2.Bundesliga – Erzgebirge Aue muss nach fragwürdiger Schiedsrichterleistung in die Relegation / Braunschweig steigt direkt ab


Für 16 von 18 Mannschaft ist die Saison 2017/18 in der 2.Bundesliga vorbei. Holstein Kiel muss hingegen in der Aufstiegsrelegation gegen den VfL Wolfsburg antreten und nun steht auch fest, welches Team in der Relegation auf den Karlsruher SC trifft und dort versucht, die Spielklasse zu halten.


Einige Mannschaften waren am letzten Spieltag noch gefährdet und ein Team ist – neben dem 1.FC Kaiserslautern – nun direkt abgestiegen. Dazu kommt später noch ein ausführlicher Text. Eine weitere Mannschaft rettete sich hingegen auf Platz 16 und hat somit noch die Chance, den Klassenerhalt in der Relegation zu schaffen. Die Rede ist vom FC Erzgebirge Aue. Im direkten Duell unterlag man beim SV Darmstadt 98 mit 0:1 und muss nun zwei weitere Spiele bestreiten, während Darmstadt den Klassenerhalt in letzter Minute schaffte.

Am Ende waren die „Veilchen“ nicht nur traurig über den 16.Platz und den eventuell verschobenen Klassenerhalt. Sie waren auch ziemlich wütend auf das Schiedsrichtergespann. Und es sei gesagt: Nicht zu Unrecht. Als neutraler Betrachter ist die Relegation für den klassenniedrigeren Verein eine Frechheit, da dieser eine starke Saison eventuell nicht mit dem Aufstieg krönen kann, während ein Team aus der 2.Liga die Chance erhält, eine schwache Saison noch zu retten. In diesem Falle ist es jedoch für beide Mannschaften bitter, denn Erzgebirge Aue hätte die Niederlage in Darmstadt eigentlich nicht kassieren dürfen. Schon in der 4.Minute erzielte Aue einen regulären Treffer, als Calogero Rizzuto nach einer Hereingabe von Sebastian Hertner abzog und Marvin Mehlem den Ball zum Tor abfälschte. Romain Bregerie klärte den Ball erst deutlich hinter der Linie, aber weder der Unparteiische, noch der Assistent sahen dies und ließen weiterlaufen. Im ersten Durchgang war Aue die spielbestimmende Mannschaft und nach einer halben Stunde gab es eine weitere deutliche Fehlentscheidung gegen die Gäste, als Felix Platte den Ball im eigenen Sechzehner mit dem Ellenbogen abwehrte und es keinen Strafstoß für die Erzgebirgler gab. Nach der Pause wurde die Partie ausgeglichener, aber Erzgebirge Aue blieb das aktivere Team und im Verlauf der zweiten Halbzeit hätte Aue einen weiteren Elfmeter zugesprochen bekommen müssen, was aber nicht geschah. Bei einer Ecke zog Dong-Won Ji seinen Gegenspieler Sebastian Hertner am Trikot zu Boden und wieder blieb die Pfeife des Schiedsrichters stumm. Somit entschied der Unparteiische gleich drei Mal deutlich zu Ungunsten der Gäste, denen auch ein 0:0 aufgrund der anderen Resultate zum Klassenerhalt gereicht hätte. In der 86.Minute gelang den Gastgebern stattdessen jedoch der Führungs- und Siegtreffer. Über Sandro Sirigu und Dong-Won Ji kam der Ball im Strafraum zu Terrence Boyd. Der Stürmer scheiterte noch frei vor Martin Männel, doch der Nachschuss von Tobias Kempe, der seines Zeichens selbst von 2010 bis 2012 für Aue auf dem Platz stand, landete im Netz und somit bewahrte er die Darmstädter davor, den direkten Absturz aus der ersten Liga in die dritte Liga zu vollziehen.

Die „Lilien“ konnten kurz darauf den Klassenerhalt feiern. Derweil muss der FC Erzgebirge Aue nun in die Relegation gegen Karlsruher und hatte deutliche Worte für den Schiedsrichter übrig. Mittlerweile hat der Verein einen Einspruch gegen die Wertung des Spiels gegen den SV Darmstadt 98 eingelegt.


In der vergangenen Saison scheiterte Eintracht Braunschweig in der Relegation am Aufstieg in die Bundesliga. Nun müssen die Niedersachsen den Weg in die 3.Liga antreten. Besiegelt wurde der Abstieg mit einer deutlichen 2:6 Niederlage am letzten Spieltag gegen Holstein Kiel.

