Eishockey-Weltmeisterschaft 2017 – Russland 40 Minuten lang zu stark für Deutschland / Tschechien dreht spiel gegen Finnland

Die Eishockey-Weltmeisterschaft 2017 in Köln (Deutschland) und Paris (Frankreich) hat am Freitag, dem 05.Mai 2017 begonnen. Es ist die insgesamt 81.Weltmeisterschaft der International Ice Hockey Federation (IIHF). Die Spiele der Gruppe A finden in Köln statt und die Partien der Gruppe B werden in Paris ausgetragen.


Deutschland hat den dritten großen Gegner hinter sich. Am Montag traf das DEB-Team auf Russland. Dem Rekordweltmeister unterlag der Gastgeber schlussendlich recht deutlich mit 3:6. Zwischenzeitlich lag man mit 0:5 zurück, bewies aber Moral und gewann immerhin das letzte Drittel mit 3:1. Jedoch kam die Aufholjagd zu spät und so stand die zweite Niederlage im dritten Gruppenspiel zu Buche. Die Russen erwischten einen perfekten Start und konnten lediglich nach 64 Sekunden in Führung gehen, als Yevgeni Dadonov hinter dem Tor von Artemi Panarin bedient wurde und Vadim Shipachyov bediente, der vor das Tor lief und zum 1:0 einschob. Trotz des frühen Rückschlags fing sich Deutschland daraufhin wieder und zeigte eine ordentliche Vorstellung. Jedoch sah Patrick Hager nach einem unnötigen Foul in der 14.Minute eine Matchstrafe wegen „Slew-Footing“ (Schlittschuhtritt). Sein Gegenspieler Sergei Mozyakin fiel dabei auf den Hinterkopf und musste in die Kabine gebracht werden. Da es daraufhin eine Rangelei gab, sah auf Seiten der Russen Sergei Plotnikov eine Strafe von zwei Minuten und Deutschland musste statt 5 Minuten nur 3 Minuten in Unterzahl agieren. Diese drei Minuten nutzte die „Sbornaja“ aber dennoch eiskalt aus. In Minute 18 bekam Vadim Shipachyov den Puck von Nikita Gusev zugespielt und zog ab. Thomas Greiss machte das kurze Eck zwar zu, doch der Puck rutschte dem ansonsten starken Goalie unter dem Arm hindurch ins Tor. Da eine Unterzahlsituation bei einer großen Strafe nicht nach einem Gegentor endet, blieb Russland im Powerplay und legte nur eine Minute später nach. Ivan Provorov zog von der blauen Linie ab und Sergei Plotnikov, der Thomas Greiss die Sicht nahm, fälschte den Puck zum 3:0 ab. Mit diesem Spielstand ging es in die erste Drittelpause und nach nur zwei Minuten im zweiten Drittel nutzte Russland eine weitere Überzahlmöglichkeit, um das Ergebnis auf 4:0 zu erhöhen. Nachdem Matthias Plachta einen Schuss von Artemi Panarin blockte und liegen blieb, kam der Puck über Panarin zu Nikita Gusev, der ins kurze Eck traf. Kurz darauf verlor Justin Krueger den Puck an der gegnerischen blauen Linie und Nikita Kucherov lief alleine auf Thomas Greiss zu. Kucherov ließ Greiss mit einer schnellen Bewegung aussteigen und netzte ein. Das Schlussdrittel startete dementsprechend mit einem deutlichen 5:0 für die Russen, aber Deutschland gab nicht auf. In der 46.Spielminute konnte Andrei Vasilevsky einen Schuss von Moritz Müller nicht festhalten und Brooks Macek schob den Nachschuss zum ersten deutschen Treffer ins Tor. Wenig später erhielt Russland zwei Strafzeiten und Deutschland nutzte dies aus, um den nächsten Treffer zu verbuchen. Philip Gogulla fälschte einen Schuss von Christian Ehrhoff zum 2:5 aus Deutscher Sicht ins Netz ab. In der Kölner Lanxess Arena war daraufhin wieder hoffnung auf eine Sensation da, doch diese sollte den Fans nur zwei Minuten später wieder genommen werden. Artemi Panarin zog um das Tor herum und bediente Nikita Kucherov, der erst den Pfosten traf, aber den Nachschuss über die Linie drückte. Die Vorstellung des DEB-Teams konnte sich durchaus sehen lassen und auch der Schlusspunkt gehörte den Gastgebern in Schwarz-Rot-Gold. Frederik Tiffels nahm sich den Puck, nachdem Markus Kink diesen über die Bande aus der eigenen Zone spielte, und zog das Tempo an. Der WM-Debütant zog an seinem Gegenspieler vorbei und konnte Andrei Vasilevsky 50 Sekunden vor dem Ende zum 3:6 Endstand überwinden.

