschlag nach. Erst fälschte Sacha Treille einen Schuss von Florian Chakiachvili im Powerplay ungewollt, aber entscheidend ab und nur sechs Sekunden später erhöhte Anthony Rech mit seinem zweiten Treffer auf 3:0. Das Bully im Mittelkreis wurde von Großbritannien gewonnen, aber Anthony Rech schaltete schneller, als die Briten und nachdem er an Evan Mosey vorbeizog, schlenzte er den Puck ins lange Eck. Es schien die Entscheidung zu Gunsten der Franzosen gewesen zu sein, doch das Tabellenschlusslicht konnte die Angelegenheit noch vor der nächsten Pause wieder spannend gestalten. Den Anfang machte Robert Dowd nach 35 Minuten, als Ben O´Connor einen Aufbaupass der Franzosen an der blauen Linie abfing und Robert Dowd vor dem Tor bediente, der Florian Hardy ausspielte und das Spielgerät mit der Rückhand ins Netz beförderte. Vor der Partie hatte Großbritannien in sechs Spielen nur fünf Tore erzielt. Davon hieß der Torschütze drei Mal Mike Hammond und zwei Minuten vor der Pause war er zum vierten Mal im laufenden Turnier erfolgreich. Von der blauen Linie brachte Ben O´Connor den Puck zum Tor und vor Florian Hardy herrschte viel Verkehr. Er sah den Puck erst spät und er prallte von seinem Schoner zur Seite ab, wo Mike Hammond zur Stelle war und abstaubte. Nun waren alle Hoffnung bei den Briten wieder zurück und im letzten Drittel sollte ihnen auch noch der Ausgleich gelingen. An der Bande neben dem Tor bekam Robert Farmer den Puck von David Phillips zugespielt und ließ Damien Fleury aussteigen, bevor er vor das Tor zog und die Scheibe über Florian Hardy ins Tor hob. Fleury hatte sich klein gemacht, um die untere Torhälfte zu schützen, wurde aber von Farmer verladen. Beide Mannschaften hatten noch ihre Möglichkeiten, aber in der regulären Spielzeit fiel kein Tor mehr und die Entscheidung musste in der Verlängerung folgen. Dort scheiterte Frankreich mehrfach nur knapp an einem starken Ben Bowns und auf der anderen Seite war es dann Ben Davies, der nach drei Minuten das Siegtor für Großbritannien erzielte. Jonathan Phillips wurde von Florian Chakiachvili abgedrängt und kam zu Fall, doch der Kapitän hielt den Puck und als sich auch Damien Fleury aus dem Slot locken ließ, bediente er Ben Davies, der ins 1-gegen-1-Duell mit Florian Hardy ging und den Goalie mit der Rückhand überwinden konnte.

Damit holte sich Großbritannien nicht nur den ersten WM-Punkt seit 1962, sondern auch den ersten Sieg seit 1962 bei einer Weltmeisterschaft und schafft den Klassenerhalt aufgrund des direkten Vergleichs mit Frankreich. Erstmals seit 1950 und 1951 werden die Briten damit zwei Jahre in Folge in der Top-Division antreten. Währenddessen endet die Zeit der Franzosen unter den 16 besten Nationen nach 12 Jahren. Nächstes Jahr wird man in der Division IA um den direkten Wiederaufstieg spielen.

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