Eishockey-Weltmeisterschaft 2018 – Lettland nimmt USA einen Punkt ab / Russland und Tschechien liefern sich Kampf auf Augenhöhe

Am Freitag, dem 04.Mai 2018, startete die Eishockey-Weltmeisterschaft 2018. Es ist die 82.Weltmeisterschaft und zum ersten Mal findet das Turnier, welches jährlich von der International Ice Hockey Federation (IIHF) ausgetragen und bis zum 20.Mai 2018 andauern wird, in Dänemark statt.

Vier Mannschaften spielen noch ernsthaft um den vierten und letzten Platz in Gruppe B, welcher für das Viertelfinale berechtigen würde. Darunter befindet sich auch Lettland. Am Donnerstag hatten es die Letten mit der USA zu tun. Die US-Amerikaner sind ebenso wie Kanada und Finnland noch nicht für das Viertelfinale qualifiziert, werden die ersten drei Plätze aber höchstwahrscheinlich nicht mehr verlassen.

Gegen Lettland folgte für die USA der vierte Sieg im vierten Spiel, jedoch konnte man nicht die maximale Punktzahl einfahren, da man die Partie erst in der Verlängerung für sich entscheiden konnte. Die Nordamerikaner waren die spielbestimmende Mannschaft und in der 12.Minute waren sie auch das erste Team, dass treffen konnte. Gerade, als eine doppelte Überzahl ablief, beförderte Alex DeBrincat den Puck auf das Tor und dieser rutschte Elvis Merzlikins durch die Beine. Kurz vor der Linie blieb die Scheibe liegen, aber Chris Kreider setzte nach und drückte das Spielgerät über die Linie. Bis dato kam von den Letten offensiv noch sehr wenig, da man sich darauf konzentrierte, die Gegner aus Nordamerika vom eigenen Gehäuse fernzuhalten. Spät im ersten Drittel gelang ihnen dann aber doch der zu diesem Zeitpunkt überraschende Ausgleich. Von der blauen Linie brachte Uvis Balinskis den Puck einfach mal mit einem Schlenzer in den Slot und vermutlich hätte diese Aktion wenig Gefahr ausgestrahlt, doch Anders Lee fälschte die Scheibe entscheidend ab und lenkte sie unglücklich ins eigene Netz. Im zweiten Drittel erhielt die USA schon früh eine Strafzeit und dies nutzte Lettland, um die Partie in Minute 24 zu drehen. Nach einem Querpass von Roberts Bukarts durch den Slot zog Miks Indrasis direkt ab. Keith Kinkaid parierte den Schuss, jedoch fiel er nach hinten und die Scheibe lag frei, woraufhin Andris Dzerins schnell reagierte und den Puck über die Linie stocherte. Lettland konnte jedoch nicht nachlegen und war stattdessen bemüht, immer stärker aufspielende Amerikaner vom Ausgleich abzuhalten. Dies gelang ihnen aber nur bis zur 38.Spielminute. Dann war es Colin White, der von Alex DeBrincat bedient wurde und durch die Beine von Elvis Merzlikins traf. Auch im Schlussdrittel blieb die USA überlegen, doch auch Lettland hatte gute Möglichkeiten, weshalb die Letten nicht unverdient einen Punkt mitnehmen und das Spiel in die Overtime retten konnten. Dort erhielten sie jedoch umgehend eine Strafe und im folgenden Powerplay holte sich die USA den Sieg und den Extrapunkt. Patrick Kane kreuzte mit Johnny Gaudreau und bediente ihn mit einem Querpass. „Johnny Hockey“ leitete direkt auf Cam Atkinson weiter, der das ungenaue Zuspiel auf der Grundlinie neben dem Tor mit dem Schlittschuh stoppte und das Hartgummi daraufhin zwischen dem kurzen Pfosten und dem Schoner von Elvis Merzlikins hindurch bugsierte.

Für Lettland geht es am Samstag gegen Deutschland weiter und die USA wird am Freitag auf Südkorea treffen.

Am Abend sahen die Fans in Kopenhagen das vermutlich beste Eishockeyspiel des bisherigen Turniers. Der Olympiasieger aus Russland traf auf Tschechien. Die Russen waren im vorherigen Turnierverlauf tadellos und hatten ein Torverhältnis von 20:0. Gegen Tschechien kassierten sie gleich vier Treffer und ihre erste Niederlage. Für die Tschechen lief die Weltmeisterschaft bis dato mit einer Niederlage und zwei Siegen in der Verlängerung bzw. im Penaltyschießen nur mäßig, doch mit der Leistung gegen Russland könnte man – trotz Niederlage – den nötigen Schub erhalten, um die restlichen Partien in der regulären Spielzeit zu gewinnen.

