Eishockey-WM 2017 – Schweden nach Sieg gegen Kanada neuer Weltmeister / Russland schlägt Finnland im Spiel um Bronze

Die Eishockey-Weltmeisterschaft 2017 in Köln (Deutschland) und Paris (Frankreich) ist vorbei. Zwischen dem 05.Mai 2017 und dem 21.Mai 2017 wurde die insgesamt 81.Weltmeisterschaft der International Ice Hockey Federation (IIHF) in diesen beiden Städten ausgetragen und nun wurde ein neuer Weltmeister gefunden.


Doch bevor dieser ermittelt wurde, trafen Finnland und Russland im Spiel um Platz 3 aufeinander, nachdem sie am Tag zuvor ihr Halbfinale jeweils verloren. Während Finnland mit 1:4 gegen Schweden unterlag, musste sich Russland trotz 2:0 Führung schlussendlich mit 2:4 gegen Titelverteidiger Kanada geschlagen geben. Nun trafen die Finnen und die Russen im Spiel um die Bronze-Medaille aufeinander. Es war ein vom Ergebnis her zeitweise einseitiges Spiel, welches mit zunehmender Zeit immer enger wurde. Am Ende sicherte sich der Rekordweltmeister aus Russland mit einem 5:3 Erfolg den dritten Platz bei dieser Weltmeisterschaft. Im ersten Drittel kam einzig Russland zum Torerfolg und ging dementsprechend mit einer 1:0 Führung in die erste Drittelpause. Nikita Gusev wurde von Viktor Antipin bedient und zog von der rechten Seite ab. Vor dem Gehäuse von Joonas Korpisalo befanden sich zwei Spieler, die ihm die Sicht nahmen und der Puck schlug hinter ihm ein. Nach der Pause wurde es dann deutlicher. Trotz Unterzahl, zu welcher es bereits im ersten Durchgang kam, traf Russland kurz nach Wiederbeginn zum 2:0. Valeri Nichushkin startete einen Konter aus der eigenen Zone heraus und legte vor dem Tor quer auf Vladimir Tkachyov, der nur noch einschieben musste. Wenig später erhielt Finnland eine Strafe und dieses Mal schlug das andere „Special Team“ der Russen zu. Artemi Panarin täuschte einen Schuss an, spielte den Puck aber zu Nikita Gusev, der den Puck im kurzen Eck unter der Latte unterbrachte und seinen Doppelpack verbuchte. Einen Treffer legte die „Sbornaja“ aber noch nach im Mittelabschnitt. Runde eine Minute nach dem 3:0 legten die Russen nach und schraubten das Ergebnis auf 4:0 hoch. Bogdan Kiselevich schlenzte den Puck auf das Tor und von der Stockhand von Korpisalo wurde die Scheibe ins Netz abgefälscht. Anschließend wurde Joonas Korpisalo im finnischen Tor von Harri Sateri ersetzt und dieser Wechsel sollte sich noch bezahlt machen. Noch vor der zweiten Unterbrechung gelang Finnland der erste Treffer, als Mikko Rantanen erst noch an Andrei Vasilevsky scheiterte, den Puck aber daraufhin noch einmal von Valtteri Filppula zugespielt bekam und 27 Sekunden vor der Sirene einschob. Durch dieses Tor schöpfte Finnland noch einmal Hoffnung und machte das Spiel im letzten Drittel noch einmal spannend. Erst traf Mikko Lehtonen früh im Drittel mit einem Handgelenkschuss von der blauen Linie durch die Beine von Vasilevsky zum 2:4 und wenig später folgte das 3:4 durch Veli-Matti Savinainen, der im Powerplay nach Zuspiel von Mikko Rantanen aus dem Slot heraus abzog und das nächste Tor erzielte, indem der Puck von Verteidiger Anton Belov ins eigene Tor abgefälscht wurde. Finnland wurde immer stärker und drückte auf den Ausgleich, doch in der 49.Minute war Russland wieder erfolgreich. Harri Sateri, der bis dato nach seiner Einwechslung eine überzeugende Vorstellung zeigte, konnte einen Schuss von Nikita Kucherov nicht festhalten und Kucherov setzte nach und drückte den Puck über die Linie. Es war das 5:3 für Russland und es sollte das letzte Tor dieser Partie bleiben.

