Fußball-EM 2021 – Deutschland zittert sich nach Wembley / Spanien schießt sich für Achtelfinale warm

Die Gruppenphase der Fußball-Europameisterschaft 2020 ist vorbei und endete am Mittwochabend mit insgesamt vier Spielen aus zwei Gruppen. Acht Mannschaften waren aktiv und alle acht Teams konnten noch ins Achtelfinale einziehen. Letztlich haben es fünf von ihnen geschafft.

 

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GORETZKA ERLÖST DEUTSCHLAND SPÄT

Nachdem Deutschland das zweite Gruppenspiel mit 4:2 gegen Portugal gewinnen konnte, wollte das DFB-Team nun zum Abschluss der Gruppe F auch gegen Ungarn ähnlich auftreten und das Achtelfinale sichern. Letztlich schaffte man es in die Runde der letzten 8, jedoch war es ein Unentschieden, welches die Mannschaft von Bundestrainer Joachim Löw erst in der Schlussphase erkämpfte.

Von Beginn an spielte Ungarn mutig auf und zeigte, dass man nach dem Punktgewinn gegen den Weltmeister aus Frankreich nun auch gegen das deutsche Team alles geben werde, um es doch noch in die K.O-Phase zu schaffen. Und nach elf Minuten sollte der Außenseiter die Führung erzielen. Im rechten Halbfeld hatte Roland Sallai viel Platz und aus dem Stand heraus spielte er einen hohen Pass in die Spitze. An der Strafraumgrenze agierten Mats Hummels und Matthias Ginter nur passiv und Adam Szalai konnte ohne Bedrängnis von Höhe des Elfmeterpunktes zur ungarischen Führung einköpfen. Deutschland fehlte weitestgehend der Zugriff und eine Idee, um die stabile Defensive der Ungarn zu durchbrechen. Die beste Chance hatte Mats Hummels, als er den Ball nach einer Ecke an die Latte köpfte. Wenige Sekunden später tauchte Matthias Ginter zwei Meter vor dem Tor auf, schoss den Ball aber in die Arme von Peter Gulacsi. Auch in der zweiten Halbzeit wurde das Bild aus deutscher Sicht vorerst nicht besser, aber in der 66.Minute sollte der Bann brechen. Aus dem rechten Halbfeld heraus kam der Ball durch einen Freistoß hoch in den Sechzehner. Dort verpasste Peter Gulacsi und Mats Hummels köpfte die Kugel im Bogen zum Tor. Kurz vor der Torlinie setzte sich Kai Havertz im Luftduell mit Loic Nego durch und drückte das Leder mit der Stirn über die Linie.

Zeit zum Aufatmen war für das DFB-Team jedoch nicht, denn nur 20 Sekunden nach dem folgenden Anstoß durfte Ungarn ein zweites Mal jubeln. Adam Szalai hob den Ball über die gegnerische Abwehrreihe und Andras Schäfer köpfte die Kugel am herausstürmenden Manuel Neuer vorbei ins Netz. Zuvor liefen Leroy Sane und erneut Mats Hummels nur mit dem Gegenspieler mit und ließen ihm den nötigen Freiraum. Deutschland war zu diesem Zeitpunkt aufgrund des Unentschiedens zwischen Portugal und Frankreich Gruppenletzter und somit ausgeschieden. Dementsprechend musste „Die Mannschaft“ noch ein Tor schießen und tatsächlich taten sie dies Es waren 84 Minuten gespielt, als der Ball nach einem geblockten Schuss von Timo Werner vor die Füße von Leon Goretzka prallte und der eingewechselte Mittelfeldakteur flach zum 2:2 traf. Deutschland verteidigte das Remis daraufhin und zitterte sich im letzten Moment ins Achtelfinale.

Das letzte Mal, dass Deutschland nicht Gruppenphase bei einer Europameisterschaft nicht überstand, liegt 17 Jahre zurück. Seitdem schaffte man es bei allen drei Turnieren immer bis mindestens ins Halbfinale, konnte aber seit 1996 nicht mehr den Titel gewinnen. Für Ungarn war es nach 2016 die zweite EM-Teilnahme in Folge und insgesamt nach 1964, 1972 und eben 2016 der vierte Auftritt. Erstmals kann Ungarn die K.O-Runde bei einer Teilnahme nicht erreichen. Für Deutschland geht es nach England, wo man im Wembley Stadium auf die „Three Lions“ treffen wird.

