Bundesliga – Hamburg steigt zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte ab / Wolfsburg muss trotz Sieg gegen Köln wieder in die Relegation
Die
Saison 2017/18 der Fußball-Bundesliga ist offiziell vorbei. Zwei Entscheidungen
stehen aber dennoch noch aus. Im Finale des DFB-Pokals entscheidet sich, ob
auch der VfB Stuttgart als Siebter noch eine Chance auf die Europa League
erhält und in der Relegation geht es darum, ob es bei zwei Aufsteigern bleibt
oder ob noch jeweils eine Mannschaft die Spielklasse wechseln wird.
An
dieser Relegation wird neben Holstein Kiel aus der 2.Bundesliga auch der VfL
Wolfsburg. Am letzten Spieltag gelang den „Wölfen“ ein deutlicher Heimsieg
gegen den 1.FC Köln und wendete den direkten Abstieg ab. Da zeitgleich jedoch
auch Freiburg gewinnen konnte, reichte es nur für Platz 16 und nicht für den
sofortigen Klassenerhalt. Die Kölner stehen hingegen bereits seit zwei Wochen
als Absteiger fest.
Die
Begegnung begann für die Niedersachsen perfekt. Nur 43 Sekunden dauerte es, bis
Josip Brekalo den Ball tief in der Kölner Hälfte eroberte und Josuha Guilavogui
bediente, der den Ball von der Strafraumgrenze flach ins Gehäuse der Domstädter
befördern konnte. Es entwickelte sich eine ausgeglichene Begegnung mit Chancen
auf beiden Seiten. Die besten Möglichkeiten hatte Wolfsburg, aber in der 32.Spielminute
kamen die „Geißböcke“ zum Ausgleich. Jonas Hector spielte einen Doppelpass mit
Milos Jojic und tauchte anschließend alleine vor Koen Casteels auf, den er mit einem
Heber überwinden konnte. Der zweite Durchgang startete von beiden Seiten
verhalten, aber nach 54 Minuten gingen die Wolfsburger erneut in Führung. Josip
Brekalo schien den Ball im Mittelfeld bereits verloren zu haben, konnte ihn
aber irgendwie halten und auf Yunus Malli weiterleiten. Gemeinsam mit Divock
Origi lief Malli dann einen 2 auf Angriff gegen Keeper Timo Horn und nach einem
Querpass musste Divock Origi nur noch einschieben. Spielerisch verschaffte sich
der VfL Wolfsburg nach dem erneuten Führungstreffer immer mehr Vorteile und in
Minute 71 konnten sie diese Führung ausbauen, als Josip Brekalo einen Freistoß
von der rechten Strafraumkante als flanke in den Sechzehner brachte und Robin
Knoche die Kugel mit dem Kopf über die Linie drückte. Für den Schlusspunkt zu Gunsten
der Hausherren sorgte Josip Breaklo in der Nachspielzeit und krönte eine starke
Leistung mit einem Treffer. Er wurde von Josuha Guilavogui geschickt und
schlenzte den Ball zum 4:1 ins lange Eck.
Der
16.Platz bedeutet für den VfL Wolfsburg die zweite Relegation in Folge. Dort
trifft man kommende Woche auf Holstein Kiel. Derweil verabschiedet sich der
1.FC Köln nach vier Jahren als Schlusslicht aus der Bundesliga.
Den
Klassenerhalt nicht mehr geschafft hat der Hamburger SV. Auch ein 2:1 gegen
Borussia Mönchengladbach bewahrte den HSV nicht davor, erstmals in der
Vereinshistorie in die 2.Liga abzusteigen. Grund dafür waren die Siege der
Konkurrenz.
