Olympia 2018 / Eishockey – Historischer Sieg für Deutschland / Schweden bezwingt Finnland und holt Gruppensieg


Die Olympischen Winterspiele 2018 in Südkorea laufen seit dem 09.Februar 2018 und seit dem 14.Februar bestreiten auch die Herren ihr Eishockeyturnier in Pyeongchang, nachdem die Frauenmannschaften schon am 10.Februar begonnen haben. Am Sonntag ging die Gruppenphase mit den letzten Gruppenspielen in den Gruppen A und C zu Ende.


Mit dem direkten Einzug ins Viertelfinale hatten Deutschland und Norwegen nach je zwei Niederlagen in Gruppe C nichts mehr zu tun. Im letzten Gruppenspiel ging es für beide Teams aber noch darum, Punkte einzufahren, um sich in der Abschlusstabelle bestmöglich zu qualifizieren, damit man im Qualifikationsspiel für das Viertelfinale einen möglich schlecht platzierten Gegner bekommt.

Tatsächlich sollte der Sieg am Ende dem DEB-Team rund um Bundestrainer Marco Sturm gehören. Im Penaltyschießen setzte sich Deutschland durch und schlug die Norweger mit 2:1. Es war ein gutes Spiel mit vielen Chancen für die Deutsche Mannschaft, jedoch war die Ausbeute dieser Möglichkeiten mehr als ausbaufähig. Das lag unter Anderem auch an Lars Haugen im norwegischen Gehäuse, der sein Team mehrfach vor einem Rückstand bewahren konnte. Die Partie war von vielen Strafzeiten geprägt und in der 33.Spielminute sollte eine dieser Strafen für die Skandinavier zum Verhängnis werden, denn Deutschland ging im Powerplay in Führung. Brooks Macek spielte einen Pass auf Patrick Hager, der sich links neben dem Tor an der Grundlinie positionierte, sich mit einer Drehung vor das Gehäuse begab und den Puck an Lars Haugen vorbei ins Netz drückte. In den ersten beiden Dritteln kam Norwegen offensiv kaum zur Entfaltung und wusste gegen eine gute Defensivarbeit kaum Mittel zu finden. Kurz nach Beginn des Schlussabschnitts gelang ihnen aber dann doch der Ausgleichstreffer. Die Norweger gewannen ein Bully in der gegnerischen Zone und Jonas Holos schnappte sich, von der blauen Linie kommend, die Scheibe. Auf der linken Seite lief er bis zur Grundlinie, wo er abbremste und wieder in Richtung blauer Linie lief. Auf Höhe des Bullykreises legte er quer und Alexander Reichenberger hatte genügend Zeit, um den Puck anzunehmen und mit einem Handgelenkschuss ins lange Eck zu befördern. Danny aus den Birken wurde die Sicht durch Frank Hördler und Anders Bastiansen genommen. Anschließend war es weiterhin ein spannendes Spiel und auch Norwegen kam noch zu guten Chancen. Tore sollten aber nicht mehr fallen und auch in der Verlängerung hielten die Goalies ihre Kästen sauber, was dazu führte, dass die Entscheidung im Penaltyschießen fallen musste. Dort machte Patrick Hager den Anfang für das DEB-Team und er legte vor. Anschließend traf Anders Bastiansen nur den Pfosten, bevor Matthias Plachta seinen Penalty verwandelte. Daraufhin war Alexander Reichenberg an der Reihe und er scheiterte an Danny aus den Birken. Nachdem Dominik Kahun für den dritten Treffer der Deutschen sorgte, lag der Druck bei Mathis Olimb, doch auch er verlor das Duell gegen den deutschen Goalie und damit ging der Extrapunkt an Deutschland. Es war ein historischer Erfolg, denn es war der erste deutsche Eishockeysieg bei den Olympischen Spielen seit 2002. Damals gewann man in Salt Lake City alle drei Gruppenspiele, musste sich dann aber in allen drei Begegnungen der Zwischenrunde geschlagen geben und schied im Viertelfinale gegen die USA aus.

Für Deutschland geht es in der Qualifikation für das Viertelfinale am kommenden Dienstag gegen die Schweiz weiter. Derweil trifft Norwegen auf Slowenien.


