DFB-Pokal (2.Runde) – Schalke und Dortmund souverän weiter / Bayern München wirft Leipzig aus dem Wettbewerb

Die letzten 16 Mannschaften des DFB-Pokals stehen fest. Am Dienstag und Mittwoch bestritten 32 Teams die 2.Runde und die Hälfte konnte logischerweise in die nächste Runde einziehen. Bereits in Runde 2 gab es schon einige Begegnungen zwischen Bundesligisten und Zweitligisten. Aber auch Mannschaften aus der 3.Liga und dem unterklassigen Fußball waren noch dabei.


Eine Mannschaft, die sich als Drittligist für die 2.Runde qualifizieren konnte, war der SV Wehen Wiesbaden. Sie setzten sich in Runde 1 gegen den FC Erzgebirge Aue durch und standen nun zum vierten Mal in der zweiten Runde. Es war zudem das erste Mal seit 2008. Der nächste Gegner war am Dienstagabend der FC Schalke 04. Die „Königsblauen“ bezwangen den BFC Dynamo, um zum dritten Mal in Folge eine Runde weiter zu kommen.

Am Ende wurde Schalke 04 der Favoritenrolle gerecht und gewann gegen die Wiesbadener mit 3:1. Sie waren insgesamt in allen Belangen überlegen und sorgten bereits kurz nach der Pause für die frühe Vorentscheidung. In der ersten Halbzeit drückte der SV Wehen zwar mehrfach und kam zu der ein oder anderen guten Möglichkeit, aber Schalke blieb die überlegene Mannschaft und es fielen schon zwei Tore für die Gelsenkirchener, bevor der Pausenpfiff ertönte Binnen weniger Minuten schlugen die Gäste zwei Mal zu. In Führung ging Schalke 04 in der 26.Spielminute, als Yevhen Konoplyanka auf die linke Außenbahn ablegte und Bastian Oczipka eine Flanke in den Strafraum schlug, wo Franco Di Santo zum Kopfball hochstieg und den Ball ins Netz köpfte. Für den Stürmer war es ein besonderer Moment, denn es war sein erstes Tor seit fast 600 Tagen. Die Emotionen zeigte er anschließend bei seinem Torjubel. Nur vier Minuten später durfte er sich erneut freuen, denn sein Sturmpartner, Guido Burgstaller, erhöhte auf 2:0. Bastian Oczipka versuchte es mit einem Flankenwechsel auf Guido Burgstaller, der seinen Gegenspieler daraufhin aussteigen ließ und ins kurze Eck vollstreckte. Nach dem Seitenwechsel dauerte es, wie schon erwähnt, nicht lange, bis der Bundesligist den nächsten Treffer erzielen konnte. Dieses Mal war es jedoch ein Eigentor der Gastgeber und zudem war es ein umstrittenes Tor. Guido Burgstaller wurde von Nabil Bentaleb mit einer Hereingabe bedient und trat frei vor dem Tor über den Ball. Dieser sprang daraufhin hoch und Alf Mintzel wollte das Leder von Burgstaller abschirmen. Doch der Abwehrspieler wurde von seinem Kontrahenten nach vorne gestoßen und lenkte den Ball dadurch unglücklich ins eigene Tor. Das Tor zählte trotzdem und das Spiel war entschieden, aber in Minute 76 durfte auch Wehen Wiesbaden ein Erfolgserlebnis feiern. Nach einem Steilpass von Sebastian Mrowca spielte Patrick Breitkreuz den Ball flach durch den Sechzehner und David Blacha schob nach kurzer Ballannahme zum 1:3 Endstand aus der Sicht der Hausherren ein.

Während der FC Schalke 04 zum zweiten Mal in Serie das Achtelfinale erreicht hat, scheidet der SV Wehen Wiesbaden aus dem Wettbewerb aus und kann sich nun voll und ganz auf das Geschehen in der 3.Liga konzentrieren.


Ein Duell zwischen einem Drittligisten und einem Bundesligisten gab es am Dienstag auch in Magdeburg zu ziehen. Der 1.FC Magdeburg empfing Borussia Dortmund. Die Magdeburger spielen derzeit eine große Rolle im Kampf um den Aufstieg in die 2.Bundesliga und der BVB befindet sich an der Spitze im Deutschen Oberhaus.

Jetzt trafen die beiden Mannschaften, die jeweils von einer enormen Anzahl an Fans regelmäßig unterstützt werden, aufeinander, doch von Spannung konnte am Ende keine Rede sein. Ein deutliches 5:0 stand nach 90 Minuten zu Gunsten der Dortmunder auf der Anzeigetafel. Im ersten Durchgang hielt Magdeburg das Spiel durch Mut und Disziplin offen und konnte dem Druck der Borussia lange Zeit standhalten, während man auch mehrfach Eigeninitiative im offensiven Bereich zeigen konnte, aber kurz vor der Pause schlug der Favorit zum ersten Mal zu. In der 42.Minute wurde Gonzalo Castro für den angeschlagenen Mahmoud Dahoud eingewechselt und 40 Sekunden nach der Einwechslung legte Alexander Isak den Ball mit dem Kopf nach einer Hereingabe von Andrey Yarmolenko ab und Gonzalo Castro traf zur Führung. Mit diesem Ergebnis ging es in die Kabine und nach der Pause kam Dortmund stark zurück und baute die Führung nur zwei Minuten nach Wiederbeginn aus, als der BVB nach einer Ecke der Magdeburger schnell umschaltete, Alexander Isak von Maximilian Philipp bedient wurde und der Angreifer den Ball ins Netz schob. Für die Vorentscheidung sorgte dann Andrey Yarmolenko nach 73 Minuten mit einem präzise geschossenen Elfmeter, nachdem Steffen Schäfer eine Flanke im Strafraum mit dem Arm abblockte. Dortmund hatte aber noch nicht genug und in der 79.Minute drückte Marc Bartra den Ball mit dem Kopf über die Linie. Die Hereingabe kam von Shinji Kagawa. Für den Schlusspunkt sorgte dann der Japaner selber in der Nachspielzeit. Kagawa wurde von Maximilian Philipp mit der Hacke bedient, setzte sich im Zweikampf gegen seinen Gegenspieler durch und traf zum 5:0.

