Eishockey-WM 2018 – Kanada gewinnt Spektakel gegen Russland in der Overtime / USA nach Erfolg über Tschechien im Halbfinale
Am
Freitag, dem 04.Mai 2018, startete die Eishockey-Weltmeisterschaft 2018. Es ist
die 82.Weltmeisterschaft und zum ersten Mal findet das Turnier, welches
jährlich von der International Ice Hockey Federation (IIHF) ausgetragen und bis
zum 20.Mai 2018 andauern wird, in Dänemark statt.
USA (B2)
vs. TSCHECHIEN (A3)
Am
Donnerstag wurden die vier Viertelfinals der Weltmeisterschaft ausgetragen. Am
Nachmittag machten vier Mannschaften den Anfang. In einem dieser frühen Spiele
traf die USA auf Tschechien. Während die US-Amerikaner die Gruppe B als Zweiter
mit 16 Punkten abschlossen, belegte Tschechien den 3.Platz der Gruppe A mit
einer Ausbeute von 15 Zählern.
Zum
siebten Mal in Folge schaffte es die USA ins Viertelfinale. Für die Tschechen
war es sogar das 27.Mal am Stück, dass man über die Gruppenphase hinauskommen
konnte. Ein weiteres Halbfinale kam am Ende für den 12-fachen Weltmeister aber
nicht zu Stande, denn man unterlag den Nordamerikanern mit 2:3. Dabei kämpfte
man sich zwischenzeitlich von einem 0:2 Rückstand zurück und hatte die große
Chance, die Partie zu gewinnen.
Das
erste Drittel verlief ausgeglichen und nach zehn Minuten hatte Tschechien im
Powerplay die große Chance zur Führung. Nur wenige Sekunden nach Ablauf der Strafzeit
eroberte die USA den Puck dann aber hinter dem eigenen Tor und Derek Ryan
schickte Patrick Kane auf den Weg. Der Kapitän nahm daraufhin Tempo auf,
verschaffte sich Platz zu seinem Gegenspieler und schlenzte den Puck ins lange
Eck. Dieses Tor brachte Tschechien kurzzeitig aus dem Konzept und das nutzten
die US-Amerikaner, um nur zwei Minuten später auf 2:0 zu erhöhen. Wieder bekam
man die Scheibe in der eigenen Zone und über Johnny Gaudreau kam der Puck zu
Nick Bonino, der sah, wie sich Cam Atkinson vor dem Tor einlief und den Stürmer
mit einem Pass bedient. Cam Atkinson zog an Pavel Francouz vorbei und schob den
Puck ins Tor. Im mittleren Abschnitt hatte die USA dann zeitweise deutliche
Vorteile in der Offensive, doch in diesem Drittel war Tschechien zwei Mal erfolgreich,
während die Nordamerikaner in den zweiten 20 Minuten ohne Torerfolg blieben. In
der 25.Spielminute spielte Radko Gudas einen öffnenden Pass und während ein
Teil der Amerikaner noch wechselte, legte Radek Faksa kurz hinter der blauen
Linie quer und Michael Repik traf mit einer Direktabnahme in den kurzen Winkel.
Die USA war darum bemüht, den Vorsprung schnellstmöglich wieder auf zwei Tore
auszubauen, doch Tschechien spielte nach 31 Minuten im Powerplay und einen flachen
Pass von David Pastrnak in den Slot lenkte Martin Necas zum Ausgleich über die
Linie. Den Schwung von diesen beiden Treffern nahmen die Tschechen mit ins
Schlussdrittel, doch dieser Schwung wurde sieben Minuten nach Wiederbeginn
unterbunden, denn Patrick Kane brachte die USA mit seinem zweiten Treffer
erneut in Front. Patrick Kane erhielt den Puck an der eigenen blauen Linie von Derek
Ryan und ging ins Duell mit Filip Hronek und nachdem der Verteidiger zu Fall
kam, lief Kane gemeinsam mit Blake Coleman einen 2 auf 1 Konter. Dominik
Kubalik machte sich noch lang, um einen Querpass zu verhindern, aber Patrick
Kane machte es lieber selbst und beförderte das Hartgummi ins Netz.
Anschließend erspielte sich Tschechien die Vorteile, da man auf den Ausgleich
drücken musste, aber die US-Amerikaner agierten defensiv sehr diszipliniert und
brachten die knappe 3:2 Führung über die Zeit.
Die
USA steht damit nach einem Jahr Abstinenz wieder unter den letzten vier Mannschaften
des Turniers und möchte nach 1933 und 1960 endlich den dritten Titel gewinnen. Im
Halbfinale wartet entweder Schweden oder Lettland. Währenddessen muss sich
Tschechien im dritten Jahr hintereinander schon nach dem Viertelfinale aus dem Turnier
verabschieden.
RUSSLAND
(A2) vs. KANADA (B3)
Parallel
fand in Kopenhagen das Topspiel der Eishockeynationen statt. Es kam zum
Aufeinandertreffen zwischen Russland und Kanada. Der Rekordweltmeister aus
Russland (27.Titel) traf auf die Kanadier, die derzeit bei 26 Titeln stehen.
Die „Sbornaja“ ging als amtierender Olympiasieger ins das Turnier und hatte es
nach der Niederlage gegen Schweden im letzten Gruppenspiel bereits im
Viertelfinale mit Kanada zu tun. Die Nordamerikaner belegten in ihrer Gruppe
nur einen enttäuschenden 3.Rang.