Im zweiten Spiel der Gruppe C kam es zum Traditionsduell zwischen Finnland und Schweden. In diesem Spiel der beiden Rivalen ging es darum, wer den Gruppensieg holt und dadurch ins Viertelfinale einzieht, und wer als bestplatziertes Team der restlichen acht Mannschaften in die Qualifikation muss.

Aufgrund der besseren Tordifferenz war Finnland vor dem Spiel noch auf Rang 1, doch die Finnen mussten sich schlussendlich mit 1:3 geschlagen geben und den Gruppensieg abgeben. Jedoch wird Finnland mit Hinblick auf das nächste Spiel kaum in allzu schlechte Laune verfallen, denn in der Qualifikation wartet Südkorea. Derweil hat Schweden einen Tag länger Pause und muss noch auf den Gegner warten. Den besseren Start legten eigentlich die Finnen hin, aber das erste Tor gelang der „Tre Kronor“ nach 15 Minuten. Nach einem Torschuss der Finnen schaltete Schweden schnell um und nach einem Pass von Linus Omark war Anton Lander frei durch und er vollendete den Angriff mit dem Führungstreffer. Bis zur ersten Drittelpause sollte die Führung halten, doch im Mittelabschnitt dauerte es nur zwei Minuten, bis auch Finnland den Puck zum ersten Mal im gegnerischen Gehäuse unterbrachte. Ein Querpass vor dem Tor von Miika Koivisto misslang, aber vom Schlittschuh eines Schweden kam die Scheibe zu ihm zurück und er beförderte die Scheibe zum Tor. Der Puck ging an Viktor Fasth vorbei und um sicher zu gehen, dass es auch ein Tor werden wird, drückte Joonas Kemppainen das Hartgummi über die Linie. Was folgte, war ein hochklassiges Eishockeyspiel mit vielen Großchancen und guten Spielzügen auf beiden Seiten. Auch aufgrund mehrerer Strafen konnten beide Teams mehrfach ihre Stärken unter Beweis stellen, sowohl im Powerplay, als auch im Defensivverhalten während den Unterzahlsituationen. Im letzten Drittel war wieder Finnland näher am Torerfolg dran, aber erneut konnte Schweden zuschlagen und in Front gehen. In der 49.Minute parierte Mikko Koskinen noch einen Schuss von Johan Fransson, doch Patrik Zackrisson war zur Stelle und staubte erfolgreich ab. Anschließend drückte Finnland auf den erneuten Ausgleich und scheiterte mehrere Male nur knapp. Das Tor sollte ihnen jedoch nicht gelingen und fünf Sekunden vor dem Ende machte Schweden stattdessen alles klar und traf in Person von Oscar Möller ins leere Tor, nachdem die Finnen ihren Torhüter für einen weiteren Feldspieler vom Eis nahmen.

Während sich Schweden nun ausruhen kann und im Viertelfinale auf den Sieger der Partie zwischen Deutschland und der Schweiz treffen wird, muss Finnland noch eine Qualifikation gegen den Gastgeber aus Südkorea bestreiten.


Die Ergebnisse vom Sonntag:

Deutschland 2:1 n.P. Norwegen
Finnland 1:3 Schweden
Kanada 4:0 Südkorea
Tschechien 4:1 Schweiz


Die Rangliste nach der Gruppenphase:
(Die Gruppensieger und der beste Zweitplatzierte sind automatisch für das Viertelfinale qualifiziert.)

01. Schweden (Direkt für Viertelfinale qualifiziert)
02. Tschechien (Direkt für Viertelfinale qualifiziert)
03. Olympische Athleten aus Russland (Direkt für Viertelfinale qualifiziert)
04. Kanada (Direkt für Viertelfinale qualifiziert)
05. Finnland
06. Slowenien
07. USA
08. Schweiz
09. Deutschland
10. Slowakei
11. Norwegen
12. Südkorea


Diese Paarungen wird es in der Qualifikation für das Viertelfinale am Dienstag geben:

Finnland vs. Südkorea
Slowenien vs. Norwegen
USA vs. Slowakei
Schweiz vs. Deutschland

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