Gegen Russland gelang ihnen das noch nicht, aber auch der Sieg nach Verlängerung war für Tschechien ein großer Erfolg. Die Russen erwischten einen perfekten Beginn in diese Begegnung um benötigten nur 71 Sekunden, um in Führung zu gehen. Alexander Barabanov ließ gleich zwei Gegenspieler mit einem sehenswerten Move aussteigen, verlor vor dem Tor aber die Scheibe. Diese kam aber zu Nikita Nesterov, der mit einem Schlagschuss zur Führung traf. Lange Zeit kam von Tschechien kaum etwas im Spiel nach vorne, doch in der 15.Minute kamen die Tschechen zum überraschenden Ausgleich, als mehrere Spieler den Puck nicht kontrollieren konnten, nachdem Radko Gudas ihn vor das Tor spielte, und David Krejci sich das Hartgummi schnappte und es aus der Drehung heraus unter die Latte beförderte. Dieser Treffer schien die Tschechen zu beflügeln, denn anschließend traten sie wie ausgewechselt auf und eine Minute vor der Pause gingen sie sogar in Front. Hinter dem gegnerischen Gehäuse erkämpfte sich David Krejci die Scheibe und David Pastrnak bediente Dimitrij Jaskin, der im Slot ungehindert vollenden konnte. Auch im zweiten Abschnitt kam Russland wieder perfekt auf das Eis zurück und kam nach einer Minute zum Torerfolg. Artyom Anisimov spielte den Puck hinter das Tor und mit der Rückhand leitete Pavel Buchnevich das Spielgerät weiter zu Mikhail Grigorenko, der es dem Tschechen Dimitrij Jaskin gleich machte und sich die Chance freistehend im Slot nicht nehmen ließ. Es war eine furiose Anfangsphase im zweiten Drittel und in der 25.Minute holte sich Tschechien die Führung zurück. Bei einem Konter verpasste David Krejci das Tor, doch er setzte nach und passte den Puck vor das Tor an den Pfosten, wo David Pastrnak den Puck über die Linie drückte. Weniger als zwei Minuten später war es dann aber Alexander Barabanov, der von Nikita Zaitsev bedient wurde und nur noch ins leere Tor einschieben musste. Nikita Zaitsev täuschte einen Schlagschuss an und zog Torhüter David Rittich damit heraus, woraufhin Barabanov das leere Tor vor sich hatte. Im weiteren Verlauf der zweiten Drittels war Tschechien ganz klar spielbestimmend, konnte aber keine weiteren Treffer ezrielen. Im Schlussdrittel waren beide Mannschaften erstmals ernsthaft auf ihre Defensive bedacht und spielten nicht mehr allzu vehement nach vorne. Mit 3:3 ging es in die Verlängerung und Tschechien konnte 97 Sekunden vor dem Ablauf der Zeit das Siegtor verbuchen. Filip Hronek legte für David Krejci ab und der NHL-Spieler, der nach dem Ausscheiden der Boston Bruins in den Playoffs zum Team gestoßen war, bediente David Pastrnak. Pastrnak wollte Vasili Koshechkin ausspielen, doch der Goalie parierte mit seinem Schoner. Von hinter dem Tor schoss David Pastrnak dann Yegor Yakovlev an und vom Schlittschuh des russischen Verteidigers wurde der Puck ins Netz gelenkt. Alle drei Siege der Tschechen erfolgten somit erst nach der regulären Spielzeit und mit sechs Punkten aus vier Spielen steht derzeit nur Platz 5 zu Buche. Derweil lässt Russland die ersten Punkte liegen und belegt nur noch den 2.Rang.

Am Samstag geht es für Russland weiter, wenn die „Sbornaja“ auf die Schweiz treffen wird. Bereits einen Tag zuvor bekommt es Tschechien mit Weißrussland zu tun.

Die Ergebnisse von Tag 7 (Donnerstag) im Überblick:

Slowakei 3:1 Frankreich

USA 3:2 n.V. Lettland

Russland 3:4 n.V. Tschechien

Kanada 5:0 Norwegen

Diese Spiele wird es an Tag 8 (Freitag) geben:

Österreich vs. Frankreich

Dänemark vs. Norwegen

Tschechien vs. Weißrussland

USA vs. Südkorea

Folgende Mannschaften haben sich bereits jetzt schon für die Weltmeisterschaft 2019 qualifiziert:

Slowakei (Gastgeber 2019)

Schweden

Russland

Finnland

Schweiz

USA

Kanada

Großbritannien (Aufsteiger)

Italien (Aufsteiger)