Für Deutschland beginnen nun die wichtigen Gruppenspiele. Am Mittwoch trifft das DEB-Team auf die Slowakei. Russland wird hingegen erst am Donnerstag wieder spielen und dort auf Dänemark treffen.


Am Sonntag verlor Finnland in Gruppe B überraschend gegen Gastgeber Frankreich. Am Montag wartete dann Tschechien auf die Finnen. Vor dieser Begegnung standen beide Teams bei einem Sieg und einer Niederlage. Lange Zeit sah es danach aus, dass Finnland den zweiten Turniersieg einfahren werde, aber Tschechien kämpfte sich im letzten Drittel zurück und holte sich im späteren Penaltyschießen den Extrapunkt. Finnland war in der Partie drin und es dauerte nur 58 Sekunden, bis „Suomi“ erstmals jubeln konnte. Sebastian Aho versuchte es mit einem „Bauerntrick“. Sein Ziel verfehlte er damit zwar, aber er legte mit diesem Versuch für Valtteri Filppula auf, der zur frühen Führung traf. Bereits in der 3.Spielminute folgte das 2:0 für die Finnen. Mikko Rantanen steckte für Topi Jaakola durch, der von der blauen Linie abzog. Den Puck erreichte Torhüter Petr Mrazek zwar mit seiner Fanghand, aber der Puck sprang etwas glücklich über die Fanghand ins Netz. Noch vor der ersten Drittelpause baute Finnland die Führung ein weiteres Mal aus und erhöhte auf 3:0. Ein Schuss von Ville Lajunen von der blauen Linie schlug hinter Petr Mrazek im Gehäuse ein. Es sollte aber das letzte Tor für die Finnen bleiben. Nachdem der Mittelabschnitt torlos verlief, kämpfte sich Tschechien im Schlussabschnitt zurück. In der 48.Minute legte David Pastrnak den Puck im Powerplay vor das Tor und Roman Horak konnte Joonas Korpisalo im finnischen Tor erstmals überwinden. In der Schlussphase folgte dann der Doppelschlag. In der 58.Spielminute verkürzte Radko Gudas mit einem Schlagschuss von der linken Seite auf 2:3 und nur 23 Sekunden später verbuchte Tschechien in Person von Jan Kovak mit einer Restzeit von 111 Sekunden den Ausgleich. David Pastrnak behauptete den Puck im Slot und Jan Kovak schob den Ball durch die Beine von Joonas Korpisalo ins Netz. Mit 3:3 ging es in die Overtime und da dort keine weiteren Treffer fielen, musste die Entscheidung im Penaltyschießen fallen. Von insgesamt fünf Schützen war lediglich ein Spieler erfolgreich und dieser Spieler war Martin Hanzl, der seinen Penalty verwandeln konnte und damit für den 4:3 Sieg von Tschechien sorgte.

Während es für Finnland am Mittwoch gegen Slowenien weitergeht, hat es Tschechien am Donnerstag mit Norwegen zu tun.


In den weiteren Spielen am Montag kam es zu folgenden Ergebnissen:

Weißrussland 0:6 Kanada
USA 4:3 Schweden


Am Dienstag kommt es zu folgenden Begegnungen:

Köln – Gruppe A:
Italien vs. Lettland
Slowakei vs. Dänemark

Paris – Gruppe B:
Slowenien vs. Norwegen
Schweiz vs. Frankreich

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