Eishockey-WM 2018 – Schweden kommt mit Mühe gegen Lettland weiter / Schweiz schockt Finnland im Viertelfinale


Am Freitag, dem 04.Mai 2018, startete die Eishockey-Weltmeisterschaft 2018. Es ist die 82.Weltmeisterschaft und zum ersten Mal findet das Turnier, welches jährlich von der International Ice Hockey Federation (IIHF) ausgetragen und bis zum 20.Mai 2018 andauern wird, in Dänemark statt.


SCHWEDEN (A1) vs. LETTLAND (B4)

Als Weltmeister ist Schweden der Titelverteidiger bei diesem Turnier und in der Gruppenphase war die „Tre Kronor“ das einzige Team, welches kein Spiel verlor. Im Viertelfinale wartete nun Lettland und die Letten sicherten sich erst am letzten Spieltag durch ein knappes 1:0 den letzten Platz für die Runde der letzten acht Mannschaften.

Während Schweden seit 1989 ununterbrochen mindestens bis ins Viertelfinale gekommen ist (keine Weltmeisterschaft im Jahr 1988), kam Lettland erstmals seit 2009 wieder über die Gruppenphase hinaus. Obwohl man gegen die Skandinavier der deutliche Außenseiter war, wollten die Letten das Halbfinale erreichen und sie machten dem zehnfachen Weltmeister das Leben schwer.

Am Ende sollte es für Lettland aber nicht reichen und man unterlag Schweden mit 2:3. Im ersten Drittel konnte Lettland die Partie tatsächlich über einen Großteil der Distanz kontrollieren. Nach der ersten Pause brauchte Schweden dann erneut etwas Zeit, um ins Spiel zu finden. Sie wurden aber besser und in der 27.Minute erzielte die „Tre Kronor“ die Führung. Am linken Bullykreis legte Adrian Kempe für Filip Forsberg ab und der Stürmer brachte den Puck mit einem Handgelenkschuss zum Tor. Vor dem Tor wurde Elvis Merzlikins die Sicht von Viktor Arvidsson genommen und der lettische Goalie sah den Puck zu spät, um den Einschlag zu verhindern. In Minute 31 hatte Gustav Nyquist die große Chance, die Führung auszubauen, doch er scheiterte alleine vor Elvis Merzlikins. Eine Minute später konnte stattdessen Lettland ausgleichen. Nachdem der Schläger eines Schweden brach, wurde Teodors Blugers von Rihards Bukarts geschickt und er schlenzte die Scheibe ins lange Eck. Aufgrund einiger Strafzeiten der Schweden hatte Lettland mehrfach die Chance, in Führung zu gehen, aber das zweite Tor sollte nicht gelingen und kurz nach Beginn des Schlussdrittels ging dann Schweden erneut in Front. Mattias Ekholm hielt den Puck in der Offensivzone und bediente Viktor Arvidsson, der direkten Zug zum Tor hatte. Der Pass war auf Hüfthöhe gespielt und somit eigentlich unbrauchbar, doch Arvidsson traf das Hartgummi mit seiner Kelle und lenkte es an Elvis Merzlikins vorbei ins Netz. In der 47.Spielminute folgte das 3:1 für die Skandinavier, als sie im Powerplay agierten und vor dem lettischen Gehäuse nach einem Schuss von Mika Zibanejad Verwirrung herrschte. Über Adrian Kempe kam der Puck dann zu Oliver Ekman-Larsson und da die Letten zu spät reagierten, musste der Verteidiger nur noch ins freie Tor einschieben. Lettland gab sich aber nicht auf und sorgte wenig später dafür, dass die Spannung erhalten bleibt. Nach einem Bully hielt man den Puck in der Zone der Schweden und von der blauen Linie beförderte Rudolfs Balcers die Scheibe zum Tor. Der Schuss schien für Anders Nilsson kein Problem zu werden, jedoch griff der schwedische Schlussmann am Puck vorbei und sie schlug hinter ihm ein. Es war noch genügen Zeit, um die Partie auszugleichen, aber von Lettland kam gegen den Titelverteidiger zu wenig, um die Verlängerung noch zu erzwingen. Somit endete das Spiel mit 3:2 für Schweden.

