DEL Playoffs – Bremerhaven nach Torfestival gegen Ingolstadt erstmals im Viertelfinale / Berlin nach dritter Verlängerung weiter

Am Mittwochabend haben die Playoffs in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) offiziell begonnen. In der ersten Playoff-Runde, die als „Pre-Playoffs“ bezeichnen wird, spielen die Mannschaften, die in der Hauptrunde die Plätze 7 bis 10 belegt haben, derzeit um den Einzug ins Viertelfinale, welches bereits sechs weitere Teams sicher erreicht haben. Am Freitag wurde das 2.Spiel in beiden Serien ausgespielt und beide Serien konnten bereits entschieden werden.

Die Pre-Playoffs werden in einer „Best of Five“ Modus gespielt. Die Mannschaft, die zuerst zwei Spiele für sich entscheiden kann, gewinnt die Serie und zieht ins Viertelfinale ein.

Die ausführliche Vorschau zu den beiden Serien in den Pre-Playoffs findet Ihr HIER.


FISCHTOWN PINGUINS (10.) 6:4 ERC INGOLSTADT (7.) – (Serie: 2:0)

Es ist tatsächlich eingetroffen. Die Fischtown Pinguins aus Bremerhaven haben auch das zweite Spiel in der Serie gegen den ERC Ingolstadt für sich entscheiden können und stehen erstmals offiziell in den Playoffs. Nach dem 4:1 Erfolg im ersten Spiel (HIER) kam es in Bremerhaven zu einem wahren Torfestival mit insgesamt 11 Treffern. Die Gastgeber trafen am Ende ein Mal mehr, als die Oberbayern und gewinnen die Serie mit 2:0. Wie schon in der ersten Partie sprachen die Schiedsrichter viele Strafen aus und bereits die erste Strafe hatte Folgen. In der 6.Spielminute brachte Mike Hoeffel die Fischtown Pinguins ins Front, als Brandon Buck auf Seiten der Ingolstädter für zwei Minuten auf der Strafbank saß. Jordan George legte mit der Rückhand auf Jack Combs ab, der den Puck daraufhin zum Tor brachte. Mike Hoeffel hielt den Schläger rein und fälschte den Puck durch die Beine von Timo Pielmeier ins Netz ab. Wenige Minuten später nutzte aber auch Ingolstadt die erste Überzahlsituation aus und erzielte ein nahezu identisches Tor. Patrick McNeill bediente Brandon Buck, der per Handgelenkschuss abzog und John Laliberte fälschte das Spielgerät erfolgreich ab. Es schien mit einem Unentschieden in den Mittelabschnitt zu gehen, doch Bremerhaven hatte wieder Überzahl und nutzte diese 12 Sekunden vor der Sirene zur erneuten Führung, als Rob Bordson für Jack Combs durchsteckte und der Angreifer am Pfosten vollstreckte. Im 2.Drittel erwischte Ingolstadt dann den besseren Start. Timo Pielmeier hielt einen Schuss und spielte umgehend einen langen Pass auf David Elsner. Elsner wollte alleine vor Gerald Kuhn zwar einen Schuss antäuschen, verlor den Puck aber. Dennoch überquerte der Puck die Torlinie, da der Goalie von der missglückten Puckkontrolle des Stürmers überrascht war. Kurz nach dem Ausgleich kassierte Bremerhaven eine weitere Strafe und so ging der ERC Ingolstadt weniger als zwei Minuten nach dem 2:2 erstmals in Führung. Patrick McNeill legte quer und Petr Taticek war mit einer Direktabnahme erfolgreich. Die Gastgeber zeigten sich aber nicht lange geschockt und drehten die Partie ihrerseits mit einem Doppelschlag wieder. Zwar verpasste Mike Hoeffel in der 34.Minute erst das Tor, doch der Puck sprang von der Bande zurück vor das Ingolstädter Gehäuse und Jordan Owens staubte zum 3:3 ab. Lediglich 26 Sekunden darauf jubelten die Hausherren erneut, denn Ross Mauermann vollendete einen Konter mit einem Treffer, nachdem Jason Bast zuvor noch an Timo Pielmeier scheiterte. Kurz vor Drittelende mussten gleich zwei Spieler der Fischtown Pinguins auf die Strafbank und so startete Ingolstadt mit einem doppelten Powerplay ins letzten Drittel. In diesem Powerplay wurde Brandon Buck von Thomas Oppenheimer bedient und erzielte das 4:4. Lange sollte sich jedoch auch dieser Spielstand nicht halten, denn kurz darauf kamen auch die Gäste zu einer weiteren Strafzeit und Bremerhaven traf weniger als eine Minute nach dem Tor der Ingolstädter zur erneuten Führung, indem Jordan Owens einen Pass von Jack Combs ins Netz lenkte. Gleiches Bild zeigte sich wiederum nur wenig später. Ingolstadt mit der Strafe und Bremerhaven mit dem Treffer. Ein Schuss von Jeremy Welsh wurde noch abgeblockt, doch Jason Bast reagierte schnell und schob zum 6:4 ein. Trotz der Führung von zu diesem Zeitpunkt zwei Toren war die Begegnung alles andere als entschieden, denn eine Minute später verkürzte Ingolstadt auf 5:6. Die Panther gewannen das Bully in der Angriffszone, Brian Salcido zog ab und Daniel Elsner fälschte ab. Die Schlussphase war dementsprechend weiterhin spannend und hart umkämpft, doch es blieb bei der 6:5 Führung der Fischtown Pinguins und damit beim Sieg und zugleich dem Viertelfinaleinzug.

