Eishockey-WM 2019 – Großbritannien bringt USA zum schwitzen


Seit Freitag läuft die Eishockey-Weltmeisterschaft 2019 in der Slowakei. In zwei Gruppen spielen jeweils acht Mannschaften darum, nach sieben Gruppenspielen ins Viertelfinale einzuziehen. Gleichzeitig wird der Letzte in jeder Gruppe am Ende absteigen. Während Gruppe A ihre Partien in Kosice austrägt, spielt Gruppe B in Bratislava.



Die Rückkehr in die Top-Division nach 25 Jahren läuft für Großbritannien ergebnistechnisch zwar äußerst mager, jedoch verkaufen sich die Briten bisher gar nicht so schlecht. Zwar kassierte man gegen Kanada und Dänemark deutliche Pleiten, schlug sich aber zum Auftakt gegen Deutschland gut und tatsächlich sollte es nun auch gegen die USA alles andere als ein Schützenfest werden.

Die USA sammelte bisher zwar fünf Punkte mehr in den ersten drei Spielen und bezwang zuletzt Finnland, aber aufgrund des Kaders und der Ansprüche waren fünf Zähler aus Spielen gegen die Slowakei, Frankreich und Finnland noch zu wenig. Gegen die Finnen verspielte man eine frühe 2:0 Führung und siegte letztlich erst in der Verlängerung. Gegen Großbritannien holte man sich jetzt zwar die drei Punkte und bewältigte die Pflichtaufgabe, doch die US-Amerikaner fanden spielerisch immer noch nicht richtig zusammen. Am Ende war die Laune wohl beim unterlegenen Team sogar größer, denn man ging mit einem 3:6 und mehreren gut herausgespielten Torchancen aus der Partie heraus. Im ersten Drittel verteidigte Großbritannien mit allen Mitteln und kam gleichzeitig auch zu einigen Offensivaktionen. Nach elf Minuten kassierte der Aufsteiger dann aber eine Strafe und das erste Powerplay nutzte die USA gleich für den Führungstreffer. Aus dem Slot sprang der Puck an die blaue Linie zu Ryan Suter, der sofort ablegte und Patrick Kane versuchte es mit einer Direktabnahme. Der Puck prallte von Ben Bowns ab und James van Riemsdyk reagierte am schnellsten und schob ein. Wie schon erwähnt, bekam Großbritannien eigene Möglichkeiten und noch im ersten Drittel nutzte man eine dieser Chancen. David Phillips steckte durch und Mike Hammond tauchte vor Thatcher Demko auf. Er scheiterte am Goalie, doch der Puck prallte zurück zu Hammond und zurück an den Schläger von Demko, bevor das Spielgerät schlussendlich die Linie überquerte. Nach dem Treffer gegen Deutschland war es für Mike Hammond der zweite Turniertreffer und es war das zweite Tor für Großbritannien. Mit 1:1 ging es in die Kabine und auch nach der Pause verteidigten die Briten aufopferungsvoll. Es dauerte bis zur 27.Spielminute, bis der Puck erneut im britischen Gehäuse landete. Der Treffer von Dylan Larkin wurde aufgrund eines hohen Stocks jedoch aberkannt. Allmählich wurde die USA wütend und kurz darauf ging man dann doch erneut in Front. Wieder war es ein Powerplay und dieses Mal wurde Clayton Keller von Quinn Hughes mit einem langen Pass über fast die gesamte Eisfläche geschickt und im 1-gegen-1 konnte er Ben Bowns verladen. Dieses Mal wollten die Nordamerikaner keinen Ausgleich zulassen und stattdessen legten die gleich zwei Mal nach. Erst löste sich Chris Kreider bei einem Pass von Jack Eichel im richtigen Moment vor dem Tor von seinem Gegenspieler und drückte die Scheibe über die Linie und wenig später nahm Alex DeBrincat im Slot die Scheibe auf und schlenzte sie ansatzlos unter die Latte. Dennoch belohnte sich Großbritannien für den Kampf und verkürzte sechs Sekunden vor der zweiten Pause auf 2:4. Eigentlich verloren die Briten den Puck vor dem Tor, aber ein Klärungsversuch von Patrick Kane wurde zur Vorlage für Brett Perlini, der sich für dieses Geschenk bedankte. Der couragierte Fight des Aufsteigers zollte seinen Tribut und während die Kräfte der Briten schwanden, spielten die Amerikaner ihre Klasse aus. Kurz nach Wiederbeginn herrschte vor dem britischen Tor viel Verwirrung und Ben Bowns lag nach einem Save neben dem Torraum, was Patrick Kane nutzte, um die Führung auf 5:2 auszubauen. Auch Derek Ryan durfte sich in die Torschützenliste eintragen, indem er mit dem Rücken zum Tor ein Zuspiel von Luke Glendening bekam, sich drehte und mit der Rückhand traf. Die Moral von Großbritannien war jedoch erstaunlich und sie erzielten kurz vor dem Ende auch noch ein drittes Tor. Gerade, als sie eine Unterzahl überstanden haben, bekam Robert Lachowicz den Puck und während die USA wechselte, bediente er den von der Strafbank kommenden Ben Davies, der alleine auf Thatcher Demko zulief und ihn mit einem Handgelenkschuss in den langen Winkel überwinden konnte. Bis zum Schluss sollte sich an dem 6:3 für die US-Amerikaner nichts mehr ändern und Großbritannien konnte trotz vierter Niederlage mit erhobenem Haupt aus dieser Begegnung gehen.

Bis mindestens Donnerstag springt die USA auf den zweiten Platz und am Samstag kann man nach zwei Tagen Pause gegen Dänemark nachlegen. Währenddessen bleibt Großbritannien ohne Punkte am Ende der Tabelle in Gruppe A, doch das vermutlich wichtigste Spiel gegen Frankreich um den Klassenerhalt gibt es erst am letzten Spieltag.


In Gruppe B steht derweil auch nach vier Partien die Schweiz noch mit voller Punkteausbeute ganz oben und steht mit einem Bein im Viertelfinale. Am Nachmittag gewannen die „Eidgenossen“ mit 4:1 gegen die noch punktlosen Norweger. Gleich drei Mannschaften warten in der Schweizer Gruppe noch auf ihren ersten Punkt.


Diese Ergebnisse gab es am Mittwoch-Nachmittag:

USA 6:3 Großbritannien (Gruppe A / 16:15 Uhr)
Schweiz 4:1 Norwegen (Gruppe B / 16:15 Uhr)

Diese Begegnungen wird es heute Abend noch geben:

Deutschland vs. Slowakei (Gruppe A / 20:15 Uhr)
Russland vs. Italien (Gruppe B / 20:15 Uhr)

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