GRUPPE F

SPIELTAG

MANNSCHAFT

ERGEBNIS

MANNSCHAFT

1

Ungarn

0:3

Portugal

1

Frankreich

1:0

Deutschland

2

Ungarn

1:1

Frankreich

2

Portugal

2:4

Deutschland

3

Portugal

2:2

Frankreich

3

Deutschland

2:2

Ungarn


GRUPPE F

PLATZ

MANNSCHAFT

SPIELE

TORE

PUNKTE

1

Frankreich

3

4:3

5

2

Deutschland

3

6:5

4

3

Portugal

3

7:6

4

4

Ungarn

3

3:6

2


BEI SPANIEN PLATZT DER KNOTEN

Aus den ersten beiden Begegnungen konnte Spanien nur zwei Punkte holen. Gegen Schweden und Polen sollte es für den zweifachen Europameister nur für Unentschieden reichen. Im letzten Gruppenspiel benötigten die Spanier einen Sieg, um nicht bereits nach der Vorrunde auszuscheiden. Es ging gegen die Slowakei und den Slowaken hätte ein Unentschieden zum Achtelfinale gereicht.

Am Ende war es eine deutliche Angelegenheit, und zwar zu Gunsten der Spanier, bei denen der Knoten endlich platzte. Dabei benötigte die „La Furia Roja“ auch in diesem Spiel etwas Anlauf. In der 12.Minute sollte sich die erste große Möglichkeit zu Gunsten der Hausherren bieten, als Koke im Sechzehner von Jakub Hromada getroffen wurde und Spanien nach dem Videobeweis einen Elfmeter bekam. Alvaro Morata trat an und der Stürmer scheiterte an Martin Dubravka. In dieser Szene war der slowakische Keeper noch erfolgreich, aber nach einer halben Stunde brachte ausgerechnet er die Spanier mit einem Eigentor dann doch in Führung. Es war eine ganz bittere Szene. Aus 16 Metern setzte Pablo Sarabia den Ball an die Latte und anschließend ging der Ball senkrecht nach oben. Nach wenigen Sekunden kam er auf gleichem Wege wieder runter und Martin Dubravka wollte klären. Jedoch schaute der Schlussmann in die Sonne, verschätzte sich und schlug den Ball unfreiwillig ins eigene Gehäuse. Die Spanier kontrollierten die Begegnung und mit dem Pausenpfiff konnten sie ihre Führung ausbauen. Alvaro Morata behauptete den Ball an der Grundlinie und lupfte ihn vor das Tor, wo Aymeric Laporte sein Kopfballduell gewann und die Kugel einköpfte.

Von den Slowaken kam auch nach dem Seitenwechsel kein offensiver Druck auf und bei Spanien schien hingegen im Angriff alles zu funktionieren. In Minute 56 wurde Pablo Sarabia im Zentrum mit einer flachen Hereingabe von Jordi Alba bedient und erhöhte auf 3:0. Weniger Minuten später setzten die Spanier durch den eine Minute zuvor eingewechselten Ferran Torres nach. Nach einer kurz ausgeführten Ecke kam der Ball zu Pablo Sarabia und dessen scharfe Hereingabe lenkte Torres am kurzen Pfosten mit der Hacke ins Tor. Das fünfte und damit letzte Tor wurde – ebenso wie schon der erste Treffer – von einem Slowaken erzielt. Es war erneut ein Eigentor. Einen Kopfball von Pau Torres konnte Martin Dubravka noch aus kürzester Entfernung parieren, doch der Ball prallte an das Schienbein von Juraj Kucka und von dort aus über die Linie.

Das deutliche 5:0 bedeutet für Spanien den zweiten Platz in Gruppe E. Damit stehen die Spanier zum vierten Mal in Folge in der Endrunde und treffen dort auf Kroatien. Die Slowakei scheidet hingegen als schlechtester Gruppendritte aus dem Turnier aus. Ebenfalls die Koffer packen muss Polen. Gegen den Gruppensieger aus Schweden gab es für Robert Lewandowski und sein Team eine 2:3 Niederlage. Nachdem Polen ein 0:2 ausgleichen konnte, traf Schweden in der Nachspielzeit zum Sieg.

GRUPPE E

SPIELTAG

MANNSCHAFT

ERGEBNIS

MANNSCHAFT

1

Polen

1:2

Slowakei

1

Spanien

0:0

Schweden

2

Schweden

1:0

Slowakei

2

Spanien

1:1

Polen

3

Schweden

3:2

Polen

3

Slowakei

0:5

Spanien


GRUPPE E

PLATZ

MANNSCHAFT

SPIELE

TORE

PUNKTE

1

Schweden

3

4:2

7

2

Spanien

3

6:1

5

3

Slowakei

3

2:7

3

4

Polen

3

4:6

1


Einen Überblick über alle Ergebnisse, Gruppen und Achtelfinal-Paarungen gibt es am Donnerstag in einem zusätzlichen Bericht.

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