Es war
das 14.Vietrelfinale in Serie für die „Red Machine“ aus Russland, während die
Kanadier, die in den vergangenen drei Jahren immer im Endspiel standen, zuletzt
1976 außerhalb der besten acht Teams des Turniers landeten. Das lag jedoch
lediglich daran, dass man zwischen 1970 und 1976 nicht an der Weltmeisterschaft
teilgenommen hatte.
Schon
im letzten Jahr gab es dieses Duell. Damals setzte sich Kanada im Halbfinale
durch und nun waren es erneut die Kanadier, die Russland bezwingen konnten.
Nach Verlängerung gewann man dieses furiose Eishockeyspiel mit 5:4. Vor allem
die Strafzeiten machten Russland das Leben am Ende schwer, denn drei der fünf
kanadischen Treffer fielen im Powerplay. So fiel auch das erste Tor des Spiels,
welches von Kanada erzielt wurde, in Überzahl. Nur fünf Minuten waren gespielt,
als Connor McDavid in die Offensivzone eingedrungen ist und den Puck für Colton
Parayko liegen ließ, der mit einem Schlagschuss zur Führung traf. Im ersten
Durchgang tat sich Russland sichtlich schwer und kam nur selten gefährlich vor
das gegnerische Gehäuse. Das sollte sich im zweiten Drittel ändern, jedoch
brachte man den Puck in der ersten Hälfte des Mittelabschnitts nicht über die
Linie und eine weitere Strafzeit brockte der „Sbornaja“ nach 32 Minuten den
nächsten Gegentreffer ein. Connor McDavid hatte viel Platz und das Auge für
Ryan Nugent-Hopkins auf der linken Seite. Ryan Nugent-Hopkins konnte die
Scheibe noch annehmen und brachte sie im kurzen Eck unter. Lediglich eine
Minute später verkürzten die Russen dann aber auf 1:2 und waren wieder im
Spiel. Von der blauen Linie brachte Nikita Zaitsev den Puck vor das Tor und
nachdem Artyom Anisimov noch an Darcy Kuemper scheiterte, setzte er nach und spielte
den Puck zurück vor das Tor, wo Ilya Mikheyev das Spielgerät über die Linie drückte.
Durch diesen Torerfolg platzte beim Olympiasieger ein Knoten und man war auf
den Ausgleich bedacht, der in der 38.Spielminute fallen sollte. Yevgeni Dadonov
setzte sich hinter dem kanadischen Tor durch, spielte den Puck in den Slot und
Alexander Barabanov beförderte den Puck an Darcy Kuemper vorbei ins Netz. Nach
einer Schwächephase in den Schlussminuten des zweiten Drittels fand Kanada in
den letzten 20 Minuten der regulären Spielzeit wieder zur alten Stärke. Verdient
fiel dann auch in Minute 48 die erneute Führung der Kanadier. Über rechts lief
Jaden Schwartz ins Drittel der Russen und bremste in vollem Lauf ab. Dadurch
ließ der die beiden russischen Verteidiger aussteigen und legte für Kyle Turris
ab, der sich mit einem Tor bedankte. Aber wie schon nach dem 2:0 ließ die
Antwort von Russland nur eine Minute auf sich warten. Nikita Zaitsev brachte
den Puck von außen zum Tor und Sergei Andronov verlängerte die Scheibe ins
lange Eck. In dieser Periode ging es Schlag auf Schlag und in der 53.Minute war
es Pierre-Luc Dubois, der davon profitierte, dass Igor Shestyorkin einen Schuss
von Tyson Jost nur abprallen ließ, und daraufhin erfolgreich abstaubte. Doch
wieder hielt die Führung nicht lange, denn kurz darauf wechselte Artyom
Anisimov in der neutralen Zone die Seite und zog über rechts zum Tor. Joel
Edmundson machte den Weg zur Mitte zu und Artyom Anisimov setzte die Scheibe
mit der Rückhand aus spitzem Winkel im kurzen Eck unter die Latte. Mit 4:4
endete die reguläre Spielzeit und somit ging es in die 10-minütige
Verlängerung. Nach vier Minuten war diese aber bereits vorbei. Wieder musste
Russland in Unterzahl antreten und im Powerplay wurde Ryan O´Reilly vor dem Tor
von Connor McDavid bedient und lenkte den Puck ins Tor, womit er den Sieg und
den Einzug ins Halbfinale für Kanada perfekt machte.
Somit
hat es Team Kanada zum vierten Mal in Serie geschafft und steht im Halbfinale,
wo man auf den Sieger aus der Partie zwischen Finnland und der Schweiz treffen
wird. Für Russland geht es hingegen erstmals seit 2013 schon im Viertelfinale
nach Hause.
Die Ergebnisse aus dem Viertelfinale im
Überblick:
USA 3:2 Tschechien
Russland 4:5 n.V. Kanada
Schweden vs. Lettland
Finnland vs. Schweiz
Folgende Mannschaften sind für die
Eishockey-Weltmeisterschaft 2019 qualifiziert:
Slowakei (Gastgeber 2019)
Schweden
Russland
Finnland
Schweiz
USA
Kanada
Tschechien
Frankreich
Dänemark
Lettland
Österreich
Deutschland
Norwegen
Großbritannien (Aufsteiger)
Italien (Aufsteiger)
Nicht
dabei sind im kommenden Jahr sowohl Weißrussland, als auch Südkorea. Beide
Mannschaften sind mit jeweils 0 Punkten abgestiegen und werden 2019 in der
Division I A antreten.
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