Eishockey-WM 2018 – Deutschland verabschiedet sich mit gutem Auftritt gegen Kanada / Lettland holt letzten Viertelfinal-Platz / Gastgeber Dänemark scheitert frühzeitig


Am Freitag, dem 04.Mai 2018, startete die Eishockey-Weltmeisterschaft 2018. Es ist die 82.Weltmeisterschaft und zum ersten Mal findet das Turnier, welches jährlich von der International Ice Hockey Federation (IIHF) ausgetragen und bis zum 20.Mai 2018 andauern wird, in Dänemark statt.

Nachdem die Gruppenphase nun beendet ist, sind von den zu Beginn 16 Mannschaften nur noch acht Teams im Rennen um den Titel. Die vier Viertelfinals finden allesamt am kommenden Donnerstag statt.


Für Deutschland ist die Weltmeisterschaft seit Dienstag vorbei. Die Mannschaft von Bundestrainer Marco Sturm hatte schob vor dem letzten Gruppenspiel keine Chance mehr auf das Viertelfinale, wollte sich nach dem Sieg gegen Finnland aber auch mit einer ordentlichen Leistung gegen Kanada verabschieden.

Am Ende unterlag das DEB-Team den Nordamerikanern, die in Gruppe B nur auf dem dritten Rang landeten, mit 0:3, präsentierte sich aber gut und kann nach einem schwachen Start ins das Turnier doch noch mit erhobenen Köpfen abreisen. Der Start hätte für Deutschland nicht schlechter ausfallen können. Nur 20 Sekunden waren gespielt, als Connor McDavid den Puck in der Zone des DEB-Teams eroberte und auf Ryan Nugent-Hopkins weiterleitete, der den Puck in den Slot spielte. Dort lief sich Brayden Schenn ein und er traf mit einer Direktabnahme ins kurze Eck. Damit konnte Niklas Treutle erstmals überwunden werden. Anschließend fingen sich seine Vorderleute aber und lieferten einen guten Kampf mit Kanada. Hinten hielt Treutle sicher und offensiv hatte der Olympia-Finalist mehrfach die Chance, die Begegnung gegen den 26-maligen Weltmeister. Dennoch blieb es bis zur ersten Pause bei der knappen Führung für die Kanadier, welche nach 29 Minuten ausgebaut werden konnte. Deutschland hielt im Mittelabschnitt gut mit dem Favoriten mit, jedoch war einmal mehr die Chancenverwertung das große Problem, was sich gegen eine Mannschaft wie Kanada rächt. Für den zweiten Treffer der „Ahornblätter“ sorgte Ryan Nugent-Hopkins. Über die rechte Außenbahn zog Connor McDavid in die Zone der Deutschen und zog von rechts in den Slot. Dort legte der kanadische Kapitän für seinen Teamkollegen von den Edmonton Oilers ab und Ryan Nugent-Hopkins beförderte die Scheibe durch die Beine von Niklas Treutle. Korbinian Holzer und Brayden Schenn nahmen dem Goalie entscheidend die Sicht. Im letzten Drittel ließen die Kräfte bei Deutschland sichtlich nach und man hatte kaum noch etwas entgegenzusetzen. Stattdessen gelang Kanada auch im dritten Abschnitt ein Tor, welches in der 50.Spielminute fiel und von Tyson Jost erzielt wurde. Wieder startete Kanada einen Angriff hinter dem eigenen Tor und Joel Edmundson lief mit dem Puck bis zur Grundlinie, bevor er das Spielgerät in den Slot zurücklegte. Tyson Jost blieb von den deutschen Verteidigern unbemerkt und zog sofort ab. Das Hartgummi ging an den Innenpfosten, prallte von dort aber gegen Niklas Treutle und wurde über die Linie gelenkt. Insgesamt waren die Leistungsunterschiede deutlich erkennbar, aber Deutschland spielte mutig mit und hatte Chancen. An deren Verwertung muss jedoch gearbeitet werden. Für Kanada ist das Pflichtprogramm vorbei und man steht wieder im Viertelfinale, doch zufrieden wird man bei den Nordamerikanern wohl nicht sein. Seit der Weltmeisterschaft 2012 gibt es die Aufteilung der Teams in zwei Gruppen von jeweils acht Mannschaften. Es ist das erste Mal, dass Kanada in dieser Gruppenaufteilung nicht unter den Top 2 einer Gruppe landet. Zuvor teilten sich die 16 Teams in vier Gruppen auf. Insgesamt platzierten sich die Kanadier zuletzt im Jahr 2000 in einer WM-Gruppe maximal auf Platz 3.

