Eishockey-WM 2019 – Deutschland kann Finnland im letzten Gruppenspiel bezwingen
Seit 11 Tagen läuft die Eishockey-Weltmeisterschaft 2019 in der Slowakei
und seit Dienstag ist die Gruppenphase vorüber. In zwei Gruppen spielten
jeweils acht Mannschaften darum, nach sieben Gruppenspielen ins Viertelfinale
einzuziehen. Mittlerweile stehen die acht Mannschaften fest, die im
Viertelfinale antreten werden und ebenso stehen auch die beiden Absteiger fest.
Nach den letzten beiden Duell mit Kanada und der USA kam es für
Deutschland zum Abschluss der Gruppenphase zu einem weiteren Kräftemessen mit
einer der großen Eishockeynationen. Für die Mannschaft von Bundestrainer Toni
Söderholm ging es gegen den Tabellenführer aus Finnland und tatsächlich konnte
sich das DEB-Team durchsetzen.
Die Finnen machten von Beginn an Druck und schlossen Deutschland mehrfach
in der eigenen Zone ein. Doch das DEB-Team agierte diszipliniert und mit Philipp
Grubauer kehrte ein starker Rückhalt zurück ins Tor und lieferte eine
herausragende Leistung ab. Erstmals gab Deutschland dem Druck der „Leijonat“ in
der 16.Spielminute nach. Im Powerplay ließ Finnland die Scheibe über mehrere
Stationen laufen und von der blauen Linie zog Mikko Lehtonen ab. Vor dem Tor
platzierte sich Harri Pesonen und fälschte den Puck entscheidend ab. Statt
einzubrechen und die Finnen nach dem vermeintlichen Knotenlöser noch besser ins
Spiel kommen zu lassen versuchte es nun auch Deutschland mit einer
Offensivaktion und nur zwei Minuten nach dem Rückstand glich man die Partie wieder
aus. Markus Eisenschmid wartete, bis Matthias Plachta aus dem Abseits kam, nur
um ihn dann mit einem Pass durch drei Finnen hindurch zu bedienen. Vor dem Tor
zeigte sich Plachta uneigennützig und legte für Marc Michaelis quer, der durch
die Beine von Kevin Lankinen traf. Auch im zweiten Durchgang bestimmte Finnland
den Großteil des Spielverlaufs vom Eröffnungsbully weg und schon früh im
Drittel gingen die Finnen erneut in Führung. Nach einem Bully vor dem deutschen
Tor zog Niko Ojamaki um mehrere Akteure herum und schnappte sich den Puck, mit
welchem er vor das Tor zog. Sein Abschluss prallte an der Schiene von Philipp
Grubauer ab, doch aus dem Rückraum kam Juhani Tyrvainen, der das Spielgerät
über die Linie stocherte. Doch wieder konnten die Finnen trotz spielerischer
Überlegenheit nicht nachlegen und stattdessen war es noch im zweiten Durchgang
erneut das deutsche Team, welches mit dem Favoriten gleichzog. An der Bande
fing Leon Draisaitl den Puck ab und leitete ihn umgehend in den Slot weiter, wo
Dominik Kahun den Puck völlig frei annehmen konnte und ihn aus der Drehung
heraus mit der Rückhand ins lange Eck schlenzte. Vor dem Schlussabschnitt war
somit Spannung geboten und im letzten Drittel ging Deutschland dann auch tatsächlich
erstmals in Front. In Überzahl überquerte Leon Draisaitl nach 45 Minuten die
blaue Linie und übergab den Puck an Leo Pföderl. Auf Höhe des Bullypunktes
spielte Pföderl die Scheibe zurück zu Draisaitl, der ungehindert vor dem Tor
zum Schuss kam. Der Puck rutschte Kevin Lankinen unter dem Arm hindurch, prallte
an das Ende seines Schlägers und wurde von dort aus ins Netz gelenkt. Finnland
war um eine Antwort bemüht, jedoch kämpfte Deutschland weiterhin mit Herzblut
in der Defensive und gab diese Führung nicht mehr aus der Hand. In den
Schlussminuten ging Finnland volles Risiko und nahm den Goalie vom Eis. An er eigenen
blauen Linie eroberte Leon Draisaitl die Scheibe und war daraufhin alleine auf
dem Weg zum leeren Gehäuse, in welchem er den Puck letztlich auch unterbrachte.
Es war der Schlusspunkt zum 4:2 für die deutsche Eishockeynationalmannschaft.
Durch den fünften Sieg im laufenden Turnier und der Niederlage am Abend
von der USA gegen Kanada kletterte Deutschland noch auf den dritten Rang und
wird im Viertelfinale auf Tschechien treffen. Seit 2012 gibt es das Format mit
zwei Gruppen und seitdem holte Deutschland noch nie so viele Punkte, wie bei
dieser Weltmeisterschaft (15). Währenddessen rutscht Finnland am letzten
Spieltag noch auf Platz 2 ab und wird im Viertelfinale ein Derby gegen Schweden
bestreiten.
Diese Ergebnisse gab es am Dienstag:
Finnland 2:4 Deutschland (Gruppe A / 12:15 Uhr)
Tschechien 5:4 Schweiz (Gruppe B / 12:15 Uhr)
Slowakei 2:1 n.P. Dänemark (Gruppe A / 16.15 Uhr)
Norwegen 1:4 Lettland (Gruppe B / 16.15 Uhr)
Kanada 3:0 USA (Gruppe A / 20.15 Uhr)
Schweden 4:7 Russland (Gruppe B / 20.15 Uhr)
Die Abschlusstabelle von Gruppe A:
01. Kanada (Viertelfinale)
02. Finnland (Viertelfinale)
03. Deutschland (Viertelfinale)
04. USA (Viertelfinale)
05. Slowakei
06. Dänemark
07. Großbritannien
08. Frankreich (Abstieg)
Die Abschlusstabelle von Gruppe B:
01. Russland (Viertelfinale)
02. Tschechien (Viertelfinale)
03. Schweden (Viertelfinale)
04. Schweiz (Viertelfinale)
05. Lettland
06. Norwegen
07. Italien
08. Österreich (Abstieg)
Diese Paarungen gibt es im Viertelfinale:
Kanada vs. Schweiz
Finnland vs. Schweden
Tschechien vs. Deutschland
Russland vs. USA
Die Viertelfinals werden am Donnerstag, dem 23.Mai 2019, ausgetragen.
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