EBEL – HC Bozen nach Finalsieg gegen Red Bull Salzburg zum zweiten Mal Eishockeymeister in Österreich
Gebührender hätte die Saison 2017/18 in der Erste Bank
Eishockey Liga (EBEL) nicht enden können. Im Finale der österreichischen
Eishockeyliga standen sich der EC Red Bull Salzburg und der HC Bozen gegenüber
und im entscheidenden Spiel 7 wurde diese Serie und damit die Meisterschaft
erst entschieden.
Schon in der Saison 2013/14 gab es dieses Finale. Auch
damals ging es in entscheidende Spiel und damals setzte sich der HC Bozen
durch. Und so war es auch in diesem Jahr. Der HC Bozen gewann Spiel 7 in
Salzburg mit 3:2 und krönte sich nach 2014 zum zweiten Mal zum österreichischen
Meister.
Erst zur Saison 2013/14 wurde der HC Bozen für die EBEL
zugelassen und in der ersten Saison holten die Italiener trotz geringem Etat
und neuer Mannschaft den Titel. Nun schaffte man es zum zweiten Mal in Finale,
traf wieder auf den Rekordmeister der im Jahr 2003 gegründeten EBEL aus
Salzburg (Die originale Liga vor dem Einstig der Erste Bank Österreich wurde
bereits 1965 gegründet) und wieder sicherten sich die Italiener den Titel.
Der HC Bozen ist die einzige Mannschaft, die den Titel
bisher als ausländische Mannschaft gewinnen konnte. Die Bozener belegten in der
Hauptrunde nur den 9.Platz und mussten in die Qualifikationsrunde. Dort belegte
man mit einem Punkt Vorsprung vor SAPA Fehervar aus Ungarn den zweiten Platz
und sicherte sich somit den achten und letzten Platz für die Playoffs. Im
Viertelfinale traf man auf den EC KAC und gegen die Klagenfurter setzte man
sich innerhalb von sechs Spielen durch. Es folgte eine Serie gegen die Vienna
Capitals und auch der amtierende Titelverteidiger konnte Bozen nicht stoppen.
Die Serie endete mit 4:1 und der HC Bozen zog ins Finale ein.
Währenddessen belegte der EC Red Bull Salzburg in der Regular
Season den zweiten Rang und in der Platzierungsrunde wurde man ebenfalls
Zweiter. Die Playoffs starteten für die Salzburger mit einer Viertelfinal-Serie
gegen die Dornbirn Bulldogs, welche man mit 4:2 gewinnen konnte und gleiches
Resultat erzielte man im Halbfinale auch gegen die Liwest Black Wings Linz.
Das Finale zwischen den „Roten Bullen“ und den „Foxes“ stand
fest und es sollte einmal mehr ein Spektakel werden. Das erste Finalspiel
entschied der HC Bozen mit 2:1 für sich. Alle drei Tore fielen in dieser Partie
in einem Zeitraum von drei Minuten. Mit einem 3:0 im nächsten Spiel konnte
Salzburg die Serie wieder ausgleichen, doch anschließend wechselte die Serie
nach Südtirol und dort verschafften sich die Bozener dank eines 4:2 Erfolgs in
der eigenen Halle wieder den Vorteil. Doch erneut zeigte Salzburg Moral und
stellte die Serie wieder auf null. In Bozen gewann man mit 6:3 und in Spiel 5
ging man erstmals in Führung, als man den Heimvorteil nutzte und den HC Bozen in
einem Krimi mit 6:5 nach Verlängerung bezwang. Damit hatte Red Bull Salzburg in
der sechsten Begegnung die große Chance, den Titel zu holen. Dagegen hatte
jedoch der HC Bozen etwas, konnte Spiel 6 mit 6:3 für sich entscheiden und die
Serie ins Entscheidungsspiel schicken.
Das siebte Spiel wurde in Salzburg ausgetragen und dort sah
es zwischenzeitlich schon nach der sicheren Meisterschaft für Bozen aus. In der
14.Spielminute starteten die Gäste einen Angriff hinter dem eigenen Tor, überbrückten
das Eis und mit Ablauf eines Powerplays war es Domenic Monardo, der auf Matias
Sointu durchsteckte. Der Finne scheiterte noch an Bernhard Starkbaum, aber der Goalie
verlor die Übersicht und Domenic Monardo stocherte den Puck über die Linie. Es
dauerte daraufhin genau 59 Sekunden, bis der HC Bozen nachlegen und das 2:0
erzielen konnte. Nach einem Bully kam die Scheibe zu Matt Tomassoni und der
Verteidiger beförderte den Puck zum Tor. Bernhard Starkbaum konnte den Schuss
nur abprallen lassen und Christopher DeSousa staubte erfolgreich ab. Mit 2:0 ging
es in die erste Drittelpause und nur fünf Minuten nach Wiederbeginn legten die Italiener
erneut nach. An der Mittellinie verlor Salzburg den Puck und Bozen schaltete schnell
um. Anton Bernard leitete auf Luca Frigo weiter und mit einem Handgelenkschuss
traf der Flügelspieler ins kurze Eck. Das Hartgummi wurde vor dem Einschlag
aber noch unglücklich von Martin Stajnoch abgefälscht. Während Bozen bereits
drei Mal jubeln durfte, verzweifelte Salzburg an einem herausragend parierenden
Pekka Tuokkola und erst im Schlussdrittel sollte man den finnischen Schlussmann
erstmals überwinden können. Rob Schremp lief an der Bande in Richtung der
blauen Linie und legte den Puck mit der Rückhand in die Mitte zu Layne Viveiros,
der aus dem Slot heraus erfolgreich abschließen konnte. Zu diesem Zeitpunkt
waren noch rund fünf Minuten zu spielen und anschließend warfen die Gastgeber
alles nach vorne. Sie nahmen kurz nach dem Treffer ihren Goalie für einen
weiteren Feldspieler vom Eis und 87 Sekunden vor dem Ende beförderte Peter
Mueller die Scheibe von der blauen Linie mit einem Schlagschuss zum 2:3 unter
die Latte. Er ließ Salzburg noch einmal hoffen, aber es musste noch ein Tor
erzielt werden, um die Verlängerung zu erzwingen. Jedoch verteidigte Bozen
souverän und brachte die Führung über die Zeit.
Der HC Bozen und die reichlich mitgereisten Anhänger aus Italien
brachen daraufhin in Jubelstürme aus und feierten den Titelgewinn noch lange
Zeit auf dem Eis, nachdem Kapitän Alexander Egger, der seine Profikarriere mit
diesem Spiel nach 21 Jahren, von denen er 17 Spielzeiten sowie seine Jugend bei
seinem Heimatverein, dem HC Bozen, verbrachte, den Pokal überreicht bekam.
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