Während sich Deutschland mit sieben Punkten als Sechster der Gruppe B aus dem Wettbewerb verabschiedet, kommt es für Kanada schon im Viertelfinale zum Aufeinandertreffen mit Russland.


Den letzten Platz für das Viertelfinale konnte Lettland ergattern. Im letzten Spiel der Gruppenphase kam es zum entscheidenden Duell mit Dänemark und der Sieger dieser Begegnung konnte sich für die nächste Runde qualifizieren. Dies waren die Letten, die den Gastgeber mit 1:0 bezwangen.

Gegen Dänemark präsentierte Lettland eine herausragende Defensivleistung. In der eigenen Zone ließ man die Hausherren kaum zur Entfaltung kommen, indem man die Positionen hielt und den Gegenspielern kaum Platz ließ. In der Offensive kam man zwar zu deutlich mehr Abschlüssen, als die Dänen, aber am Ende reichte Lettland ein Treffer aus der 10.Spielminute. An der Bande hielt Miks Indrasis den Puck und spielte ihn in die Mitte. Kristaps Sotnieks machte sich lang, um die Scheibe auf Andris Dzerins weiterzuleiten. Zwar berührte er den Puck nicht mehr, aber dennoch ließ sich Mikkel Boedker davon aus dem Konzept bringen und Andris Dzerins kam in Puckbesitz. Er hatte genügend Platz, um sich in Schussposition zu bringen und das Hartgummi durch die Beine von Frederik Andersen zu schießen. Anschließend kam Dänemark nur selten gefährlich vor das Tor von Elvis Merzlikins und konnte den Ausgleich nicht erzielen. Erst im Schlussdrittel hatte man mehrere Druckphasen, welche jedoch ebenfalls nicht genutzt wurden. Auch, als die Gastgeber den Goalie für einen sechsten Feldspieler vom Eis nahmen, konnte man sich nicht festsetzen. Wenige Minuten vor dem Ende hatte Lettland die große Chance für eine frühzeitige Entscheidung, als man einen 2 auf 0 Konter lief. Nach einem Doppelpass mit Ronalds Kenins traf Rodrigo Abols aber nur den Pfosten.

Schlussendlich endete die Partie mit 1:0 für die Letten, die erstmals seit 2009 im Viertelfinale antreten werden. Dort trifft Lettland auf Titelverteidiger Schweden. Derweil verpasst Dänemark das Viertelfinale im eigenen Land und scheidet zum zweiten Mal in Folge nach der Gruppenphase aus.


Die Ergebnisse von Tag 12 (Dienstag) im Überblick:

Schweiz 5:1 Frankreich
Finnland 6:2 USA
Deutschland 0:3 Kanada
Slowakei 7:4 Weißrussland
Russland 1:3 Schweden
Lettland 1:0 Dänemark


Diese Spiele wird es im Viertelfinale (Donnerstag) geben:

USA vs. Tschechien
Russland vs. Kanada
Schweden vs. Lettland
Finnland vs. Schweiz


Folgende Mannschaften sind für die Eishockey-Weltmeisterschaft 2019 qualifiziert:

Slowakei (Gastgeber 2019)
Schweden
Russland
Finnland
Schweiz
USA
Kanada
Tschechien
Frankreich
Dänemark
Lettland
Österreich
Deutschland
Norwegen
Großbritannien (Aufsteiger)
Italien (Aufsteiger)

Nicht dabei sind im kommenden Jahr sowohl Weißrussland, als auch Südkorea. Beide Mannschaften sind mit jeweils 0 Punkten abgestiegen und werden 2019 in der Division I A antreten.

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