Für den Titelverteidiger, Borussia Dortmund, geht es zum siebten Mal am Stück in die 3.Runde. Auf diese muss der 1.FC Magdeburg derweil auch weiterhin seit dem Jahr 2000 warten.


Zum absoluten Topspiel kam es am Mittwochabend in Leipzig. Der Vizemeister traf auf den Meister. RB Leipzig hatte es bereits in Runde 2 mit dem FC Bayern München zu tun und es wurde das erwartete Spektakel, welches erst im Elfmeterschießen entschieden wurde.

Im Mittelpunkt stand vor allem Schiedsrichter Felix Zwayer. Die erste fragwürdige Entscheidung fällte er in der 34.Minute, als Emil Forsberg von Arturo Vidal gelegt wurde und der Unparteiische erst auf den Punkt zeigte, die Entscheidung auf Rat seines Assistenten aber widerruft hatte und auf Freistoß für Leipzig entschied. Es war ein richtiges Topspiel mit Chancen auf beiden Seiten. Lediglich auf Tore musste man lange warten. Kurz nach der Pause folgte dann der nächste Aufreger. Naby Keita zeigte ein taktisches Foul gegen Robert Lewandowski und sah die gelbrote Karte, weil er schon verwarnt worden war. Die erste gelbe Karte war jedoch diskussionswürdig. Aber auch der FC Bayern München blieb nicht von der durchwachsenen Leistung des Schiedsrichters befreit. Nach 68 Minuten zog Yussuf Poulsen im Sechzehner an Jerome Boateng vorbei und ging ziemlich schnell zu Boden. Dennoch wurde auf Strafstoß für RB Leipzig entschieden und dieser wurde anschließend von Emil Forsberg verwandelt. Damit gingen die Leipziger trotz Unterzahl in Führung. Die Reaktion des deutschen Rekordmeisters folgte aber bereits fünf Minuten später. Thiago legte vor dem Strafraum für Jerome Boateng ab und startete in Richtung Tor. Boateng hob den Ball über die Abwehr und Thiago drückte das Leder mit dem Kopf über die Linie. Anschließend war es ein größtenteils einseitiges Spiel für die Gäste, die in Überzahl auf den Sieg drückten. Sie scheiterten jedoch mehrmals an Peter Gulacsi, der RB Leipzig, vor allem in der Verlängerung, mehr als nur ein Mal rettete und dafür sorgte, dass die Entscheidung im Elfmeterschießen fallen musste. Dort präsentierten sich die Schützen sicher und die ersten neun Schützen verwandelten allesamt ihre Versuche. Bei den Münchnern trafen alle fünf Spielen und da Leipzig nachgezogen hat, gehörte der entscheidende Schuss den Gastgebern. Timo Werner trat als zehnter Schütze an den Punkt und als einziger Akteur konnte er seinen Schuss nicht im Tor unterbringen. Der deutsche Nationalspieler scheiterte an Sven Ulreich, der mit dieser Parade den Sieg für Bayern München sicherte.

Damit bleibt es dabei, dass RB Leipzig in der Vereinsgeschichte erst ein Mal ins Achtelfinale einziehen konnte. Der FC Bayern München ist es hingegen seit 1996 ununterbrochen in Runde 3 vertreten gewesen.


Die Ergebnisse der 2.Runde im Überblick:

SV Wehen Wiesbaden 1:3 FC Schalke 04
Fortuna Düsseldorf 0:1 Borussia Mönchengladbach
Bayer Leverkusen 4:1 1.FC Union Berlin
SC Paderborn 2:0 VfL Bochum
1.FC Magdeburg 0:5 Borussia Dortmund
1.FSV Mainz 05 3:2 Holstein Kiel
SpVgg Greuther Fürth 1:3 FC Ingolstadt
1.FC Schweinfurt 05 0:4 Eintracht Frankfurt
VfL Wolfsburg 1:0 Hannover 96
Hertha BSC 1:3 1.FC Köln
VfL Osnabrück 2:3 1.FC Nürnberg
1.FC Kaiserslautern 1:3 VfB Stuttgart
SV Werder Bremen 1:0 TSG 1899 Hoffenheim
SC Freiburg 3:1 SG Dynamo Dresden
SSV Jahn Regensburg 2:5 1.FC Heidenheim
RB Leipzig 5:6 n.E. FC Bayern München



Die Auslosung des Achtelfinals findet am kommenden Sonntag, dem 29.Oktober 2017, statt.

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