Eishockey-WM 2018 – Schweden krönt sich in der Verlängerung gegen Schweiz zum Weltmeister / USA schlägt Kanada im Spiel um Platz 3
Am
Freitag, dem 04.Mai 2018, startete die Eishockey-Weltmeisterschaft 2018. Es war
die 82.Weltmeisterschaft und zum ersten Mal fand das Turnier, welches jährlich von
der International Ice Hockey Federation (IIHF) ausgetragen wird, in Dänemark
statt. Seit Sonntag ist dieses Turnier offiziell beendet.
SPIEL
UM PLATZ 3: USA (B1) vs. KANADA (B3)
Nachdem
es im ersten Gruppenspiel bereits zum Duell zwischen Kanada und der USA kam, trafen
die beiden nordamerikanischen Teams auch am letzten Turniertag wieder
aufeinander. Es war jedoch nur das Spiel um Platz 3, denn die US-Amerikaner
unterlagen Schweden im Halbfinale deutlich mit 0:6 und die Kanadier mussten
sich überraschend mit 2:3 gegen die Schweiz geschlagen geben. Auch im Spiel um
Platz 3 ging am Ende die USA als Sieger vom Eis.
Mit
4:1 setzte sich die USA gegen den Rivalen durch und konnte sich damit die
Bronzemedaille sichern. Weitestgehend hatten die US-Amerikaner das Spiel unter
Kontrolle, was auch daran lag, dass sich Kanada nach dem Aus im Halbfinale streckenweise
präsentierte, als dass man nur noch antritt, weil es von der IIHF gefordert
wird. Die USA hing sich hingegen in diese Partie rein, aber aufgrund einer an
diesem Tag guten Leistung von Goalie Curtis McElhinney dauerte es über das erste
Drittel hinaus, bis die USA die Überlegenheit in ein Tor umwandeln konnte. In
der 27.Spielminute war es soweit und im Powerplay ging ein Pass von Dylan
Larkin in der neutralen Zone mit Glück durch die Beine von Connor McDavid und
Chris Kreider nahm sich den Puck, zog an Curtis McElhinney vorbei und schob zur
Führung ein. Offensiv brachte Kanada erst in der zweiten Hälfte des mittleren
Abschnitts etwas zu Stande und konnte Gefahr ausstrahlen. Es entwickelte sich
ein kurzzeitig ausgeglichenes Spiel und kurz vor der zweiten Drittelpause war
es Marc-Edouard Vlasic, der im Slot von Bo Horvat mit einem Querpass bedient
wurde und den Puck ins Netz beförderte. Kanada musste in dieser Begegnung
ungewöhnlich viele Strafzeiten ziehen und eine davon sorgte nach 54 Minuten für
die erneute Führung der US-Amerikaner. Einen Schuss von Patrick Kane wehrte
Curtis McElhinney noch ab, doch über Umwege kam die Scheibe zu Nick Bonino, der
in Überzahl erfolgreich abstaubte. Mittlerweile schien sich auch Kanada damit abgefunden
zu haben, dass man maximal den dritten Platz belegen könne und nun riskierte
man doch noch einmal alles, um immerhin dieses Ziel zu erreichen und
gleichzeitig den Rivalen zu bezwingen. Aus diesem Grund nahm Kanada den
Torhüter bereits mehr als drei Minuten vor dem Ende vom Eis, um mit sechs
Feldspieler anzugreifen. Dies ging jedoch gehörig in die Hose, denn die USA
traf gleich zwei Mal ins leere Gehäuse und stellte das Resultat noch auf 4:1.
Erst traf Anders Lee aus der eigenen Zone heraus und den Schlusspunkt besorgte Chris
Kreider, nachdem er den Puck an der eigenen blauen Linie eroberte, und
verbuchte somit einen Doppelpack.
Nach
zuletzt zwei Jahren ohne Medaille gewinnt die USA erstmals seit 2015 wieder
Bronze. Zum achten Mal belegen die US-Amerikaner den dritten Platz bei einer
Weltmeisterschaft. Derweil geht Kanada nach zuletzt drei Finalteilnahmen zum
ersten Mal seit 2014 ohne eine Medaille aus dem Turnier heraus. Zudem verlor
man erstmals seit 2006 wieder ein Spiel um den dritten Platz. Seitdem haben die
Kanadier aber auch keines mehr bestritten.
FINALE:
SCHWEDEN (A1) vs. SCHWEIZ (A4)
Im
Finale der Eishockey-Weltmeisterschaft 2018 trafen Schweden und die Schweiz
aufeinander. Die Unterschiede zwischen diesen beiden Nationen könnten kaum
unterschiedlicher sein. Die Schweden gehen jedes Jahr als Titelkandidat in
dieses Turnier und kann auf zehn Weltmeisterschaften zurückblicken. Der
amtierende Titelverteidiger schloss die Gruppenphase ohne Niederlage auf dem
ersten Platz ab.