Schon die ersten 45 Minuten hatten es in sich und den besseren Start erwishcten die Braunschweiger, die nach sechs Minuten in Führung gingen. In der gesamten Hälfte der Kieler wurde Jan Hochscheidt nicht attackiert und nachdem er kurz vor dem Sechzehner noch einen Gegenspieler aussteigen ließ, traf er von der Strafraumgrenze zum 1:0. Zehn Minuten dauerte es, bis Holstein Kiel eine Antwort fand. Dann war es Aaron Seydel, der von Sebastian Heidinger mit einem scharfen Flachpass bedient wurde und das Leder am kurzen Pfosten über die Linie drückte. Zwar sorgte Ken Reichel drei Minuten später für die erneute Führung der Gäste, indem er von Julius Biada an der Mittellinie geschickt wurde und alleine vor Kenneth Kronholm ins kurze Eck traf, doch drei weitere Minuten glich Kiel wieder aus. Luca Dürholtz steckte auf Steven Lewerenz durch, der daraufhin frei über rechts auf das Tor zulief und den Ball unter die Latte setzte. Die Geschenke der Gastgeber blieben anschließend aus und sie legten stattdessen selbst nach. In Minute 30 setzte sich Arne Sicker an der Grundlinie durch und spielte den Ball in den Rückraum des Strafraums, wo sich Steven Lewerenz einlief und Holstein Kiel in Front brachte. Kurz darauf war es Rafael Czichos, der von Johannes van den Bergh mit einer Flanke bedient wurde und mit einem Kopfball auf 4:2 erhöhte. Nach dem Seitenwechsel spielten ausschließlich die Hausherren, während sich Eintracht Braunschweig vorzeitig mit dem Abstieg abgefunden hatte. Zwei Treffer fielen in Halbzeit 2 noch und beide Tore erzielte Steven Lewerenz für die „Störche“. Erst eroberte Aaron Seydel den Ball kurz vor dem gegnerischen Strafraum und legte für Lewerenz quer, der in der 57.Spielminute nur noch ins leere Gehäuse einschieben musste und in der 61.Minute hatte er nach einem Zuspiel von Johannes van den Bergh viel Platz und sorgte mit seinem vierten Treffer an diesem Tag für den späteren 6:2 Endstand. In der letzten halben Stunde passierte nichts mehr.

Für Holstein Kiel geht es nun in die Relegation, wo man die Chance hat, den Durchmarsch zu schaffen und das erste Mal in die Bundesliga aufzusteigen. Eintracht Braunschweig muss sich hingegen verabschieden und kehrt erstmals seit 2011 wieder in die 3.Liga zurück. Torsten Lieberknecht wird den Verein nach 15 Jahren verlassen. Von 2003 bis 2007 absolvierte er seine letzten Jahre als Profi bei den Braunschweigern und war anschließend seit 2008 ununterbrochen Cheftrainer der Niedersachsen.


Die Ergebnisse des 34.Spieltags im Überblick:

Holstein Kiel 6:2 Eintracht Braunschweig
SV Darmstadt 98 1:0 FC Erzgebirge Aue
1.FC Nürnberg 2:3 Fortuna Düsseldorf
FC Ingolstadt 1:3 1.FC Kaiserslautern
Arminia Bielefeld 0:0 SV Sandhausen
MSV Duisburg 2:0 FC St. Pauli
SG Dynamo Dresden 0:1 1.FC Union Berlin
VfL Bochum 1:1 SSV Jahn Regensburg
1.FC Heidenheim 1:1 SpVgg Greuther Fürth


Die Abschlusstabelle der 2.Bundesliga:

01. Fortuna Düsseldorf (Meister)
02. 1.FC Nürnberg (Aufstieg)
03. Holstein Kiel (Relegation)
04. Arminia Bielefeld
05. SSV Jahn Regensburg
06. VfL Bochum
07. MSV Duisburg
08. 1.FC Union Berlin
09. FC Ingolstadt
10. SV Darmstadt 98
11. SV Sandhausen
12. FC St. Pauli
13. 1.FC Heidenheim
14. SG Dynamo Dresden
15. 1.FC Union Berlin
16. FC Erzgebirge Aue (Relegation)
17. Eintracht Braunschweig (Abstieg)
18. 1.FC Kaiserslautern (Abstieg)

Die Saison 2018/19 beginnt am 03.August 2018.

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