Spengler Cup 2017 – Mountfield HK und HC Davos retten sich ins Halbfinale / Dinamo Riga und HPK sind ausgeschieden

Am Dienstag, dem 26.Dezember, hat der Spengler Cup 2017 begonnen. Das traditionelle Eishockeyturnier findet zum 91.Mal statt und wird, wie üblich, vom zweiten Weihnachtstag bis zum 31.Dezember im schweizerischen Davos ausgetragen. Es ist das älteste Eishockeyturnier mit internationaler Beteiligung.

Auch in diesem Jahr nahmen sechs Mannschaften, aufgeteilt aus zwei Gruppen, an dem Turnier teil. Der HC Davos und Team Canada sind ständige Teilnehmer dieses Turniers. Die restlichen Mannschaften sind in diesem Jahr Team Schweiz, Dinamo Riga (Lettland), HPK Hämeenlinna (Finnland) und der Mountfield HK (Tschechien). Nun stehen vier Teams fest, die am Samstag die Halbfinals bestreiten werden.


DINAMO RIGA vs. MOUNTFIELD HK (SPIEL 7 / VIERTELFINALE)

Im ersten Viertelfinale traf der Zweite aus Gruppe A auf den Letzten der Gruppe B. In diesem Fall waren dies Dinamo Riga und der Mountfield HK im Duell der Letten und der Tschechen. In der Gruppenphase gelang Riga lediglich ein Sieg nach Verlängerung, während Mountfield sogar beide Gruppenspiele verlor. Im direkten Aufeinandertreffen hatte nun aber das Team aus Hradec Kralove (Tschechien) die Nase vorn.

Die Tschechen fanden gut ins Spiel und hatten in den Anfangsminuten die besseren Chancen. Eine davon nutzten sie in der 6.Spielminute zur Führung. Mountfield lief mit der gesamten Reihe aus der eigenen Zone bis zur gegnerischen Zone. Jaroslav Bednar kam rückte durch einen Wechsel nach und bekam den Puck von Lukas Cingel angespielt. Anschließend zog Bednar mit einem „Bauerntrick“ um das Tor herum und schob zum 1:0 ein. Goalie Janis Kalnins ließ sich von diesem Move verwirren und konnte am Ende nur noch hinterher schauen. Nach dem Treffer wachte aber auch Dinamo Riga auf und wurde aktiver. Mit einer Restzeit von 24 Sekunden im ersten Drittel konnten die Letten das Spiel durchaus verdient ausgleichen. Miks Indrasis lief durch die Mitte der neutralen Zone und ließ zwei Gegenspieler stehen. Im Slot überließ er den Puck seinem Mitspieler Mikelis Redlihs, der Patrik Rybas ausspielte und das Spielgerät über die Linie drückte.

Mit 1:1 ging es in die erste Drittelpause und die Partie war noch offen. Daran sollte sich auch bis zur nächsten Pause nichts ändern, jedoch lag der Mountfield HK nach den zweiten 40 Minuten zum zweiten Mal in Front. Den Führungstreffer erzielte Radek Smolenak nach 35 Minuten, als Lukas Lhotak die Scheibe an der eigenen blauen Linie an seinem Gegenspieler vorbeidrückte und einen Konter lief. In der Offensivzone legte er quer auf Radek Smolenak, der völlig allein vor Janis Kalnins auftauchte und ihn mit der Rückhand bezwingen konnte.

Im Schlussabschnitt war die Luft bei Riga völlig weg und Mountfield spielte die Führung gekonnt runter. Zudem bauten sie die Führung noch zwei Mal aus und feierten einen souveränen Einzug ins Halbfinale. Erst traf Petr Koukal in Minute 52 per Schlenzer ins lange Eck zum 3:1, nachdem Martin Gernat den Puck im Drittel der Letten hielt und Petr Koukal von Rudolf Cerveny bedient wurde. Für den Schlusspunkt sorgte Bedrich Köhler kurz vor dem Ende, als Dinamo Riga alles riskierte und den Torhüter für einen sechsten Feldspieler vom Eis nahm. Auf Zuspiel von Jaroslav Bednar musste Köhler nur noch aus rund zwei Metern ins leere Gehäuse einschieben.