Die
Schweizer schafften es hingegen erst ein Mal ins Endspiel, warten aber noch auf
einen Titel und sind meist darauf bedacht, als Ziel bei einer WM ins Viertelfinale
einzuziehen. In der Gruppe A belegten die Eidgenossen den vierten und letzten
Platz für das Viertelfinale, doch in der K.O Phase konnte man erst Finnland und
dann Kanada aus dem Wettbewerb werfen.
Schon im
Jahr 2013 kam es im Finale zum Aufeinandertreffen dieser beiden Mannschaften.
Damals setzte sich Schweden durch und holte den Titel im eigenen Land. Auch in
der diesjährigen Gruppenphase ging das Duell an die „Tre Kronor“. Nun wurden
die Karten neu gemischt, doch der Sieger kam erneut aus Skandinavien.
Schweden
hatte die Partie immer wieder über längere Phasen unter Kontrolle, aber die
Schweiz agierte diszipliniert und lauerte auf Chancen. Gleich zwei Mal gingen
die „Eidgenossen“ in Führung. In der Schlussphase des ersten Drittels zog Roman
Josi zum Tor, verlor aber beim Schussversuch aufgrund von zwei Schweden den
Puck. Doch Nino Niederreiter setzte nach und er drückte den Puck durch die
Beine von Anders Nilsson über die Linie. Die Antwort der „Tre Kronor“ folgte
aber nur eine Minute später. Einen Schuss von Mattias Ekholm blockte Gustav
Nyquist versehentlich, legte sich die Scheibe dann aber selbst zurecht und
beförderte sie unter die Latte. Nachdem es mit 1:1 in die erste Pause ging, kam
die Schweiz gut aus der Kabine heraus und legte in der 24.Minute erneut vor.
Schweden brachte den Puck aus der eigenen Zone heraus und alle Akteure gingen
zum Wechseln. Währenddessen wurde aber Timo Meier von Enzo Corvi mit einem
langen Pass geschickt und danach hatte er viel Platz und schlenzte den Puck ins
lange Eck. Dieses Mal benötigte Schweden daraufhin mehr Zeit, um eine Reaktion
zu finden, aber letztlich gelang ihnen der Ausgleich noch vor der nächsten
Pause. Knapp 35 Minuten waren gespielt, als Oliver Ekman-Larsson an der blauen
Linie einen Querpass spielte und Mika Zibanejad aus rechter Position in den
kurzen Winkel traf. Im Schlussabschnitt gab es – vor allem für den
Titelverteidiger – gute Möglichkeiten und Schweden durfte unter Anderem vier
Minuten in Überzahl agieren, doch es sollten keine weiteren Tore mehr fallen.
Die reguläre Spielzeit endete mit 2:2 und somit ging es in die Verlängerung.
Dort traf Schweden gleich zwei Mal den Pfosten und die Schweiz scheiterte ein
Mal frei vor Anders Nilsson, aber auch hier gab es keine Treffer. Nach dem letztjährigen
Finale fiel die Entscheidung auch in diesem Endspiel erst im Penaltyschießen
und die Entscheidung fiel zu Gunsten von Schweden. Die Schweiz begann das
Penaltyschießen und Sven Andrighetto konnte treffen. Anschließend scheiterten
bei Schweden sowohl Mika Zibanejad, als auch Rickard Rakell und bei der Schweiz
mussten sich Kevin Fiala und Enzo Corvi geschlagen geben. Für Schweden konnte
Oliver Ekman-Larsson daraufhin treffen und nachdem Gaetan Haas an Anders Nilsson
scheiterte, brachte Filip Forsberg die Skandinavier erstmals in Front. Somit
musste Nino Niederreiter treffen, doch Anders Nilsson hielt auch diesen Versuch
und Schweden konnte die erfolgreiche Titelverteidigung feiern.
Damit
verliert die Schweiz auch ihr zweites Finale gegen Schweden und muss sich trotz
einer starken Leistung mit Silber zufriedengeben. Schweden feiert hingegen die
zweite Weltmeisterschaft am Stück und den insgesamt elften Titel.
Folgende Mannschaften sind für die
Eishockey-Weltmeisterschaft 2019 qualifiziert:
Slowakei (Gastgeber 2019)
Schweden
Schweiz
USA
Kanada
Finnland
Russland
Tschechien
Lettland
Dänemark
Deutschland
Frankreich
Norwegen
Österreich
Großbritannien (Aufsteiger)
Italien (Aufsteiger)
Nicht dabei
sind im kommenden Jahr sowohl Weißrussland, als auch Südkorea. Beide
Mannschaften sind mit jeweils 0 Punkten abgestiegen und werden 2019 in der
Division I A antreten.
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