Für
die Gladbacher ging es noch darum, sich für Platz 7 zu qualifizieren und
dadurch eine mögliche Chance auf eine Teilnahme am europäischen Wettbewerb zu
erhalten. Zwar wäre ihnen dies auch mit einem Sieg nicht gelungen aufgrund der
Resultate auf den anderen Plätzen, doch die Spielweise der Borussia zeigte
weitestgehend auch nicht, dass man dieses Ziel noch erreichen wolle. Hamburg
spielte vom Anpfiff an offensiv und aggressiv. Man wollte dafür sorgen, dass
die Frage nach dem Abstieg am Ende ausschließlich von Wolfsburg abhängig war
und man den eigenen Job erledigte. Nach 11 Minuten wurde der „Bundesliga-Dino“
für den mutigen Auftritt belohnt. Denis Zakaria blockte einen Schuss von Lewis
Holtby mit der Hand und nach dem Videobeweis bekam Hamburg einen Elfmeter
zugesprochen. Aaron Hunt trat an den Punkt und verwandelte den Strafstoß
souverän zur Führung. Von den Gästen kam auch weiterhin nur wenig, aber auch
der HSV ließ deutlich nach und in der 28.Spielminute erzielte Borussia
Mönchengladbach den überraschenden Ausgleich. Über Thorgan Hazard startete man
einen Konter aus der eigenen hälfte heraus und der Belgier schickte Josip Drmic
auf der linken Seite. Anschließend nahm Drmic ordentlich an Tempo auf und ließ
seinen Gegenspieler stehen, bevor er das Leder ins Netz beförderte. Von dem
Ausgleichstreffer nahm Gladbach jedoch keinen Schwung mit und musste stattdessen
anschließend wieder in der Defensive aktiv werden. Der Hamburger SV spielte
über weite Strecken nicht wie ein angehender Absteiger und auch nach der Pause
blieben die „Rothosen“ das spielbestimmende Team. Folgerichtig ging der HSV nach
63 Minuten auch ein weiteres Mal in Front. Von rechts spielte Tatsuya Ito eine
flache Hereingabe in den Sechzehner und Lewis Holtby drückte den Ball ohne
große Gegenwehr der Gladbacher Abwehr über die Linie. Schon zuvor bewahrte Yann
Sommer seine Mannschaft mit mehreren Paraden ein einem früheren Rückstand.
Wenig später wurde es für die Hamburger noch einmal eng, als Bobby Wood wegen
eines wiederholten Foulspiels die gelbrote Karte sah, doch auch in Überzahl
konnte Mönchengladbach keine Akzente mehr setzen und musste sich dem HSV
letztlich geschlagen geben. Der Aufenthalt der Hamburger wurde noch
unfreiwillig um einige Minuten verlängert, denn aufgrund von Böllern und
Pyrotechnik rückten Ordner und Polizisten auf das Feld und die Partie musste in
der Nachspielzeit unterbrochen werden. Damit die Begegnung ordnungsgemäß
beendet werden konnte, wartete man, bis der Platz geräumt wurde, und nahm den
Spielbetrieb mit einem Schiedsrichterball wieder auf, nur um das Spiel und die
ununterbrochene Erstklassigkeit des Hamburger SV wenige Sekunden später
abzupfeifen.
Der
Hamburger SV schließt diese Saison mit einem Sieg, aber auf dem 17.Platz ab und
wird kommende Saison erstmals in der 2.Bundesliga an den Start gehen. Für Borussia
Mönchengladbach steht hingegen der 9.Tabellenplatz zu Buche. Zum zweiten Mal in
Folge werden die „Fohlen“ nicht international spielen.
Die
Ergebnisse des 34.Spieltags im Überblick:
Hamburger
SV 2:1 Borussia Mönchengladbach
VfL
Wolfsburg 4:1 1.FC Köln
FC
Bayern München 1:4 VfB Stuttgart
TSG
1899 Hoffenheim 3:1 Borussia Dortmund
Bayer
Leverkusen 3:2 Hannover 96
FC
Schalke 04 1:0 Eintracht Frankfurt
Hertha
BSC 2:6 RB Leipzig
SC
Freiburg 2:0 FC Augsburg
1.FSV
Mainz 05 1:2 SV Werder Bremen
Die
Abschlusstabelle der Saison 2017/18:
01.
FC Bayern München (Meister)
02.
FC Schalke 04 (Champions League)
03.
TSG 1899 Hoffenheim (Champions League)
04.
Borussia Dortmund (Champions League)
05.
Bayer Leverkusen (Europa League)
06.
RB Leipzig (Europa League Qualifikation)
07.
VfB Stuttgart
08.
Eintracht Frankfurt
09.
Borussia Mönchengladbach
10.
Hertha BSC
11.
SV Werder Bremen
12.
FC Augsburg
13.
Hannover 96
14.
1.FSV Mainz 05
15.
SC Freiburg
16.
VfL Wolfsburg (Relegation)
17.
Hamburger SV (Abstieg)
18.
1.FC Köln (Abstieg)
Die
Bundesliga-Saison 2018/19 beginnt am Freitag, dem 24.August 2018.
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