Nach der Finalteilnahme im Jahr 2011 scheidet Dinamo Riga dieses Mal schon im Viertelfinale aus. Währenddessen steht der Mountfield HK trotz punkteloser Gruppenphase nun im Halbfinale. Es ist das erste Mal für die Tschechen.


HC DAVOS vs. HPK HÄMEENLINNA (SPIEL 8 / VIERTELFINALE)

Auch der Gastgeber und Rekordsieger des Spengler Cups musste erst noch durch die Qualifikation und hatte das Halbfinale noch nicht sicher. Dieses Ziel des HC Davos sollte aber gegen den HPK Hämeenlinna erreicht werden und es sollte den Schweizern gelingen. Gegen die Finnen setzte sich Davos mit 4:2 durch.

Doch nach dem Weiterkommen sah es lange Zeit nicht aus, denn der HPK stellte die Weichen schon früh auf Sieg. Nach nur fünf Minuten führte Hämeenlinna durch einen Doppelschlag mit 2:0. Der erste Treffer fiel bereits nach 72 Sekunden, als Oula Palve kurz vor der blauen Linie von Niclas Almari angespielt wurde und unmittelbar, als er die Linie überquerte, abzog und den Puck mit einem Schlenzer unter die Latte beförderte. Wenig später bauten die Finnen ihre Führung durch ein weiteres Tor von Oula Palve aus. Dieses Mal überbrückte der HPK das Eis wieder schnell nach einem Aufbauspiel und Oula Palve wurde von Miro Ruokonen bedient und schob das Hartgummi durch die Beine von Joren van Pottelberghe hindurch ins Tor. Die Hoffnung beim HC Davos wurde jedoch noch im ersten Drittel wieder angehoben, denn in Person von Enzo Corvi verkürzten sie in der 13.Minute auf 1:2. Sven Jung spielte den Puck lang über die Bande und Robert Kousal legte in die Mitte ab auf Enzo Corvi, der viel Platz hatte und mit einem Handgelenkschuss erfolgreich abschloss.

In Drittel 2 waren es dann die Hausherren, die den Aufschwung des Anschlusstreffers mitnehmen und ihrerseits einen Doppelschlag verbuchen konnten, womit sie das Spiel zu ihren Gunsten drehten. In der 24.Spielminute setzte sich Robert Kousal auf der rechten Außenbahn durch und zog fast bis zur Grundlinie, wo er aus spitzem Winkel einen Schuss abgab. Dennoch rutschte die Scheibe durch die Beine von Emil Larmi und landete im Tor. Kurz darauf war es dann Marc Wieser, der von Brandon Buck geschickt wurde und im Duell mit Emil Larmi der Sieger im zweiten Versuch blieb, um den HC Davos mit 3:2 in Führung zu bringen. Im letzten Drittel agierte der HPK Hämeenlinna druckvoll und wehrte sich bis zum Schluss gegen das frühe Aus, aber der einzige Treffer des Drittels gelang dem HC Davos schon kurz nach Wiederbeginn. Die Finnen verloren den Puck im Aufbau und über Tomi Sallinen und Robert Kousal kam er zu Jeremy Morin, der mit einer Direktabnahme für das spätere Endresultat von 4:2 für Davos sorgte.

Das Debüt beim Spengler Cup endet für den HPK Hämeenlinna somit nach drei Spielen und der HC Davos hat noch die Chance, um die Rekordregentschaft beim eigenen Turnier auf 16 Titel auszubauen.


Die Halbfinals am Samstag im Überblick:

Team Canada vs. Mountfield HK
Team Schweiz vs. HC Davos

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