Damit krönt der Aufsteiger eine gute Hauptrunde, die am Ende glücklich auf dem 10.Platz abgeschlossen wurde, mit dem Einzug ins Viertelfinale. Derweil scheidet Ingolstadt zum zweiten Mal in Folge in den Pre-Playoffs aus.


STRAUBING TIGERS (9.) 2:3 n.V. EISBÄREN BERLIN (8.) – (Serie: 0:2)

Das erste Spiel dieser Serie ging am Mittwoch mit 3:1 an die Eisbären Berlin (HIER). Dementsprechend mussten die Straubing Tigers am Freitag vor heimischer Kulisse nachziehen und die Serie ausgleichen, was den Niederbayern jedoch nicht gelang. In einem wahren Krimi dauerte es bis zur 104.Spielminute, bis der Siegtreffer fiel und dieser fiel in der dritten Verlängerung zu Gunsten der Eisbären Berlin. Bereits in der Anfangsphase gaben beide Teams mächtig Gas und im Powerplay kam Straubing nach nur 4 Minuten zur 1:0 Führung. Sean Sullivan beförderte den Puck mit einem Schlagschuss von der blauen Linie auf das Tor der Berliner und mit glücklicher Hilfe eines Berliner Verteidigers landete der Puck im Netz. Die Hauptstädter reagierten jedoch schnell und trafen lediglich 31 Sekunden später zum Ausgleich. Straubing bekam den Puck nicht aus der eigenen Zone heraus und Alexander Roach nutzte den Verkehr vor dem Gehäuse der Gastgeber, um den Puck zum Tor zu bringen und ihn ins lange Eck an Matthew Climie vorbei zu befördern. Noch vor der ersten Pause ging Straubing aber erneut in Front, als Scott Timmins einen Schuss von Mike Connolly im Powerplay über die Linie lenkte. Mit der Führung im Rücken startete Straubing ins Mitteldrittel, doch dort verbuchte Berlin den einzigen Treffer der restlichen regulären Spielzeit und glich zum 2:2 aus. In Überzahl scheiterte Bruno Gervais mit seinem Schuss von der blauen Linie an Matthew Climie, doch der Puck prallte zu Spencer Machacek ab, der den Nachschuss mit der Rückhand verwerten konnte. Wie shcon erwähnt, endete die reguläre Spielzeit mit diesem Ergebnis und die erste Verlängerung der DEL Playoffs 2017 musste die Entscheidung bringen. Anders, als in der Hauptrunde, wird die Verlängerung in den Playoffs als normales, 20-minütiges Drittel gespielt und dauert so lange an, bis eine Mannschaft ein Tor erzielt. Dies war in diesem Spiel erst in der 104.Minute der Fall. Nachdem zwei Verlängerungen ohne Torerfolg endeten, erzielte Jamie MacQueen kurz nach Beginn der dritten Verlängerung den 3:2 Siegtreffer für den Rekordmeister und schoss sein Team ins Viertelfinale. Jamie MacQueen bekam den Puck an der blauen Linie zugespielt und zog in die Mitte. Dort beförderte er den Puck flach mit einem Handgelenkschuss zum Tor. Der Puck wurde von Dylan Yeo unglücklich und entscheidend abgefälscht und rutschte an Matthew Climie vorbei ins Tor.

Während die Eisbären Berlin im dritten Anlauf erstmals eine Serie in den Pre-Playoffs für sich entscheiden konnten und zum zweiten Mal in Serie im Viertelfinale stehen, verlieren die Straubing Tigers zum ersten Mal in den Pre-Playoffs und verpassen diese Saison die Runde der letzten acht Mannschaften.


Im Viertelfinale kommt es zu folgenden Begegnungen:

EHC Red Bull München (1.) vs. Fischtown Pinguins (10.)
Adler Mannheim (2.) vs. Eisbären Berlin (8.)
Thomas Sabo Ice Tigers (3.) vs. Augsburger Panther (6.)
Kölner Haie (4.) vs. Grizzlys Wolfsburg (5.)


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