Dementsprechend gewinnt Russland die Bronze-Medaille und steht zum vierten Mal in Serie unter den Top 3. Derweil bleibt Finnland nach der Finalniederlage im vergangenen Jahr dieses Mal ohne Medaille.


Später am Abend standen sich Kanada und Schweden gegenüber. Mit einem Sieg wäre Kanada zum dritten Mal in Folge Weltmeister gewesen und wäre mit 27 Titeln mit Rekordweltmeister Russland gleichgezogen. Doch dies war nicht der Fall, denn die Nordamerikaner unterlagen der „Tre Kronor“ mit 1:2 nach Penaltyschießen. Das Finale konnte nicht in der regulären Spielzeit und auch nicht in der Verlängerung entschieden werden, was dazu führte, dass im Penaltyschießen der Weltmeister 2017 ermittelt wurde. Von Beginn an war es ein enges Finalspiel mit guten Chancen auf beiden Seiten. Nachdem das erste Drittel ohne Tore endete, schien auch der Mittelabschnitt mit 0:0 zu enden, doch 41 Sekunden vor der zweiten Pause ging Schweden trotz Unterzahl in Führung. Victor Hedman hielt den Puck in der offensiven Zone und brachte ihn mit der Rückhand zum Tor. Zwar verpassten dort seine Mitspieler Joel Lundqvist und Marcus Kruger, aber Goalie Calvin Pickard zeigte sich von den Bewegungen vor seinem Tor beeinflusst und der Puck rutschte ihm durch die Beine ins Tor. Torschütze war Victor Hedman. Das Schlussdrittel begann dann mit einer Strafzeit gegen Schweden und das folgende Powerplay wusste Kanada umgehend auszunutzen. Einen Schuss von Mitchell Marner konnte Henrik Lundqvist noch abwehren, doch vor dem Tor setzte Ryan O´Reilly nach und beförderte den Puck mit Glück über Umwege ins Netz. Zuvor prallte der Puck von Henrik Lundqvist zu Anton Stralman und daraufhin fälschte Lundqvist den Puck ins eigene Tor ab. Dies war trotz reichlicher Chancen der letzte Treffer in der regulären Spielzeit und nachdem auch die 20-minütige Overtime torlos endete, ging es ins Penaltyschießen.

Erstmals seit 2008 fiel die Entscheidung nicht innerhalb der regulären Spielzeit. Damals verlor Kanada gegen Russland mit 4:5 nach Verlängerung. Es war zudem das erste Mal seit 1994, dass ein WM-Finale im Shootout entschieden wurde. Auch damals war Kanada vertreten und gewann mit 2:1 gegen Finnland. Dieses Mal konnten die Nordamerikaner den Titel jedoch nicht holen. Alle vier kanadischen Schützen vergaben ihre Schüsse und auf der Gegenseite waren Nicklas Bäckström und Oliver Ekman-Larsson für Schweden erfolgreich. Für den Titelgewinn sorgte schlussendlich Henrik Lundqvist, der den Penalty von Mitchell Marner parieren konnte und für die Entscheidung sorgte. Daraufhin fielen sich die Skandinavier in die Arme und feierten die Weltmeisterschaft.

Kanada kann den Titel somit nicht zum dritten Mal in Folge gewinnen, verliert erstmals seit 2009 wieder ein Finale und kann nicht mit Russland als Rekordsieger gleichziehen. Schweden feiert hingegen den ersten Titel seit 2013 und die insgesamt 10.Weltmeisterschaft.


Die Ergebnisse vom Halbfinale im Überblick:

Kanada 4:2 Russland
Finnland 1:4 Schweden

Zum Abschluss der Weltmeisterschaft gab es folgende Begegnungen:

Russland 5:3 Finnland (Spiel um Platz 3)
Schweden 2:1 n.P. Kanada (Finale)

Die nächste Weltmeisterschaft findet zwischen dem 04.Mai und dem 20.Mai 2018 in Dänemark statt. Mit dabei sind dann auch die Aufsteiger aus Österreich und Südkorea.

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