Während Schweden nun zum zweiten Mal in Folge nach dem letztjährigen Titelgewinn im Halbfinale steht, war Lettland ein derartiger internationaler Erfolg noch nie vergönnt. Die Teilnahme am Viertelfinale zählt zu den größten Erfolgen der Letten.


FINNLAND (B1) vs. SCHWEIZ (A4)

Eine große Überraschung gab es im Viertelfinale zwischen Finnland und der Schweiz. Die Finnen qualifizierten sich als Gruppensieger für die nächste Runde und stehen somit seit 1989 bei jeder ihrer Teilnahmen unter den Top 8.

Das kann die Schweiz nicht von sich behaupten. Die „Eidgenossen“, die den vierten und letzten Viertelfinal-Platz der Gruppe A belegten, wechseln sich nahezu jährlich ab, indem sie entweder ins Viertelfinale kommen, oder nach der Gruppenphase ausscheiden. Erstmals seit 2007 und 2008 schafften es die Schweizer nun zwei Mal hintereinander ins Viertelfinale.

Und dort konnte man sich tatsächlich gegen den Favoriten aus Finnland durchsetzen. Mit 3:2 bezwang man die Finnen, nachdem man im ersten Drittel nicht ins Spiel fand und noch glücklich sein konnte, dass Finnland nach 20 Minuten nur mit 1:0 führte. Den Führungstreffer der Finnen erzielte Markus Nutivaara in der 8.Spielminute. Hinter dem gegnerischen Tor behauptete Finnland den Puck und im Rücken der Verteidiger sah Miika Koivisto, dass sich Markus Nutivaara einlief und er bediente seinen Mitspieler, der frei vor Leonardo Genoni zum 1:0 traf. Von der Dominanz des zweifachen Weltmeisters war im zweiten Drittel aber nur noch wenig zu sehen und binnen vier Minuten erzielte die Schweiz gleich drei Tore. Nach 30 Minuten wurde Kevin Fiala von Nino Niederreiter bedient und scheiterte noch an Harri Säteri, aber Enzo Corvi setzte nach und lupfte den Puck über einen liegenden, finnischen Verteidiger in die Maschen. Zwei Minuten später legte Joel Vermin nach, als er die Scheibe selbst an der Grundlinie eroberte, vor das Tor zog das Spielgerät durch die Beine von Harri Säteri schob. Weitere 26 Sekunden später war es dann Gregory Hofmann, der erfolgreich abstaubte, nachdem Simon Moser mit seinem Schuss noch am finnischen Goalie scheiterte. Finnland konnten sich von diesem dreifachen Rückschlag im gesamten zweiten Abschnitt nicht mehr erholen und zu Beginn des letzten Durchgangs hätte die Schweiz ihre Führung noch ausbauen können. Jedoch verpassten sie diese Chance und Finnland wurde wieder stärker. In der 49.Minute verkürzte „Suomi“ auf 2:3, indem die Finnen in Überzahl spielten und Veli-Matti Salvinainen nach einem Pass von Sebastian Aho ablegte und Mikko Rantanen erfolgreich abschloss. Anschließend drückte Finnland auf den Ausgleich, jedoch war das Passspiel mehrfach zu ungenau und auch die Schweizer hielten diszipliniert dagegen.

Letztlich konnte die Schweiz die Führung über die Zeit bringen und erstmals seit 2013 ins Halbfinale einziehen. Für Finnland endet die Weltmeisterschaft hingegen nach 2014 wieder im Viertelfinale.


Die Ergebnisse aus dem Viertelfinale im Überblick:

USA 3:2 Tschechien
Russland 4:5 n.V. Kanada
Schweden 3:2 Lettland
Finnland 2:3 Schweiz


Diese Spiele wird es im Halbfinale (Samstag) geben:

USA vs. Schweden
Kanada vs. Schweiz


Folgende Mannschaften sind für die Eishockey-Weltmeisterschaft 2019 qualifiziert:

Slowakei (Gastgeber 2019)
Schweden
Russland
Finnland
Schweiz
USA
Kanada
Tschechien
Frankreich
Dänemark
Lettland
Österreich
Deutschland
Norwegen
Großbritannien (Aufsteiger)
Italien (Aufsteiger)

Nicht dabei sind im kommenden Jahr sowohl Weißrussland, als auch Südkorea. Beide Mannschaften sind mit jeweils 0 Punkten abgestiegen und werden 2019 in der Division I A antreten.

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